Mittwoch, 21. Februar 2024

Beim Nüsseknacken

 

Walnüsse (Foto Erd Ling Judith)

Beim Nüsseknacken

Unsere „Energiebällchen“ sind wieder einmal alle. Unsere so leckere selbstgemachte Süßigkeit. Und auch die Haselnüsse, die wir letztes Jahr gesammelt hatten, sind zur Neige gegangen. Doch gibt es noch Walnüsse, teilweise aus dem Jahr vor dem letzten Jahr. Doch gut gelagert, und daher noch knack- und essbar. Also machen uns wir beide, der kleine Mann, der mich „Opa“ nennt und ich, ans Werk.

Haselnüsse sind die süßeren, die „lieblicheren“ der beiden Nussarten, die hier in der Region zu sammeln sind. Und das seit alters her. Am Rande erwähnt: Bei der heiligen Hildegard von Bingen war die Hasel nicht in hohem Ansehen: „Der Haselbaum ist ein Sinnbild der Wollust, zu Heilzwecken taugt er kaum.“ Nüsse wurden nämlich mit Sexualität und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. (Wiki)

In der Mythologie der Römer war der Haselstrauch ein Symbol des Friedens, auch der Caduceus, der Merkurstab, soll ursprünglich aus Haselholz gewesen sein.

Haselnüsse sind hier heimisch, und das wohl schon seit langen Zeiten. „Hasel, Corylus avellana: Die letzte Eiszeit (diese ging vor etwa 11700 Jahren zu Ende) überdauerte sie in einem Rückzugsgebiet in Südwest-Europa, unter anderem im Norden Portugals. Zu Beginn der Frühen Wärmezeit (Borea, 8690 bis 7270 v. Chr) wanderte sie von dort nach Mitteleuropa ein. Sie verdrängte hier die Kiefer und die Birke. Ihre schnelle Wiederverbreitung wird von einigen Wissenschaftlern mit der Einwanderung des Menschen in Verbindung gebracht, für welche die Nüsse ein wichtiger Nahrungsbestandteil waren. Von 7000 bis 6000 v. Chr., während der Mittleren Steinzeit, war die Hasel das dominierende Gehölz in Mitteleuropa. Danach wurde sie in Mitteleuropa von Eichenmischwäldern zurückgedrängt.“ (Wiki)

. . . heute wissen wir, dass die frühen Ökonomien die Umwelt stärker beeinflusst und verändert haben, als gemeinhin angenommen wird. Die Menschen im mesolithischen Britannien holzten im Themsetal Wälder ab oder brannten sie nieder, um auf diese Weise das Wachstum von Haselnussträuchern zu fördern.

Gary Snyder, aus: Lektionen der Wildnis, Matthes & Seitz, Berlin 2011, S. 131

Walnüsse sind dagegen als „Welsche Nüsse“ wohl mit den Römern zu uns gekommen. Die Bäume sind hier im Norden seltener, da immer noch empfindlich gegen Spätfröste. Auch tragen sie nicht jedes Jahr, auf jeden Fall nicht so üppig. 2022 gab es sie in solchen Mengen, dass wir noch dieses Jahr ausreichend haben. So sind wir am Ende der Haselnussvorräte immer noch mit Walnüssen gesegnet. Dafür machten sie im letzten Jahr Pause.

Diese Nüsse knacken wir, in der Menge die wir gerade verbrauchen können (in der Schale sind sie besser haltbar). Die Nusskerne werden ohne Öl angeröstet in einer nicht beschichteten Pfanne. Dadurch bekommen sie mehr Aroma. Dann werden sie in der Küchenmaschine zu feinem Mehl gemahlen, mit Rosinen, Honig und Haferflocken verfeinert noch einmal in der Küchenmaschine gemust, und zum Schluss mit den Händen gerollt und in gemahlenen Haferflocken gewälzt, damit sie beim Lagern nicht aneinanderkleben.

Walnusskernmehl

Das ist unser Wanderproviant auf unseren Gängen in unserem Revier, wenn wir nach Kräutern, Pilzen, Nüssen und Beeren Ausschau halten. Dazu gibt es unseren „Tee der Landschaft und der Jahreszeiten“, mit etwas Honig gesüßt lauwarm in einer Thermoskanne gehalten. Mit dabei habe ich dann meinen Wanderstab, dreifach gewunden (eine Je-länge-je-lieber – Ranke hat dabei geholfen), und selbstverständlich aus - Haselholz.

Samstag, 17. Februar 2024

Aus Dingefinders Büchergarten: Der neugierige Gärtner

 



Die beiden Bücher „Nachrichten aus dem Garten - Praktisches, Nachdenkliches und Widersetzliches / aus einem Garten für alle Gärten“ (1987) und „Neue Nachrichten aus dem Garten“ (1987) des 2001 verstorbenen Autors Jürgen Dahl sind mittlerweile Gartenbuchklassiker. Wahre Augenöffner für den Blick auf den Garten. Beide waren lange Jahre in meinem Besitz, bis - ja bis ich sie verliehen hatte. . .

Geblieben ist in meinem Bestand der von der Manuscriptum Verlagsbuchhandlung 2002 herausgegebene Sammelband „Der neugierige Gärtner“, der die drei Bücher „Vom Geschmack der Lilienblüten. Neueste Nachrichten aus dem Garten“ (1995), „Der neugierige Gärtner“ (1998) und „Der Stinkgarten oder die Faszination des Gegenteils“ (2002) in sich vereint.

