Freitag, 4. Oktober 2013

Warm

Dreifrucht vor dem Kochen: Zwetschgen, Äpfel, Nashibirnen
Das Obst hängt noch an den Bäumen: Zwetschgen, Nashi-  und andere Birnen, verschiedene Sorten Äpfel. Gestern wieder einmal Ernteaktion, wie schon vorgestern auch. Ziel ist es, noch möglichst viel von dem leckeren Dreifruchtkompott, bestehend eben aus Äpfeln, Birnen und Zwetschgen, gewürzt mit etwas Zimt, und etwas gezuckert, in die Gläser zu bekommen. Zucker braucht es nicht mehr viel, denn die Früchte haben einiges von der Sommer- und der Herbstsonne aufgenommen, die reichlich schien, und an Süße gewonnen. Besonders die Nashi-Birnen mussten schnell geerntet werden, da sie drohten, im Inneren braun zu werden.

Nun gibt es die Rohkost, und im Sommer und auch im Spätsommer haben wir das meiste Obst roh gegessen, die Beeren von den Sträuchern, wie sie kamen, die frühen Klaräpfel, die Reineclauden und die Frühzwetschgen. Es war köstlich, die Früchte noch sonnenwarm zu sich zu nehmen. Gekocht wurden nur die Marmeladen als Vorrat für den Winter.

Nun sind die Morgen kühl in den kleinen Häuschen, draußen wurde schon der erste Rauhreif gesichtet, und wir haben gemerkt, dass es schön ist, zum Frühstück den Kompott warm zu uns zu nehmen, entweder zusammen mit Haferflocken, die eingestreut werden, oder, wie heute, mit warmer gekochter Hirse. Die gekochten Früchte (wohlgemerkt ge- und nicht verkocht!) geben dem Körper eine innere Wärme, sie machen wohlig, wir fühlen uns nach diesem Frühstück wohl. Das ist für uns eine neue Entdeckung, denn etwas von der Lehre, dass nur das Rohe das Vollwertige sei, schwirrt noch immer in unseren Köpfen herum.

Hier sind wir wieder in der Konfliktlinie, sollen wir dem Kopf glauben oder dem eigenen Körpergefühl? Wir aßen auch zum Mittagsgericht, Hirse mit einer Gartengemüsepfanne und einem Kräuterquark, Apfelmus, frisch und auch noch warm. Auch hier der gleiche Effekt: Wir nahmen das noch warme gekochte Obst als äußerst wohltuend wahr. 

Noch lasse ich das einfach einmal so stehen, und berichte von meinen Empfindungen. Ich mag noch keine Erklärungen abgeben in diese oder die andere Richtung. Erst einmal nehme ich nur wahr, fühle meinen Körper, und er begrüßt diese Empfindung: Warm.




-  Die anderen Seiten  44  -

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen