Freitag, 18. Oktober 2013

Zug um Zug. . .

. . . zieht vorbei am Fenster.  Eine Herbstreise mit der Eisenbahn, in einem etwas altmodischen Zug, noch mit diesen Abteilen, wie ich sie kenne aus der Kindheit, als die ganze Familie, Eltern mit vier Kindern, in den großen Ferien aus dem Ruhrpott nach Stade zu Oma, Opa, Tante, Onkel fuhr. Kühe zählen, "Ich seh etwas, was du nicht siehst" gegen die Langeweile, wir hatten immer ein Abteil für uns. All das an Erinnerungen wird wach, während wir südwärts fahren. 

Sicher, wir hätten auch den Flieger nehmen können, den Geldbeutel hätt´s vielleicht sogar gefreut, und die Zeit unterwegs hätte sich auf ein Bruchteil verkürzt. Doch hätten wir dadurch an Lebensqualität gewonnen? Es kann schön sein, Lebenszeit im Zug zu verbringen. Gerade ist die Liebste im anregenden Gespräch mit einer Mitreisenden, es geht um die Zubereitung von ungarischem Gulasch (mit Sauerkraut, Schmand und süßem Paprika), um das Kochen mit Kindern und, ja, und um Erinnerungen an gehabte Zugfahrten früher. Die Stimmung im Abteil ist entspannt, wir sind zu fünft, ein sechsjähriges Mädchen dabei. Es zeichnet und malt still vor sich hin.

Dann werden die Vesperpakete ausgepackt, die Thermoskannen, das Obst. Und während draußen die Landschaft vorüberzieht entwickelt sich im Abteil eine wohlige Wärme. Es ist ein Stücklein weit so wie früher. . . 





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