Samstag, 16. April 2016

Liebe, Lust und Leidenschaft - eine klangvolle Lesung am Freitag, dem 13. 5. 2016 in Würzburg



Liebe, Lust und Leidenschaft  -  eine klangvolle Lesung

mit Jörg Krüger, der Dingefinder aus Fredelsloh
und Ana María López, Eideen aus Andalusien

Das Nord-Südgefälle in seinem sinnlich-poetischen Frühlingsreizen, eigne Poesie undTexte, dazu Übersetzungen von D.Agustinis Sonetten.

Im Wechsel zwischen allerlei Gefühlsbädern, mit kreativer akustischer Untermalung verspricht der Abend ein poetisch-musikalischer Frühlingsklangteppich zu werden, auf dem eingeladen wird zum Liebespicknick.


Freitag 13. (!) 5.16 um 20.00 Uhr im Buchladen ErLesen, Matterstockstr. 22, 97080 Würzburg

Eintritt: 7 Euro




i am a serpent woman

my toxin is medicine
and my medicine can be
toxic
i will crawl in to your soul,
i will crawl in to your veins,
i will erode you like a
clacking wood,
so you can hear your lonely
melody,
i will play it till your ears begin
to hear...
i am voice, i am the serpant voice
of your soul...

Eideen, 7.4.16

Dingefinder Jörg Krüger: Liebelleien

Liebestoll, liebesvoll
sah ich zwei Libellen
in inniger Vereinigung
durch die Lüfte schnellen.
(Sie flogen mir fast an den Kopf,
durch nichts zu stoppen).
Als ich sie so verliebt sah,
überkam mich die Sehnsucht in Wellen:
Ich möchte mit Dir
nicht ficken nicht vögeln nicht bumsen nicht poppen.
Ich möchte liebellen.


Für die Nacht. . .


Der Mond wächst in die beginnende Nacht hinein. Sie (denn eigentlich ist "der" Mond eine Frau) beseelt die Nacht, ich komme gerade heim, von einem netten Gespräch mit Freunden. Pläne geschmiedet. . . 

Im Nachklang steigen drei Dinge in meine Seele unter dem Sternenhimmel über dem Dorf. Ein Gemälde der Fredelsloher Künstlerin Andrea Rausch mit dem Titel "Eingeborenendorf woanders im All" (welches ich mit ihrer Genehmigung hier einstellen darf), ein Gedicht von Nelly Sachs und ein Lied von Roger Bunn (das ausgerechnet den Titel "Road to the sun" trägt, wo doch gerade "road to the moon" passender währe. . .)


Ich esse das Brot
und trinke die Milch
und bin in der Fremde
die ist begrenzt von der 8
dem heiligen Schleifenengel
unter den Zahlen
der ist immer 
auf dem Ewigkeitsweg
und geht mit seiner Herzader
durch unser Fleisch
Unruhe stiftend
und den Staub flugreif machend  -

Nelly Sachs (1891 - 1970)



Der link zum song:


Freitag, 8. April 2016

Versetzte Berge. . .



Folgender Dialog entspann sich heute unterhalb der Klosterkirche in Fredelsloh: "Erklären sie uns die Logik!", fragte eine der beiden Tagestouristinnen. "Der Glaube versetzt Berge, meint unser Pastor", antwortete ich.

Hintergrund: Ich gabelte gerade Rindenmulch in eine Schubkarre, Rindenmulch, der für die Wege des neu entstehenden Rosengartens an der Kirche bestimmt war. Der Bauunternehmer hatte den Haufen mitten in der Feuerzufahrt "geparkt", und da musste er fort, doch auf die zukünftigen Wege im entstehenden Rosengarten konnte er noch nicht, so dass er ein paar Meter weiter abgeladen werden musste. Da ich in das Rosengartenprojekt involviert bin, wurde das meine Aufgabe, diesen Rindenmulchhügel zu versetzen.

Ach, so ist das hier auch auf dem Dorf: Da stirbt einer, einer, den auch ich lieb gewonnen hatte, und mit einem Male habe ich den Schlüssel zur Klosterkirche in der Tasche, um abendlich die Kirche zu verschließen, die tagsüber für Besucherinnen und Besucher geöffnet ist.
So bekome ich als Zugereister an die merkwürdigsten Aufgaben, und ich tu sie gerne, da sich hier eine erkleckliche Anzahl Menschen zusammen getan hat, zum Wohle des Dorfes zu wirken. Ich möchte da nicht zurückstehen.

Auch wenn hier manchmal unser Kreistagsabgeordneter und unser Pastor wie weiland Don Camillo und Peppone in politischen und in Glaubensfragen aufeinander prallen, letzlich sind wir doch alle dabei, wenn es gilt, in der Kirche Stühle aufzustellen und eine neue Bilderausstellung auszurichten. 

Durch diese Konstellationen kommt es dann auch zu Fusionen, die herzberückend zukunftsweisend sind: Von der Kirche und der Fredelsloher Hedi-Kupfer-Stiftung finanziert gibt Klaus der Geiger im Mai in der Alten Schule einen Workshop "Musikimprovisation", dessen Abschlusskonzert in der Klosterkirche stattfindet.

Oder: Bekam ich doch für das Projekt "Texte und Töne in Fredelsloh" eine Ventilposaune zur Verfügung gestellt, mit der ich mich nach einiger Übungszeit dem Posaunenchor hier zur Verfügung stelle. 

Frage: Ist das nicht Humanismus, wenn wir uns trotz aller Verschiedenheiten zusammen raufen, um dem Dorf eine Zukunft zu geben? (Und die hier mittlerweile ansässigen Flüchtlinge gehören auch dazu!)

"Glaube versetzt Berge". . . Nö, doch gemeinsam eingesetzte Geistes- und Muskelkraft vermag das. . .

Mittwoch, 6. April 2016

Veilchenzeit

Vorbereitung auf den Veilchensirup

Wieder Veilchenzeit. . . Meine zweite hier in Fredelsloh, es gibt Veilchensirup, Veilchenessig (diese Farbe!!!), und getrocknete Blüten für den "Tee der Landschaft und der Jahreszeiten". Veilchensirup über Milchreis. . . lecker!

Außderdem ist Bärlauchzeit, und da mir Dorothea Frank​ ein schönes Buch über Käsezubeeitung (einfach, einfacher, am einfachsten) zur Verfügung gestellt hat, experimentieren wir hier mit Frischkäse aus Milch vom Bauern. Labfrei, vorerst, mit Zitronensaft und Essig. Die Ergebnisse liegen zwischen superlecker und Gummikonsistenz. Doch wir üben unverdrossen weiter. . . Bärlauchkäse. . .

Gefunden haben wir eine Stelle, an der die echte Bachminze wächst, was mich mit großer Freude erfüllt. Wenn das Eisenkraut wieder auftaucht, hätte ich dann hier die drei "Druidenpflanzen" Eisenkraut, Mädesüß und Bachminze zusammen.

Die Bachminze ist nicht nur erfrischend, sondern ein echter Athmosphäre-Aufheller. Es lohnt, sie in großen Büscheln kopfüber zum Trocknen auf zu hängen, die Schwingung im Raum verändert sich spürbar.