Ich habe dieses Buch heuer wieder hervorgekramt, um mich an den doch etwas trüben Februartagen auf die Gartenfreuden im Zaubergarten vorzubereiten. Sicher, einiges tat ich schon, doch eine Bänderdehnung am rechten Knöchel gebietet mir noch etwas Ruhe. Nicht einmal mit dem Hufe zu scharren vermag ich, und so reicht es gerade mal für ein paar Aussaaten am Küchentisch (eine bunte Basilikummischung war heute dran) und eben für das Lesen von Gartenbüchern.

Dieses, wie auch die anderen Bücher von Jürgen Dahl, habe ich schon oft in der Hand gehabt und darin gelesen, doch es lohnt, es alle Jahre wieder zur Hand zu nehmen. Obwohl so oft gelesen, entdecke ich immer wieder Neues darin. Je nachdem wo meine Aufmerksamkeit gerade haften bleibt. So bin ich zum Beispiel diesmal im Kapitel „Winter“ des Bandes „Der neugierige Gärtner“ hängengeblieben, in dem so viel Nachdenkenswertes über die Eiche steht. Dieses Jahr möchte ich das Verarbeiten von Eicheln vertiefen, mit dem ich vor einiger Zeit mit dem Backen von Eichelwaffeln begonnen hatte (link dazu weiter unten), außerdem möchte ich mich der Produktion von Eichengallustinte annehmen, um als Dichter einmal mit selbstgemachter Tinte handgeschriebene Gedichte auf handgeschöpften Papier (meiner Lebensgefährtin) weiterzugeben. Die Herstellung von Gallustinte ist in diesem Kapitel vom Autor gut beschrieben.

Doch Jürgen Dahl wäre nicht Jürgen Dahl, wenn er nicht auch immer zeitkritische Betrachtungen unter die Nachrichten aus den Gärten gemischt hätte. „Natürlich ist es niemand gewesen, und niemand hat es gewollt, niemand etwas gewusst. Aber der Satz ´Was für ein Ende soll die Ausbeutung der Erde in all ihren künftigen Jahrhunderten noch finden, bis wohin soll unsere Habgier noch vordringen?´ - dieser Satz stammt nicht von heute, sondern den schrieb der alte Plinius in Rom vor fast zweitausend Jahren im Anblick kahlgeschorener Berghänge. Er jedenfalls und manche nach und sogar vor ihm haben etwas gewusst, gespürt zumindest, und sie haben auch die Beweggründe beim Namen genannt. Angesichts dessen liegt eine feine weltgeschichtliche Ironie darin, dass wir unser Geld gelegentlich mit einem Eichenblatt dekorieren, ihm damit den Stempel der Dauerhaftigkeit aufdrücken wollen und doch zugleich symbolisch dasjenige miteinander verbinden, wonach wir gejagt haben - ohne das lange Gedächtnis der Natur in Rechnung zu stellen - , und dasjenigen, was wir damit um seine Fortdauer gebracht und einem langsamen Sterben überantwortet haben.

Diese ernste Mahnung versteckt zwischen Gallustinte und der Winterernte von Pastinaken und Topinambur, diese Mischung, zusammen mit der Sprachgewandtheit des Autors, das ist es, was seine Bücher ausmacht.

Das Buch „Der Stinkgarten“ in diesem Sammelband habe ich erst einmal überblättert, um mich gleich dem „Geschmack der Lilienblüten“ zuzuwenden. Lilienblüten selbst würde ich zwar nicht essen (wie es in China wohl Brauch ist), doch hab ich mir zwei Sorten wohlschmeckender Taglilien beschafft, bei einer sollen sogar die jungen Triebe schmackhaft sein. Dieses Jahr wird das ausprobiert.

Schmunzeln muss ich über Jürgen Dahls Schilderung über seine Anbauversuche mit der Knollen-Platterbse: „Das hartnäckigste aber, was ich je erlebt habe, war die Knollen-Platterbse (Lathyrus tuberosus), ein zartes, betörend duftendes Wesen aus Westasien, vor langen Zeiten eingeschleppt oder sogar als Kulturpflanze ins Land geholt, weil nämlich die unterirdischen Knollen, aus denen sie erwächst, essbar sind. . . . So etwas reizt natürlich die Neugier, und die ersten Triebe, die sich über die Nachbarpflanzen legten, haben wir noch freudig begrüßt, die Blüten bewundert und die bescheidene Ernte des ersten Jahres verkostet. Im nächsten Jahr hatte sich der kleine Bestand trotz der Ernte vervielfacht, und im dritten Jahr stand fest: Die . . . müssen raus, so bald als möglich, denn weithin war nichts anderes mehr zu sehen als Platterbsentriebe . . . Zwei Jahre hat es gedauert, bis alle . . . aus dem Boden geklaubt waren.

Schmunzeln musste ich darüber unter anderem, weil ich selber einmal Knollenplatterbsen ansiedeln wollte, immer auf der Suche nach neuen Leckereien aus dem Selbstversorgergarten. Also besorgte ich mir Saatgut, doch anscheinend sagte ihnen der sehr feuchte und anmoorgige Boden, auf dem ich damals wirtschaftete, nicht so zu. Heute lese ich, was mir da wohl erspart geblieben ist.

Und so lese ich denn weiter und versinke in zukünftige Gartenträume. Und kann dieses Buch nur uneingeschränkt weiterempfehlen. Noch ist ja Februar . . . (Und die beiden Bücher von Jürgen Dahl „Nachrichten aus dem Garten“ werden wieder besorgt, soviel steht fest.)

Ach ja, und hier der link zu den Eichelwaffeln: Wilde Küche - Pikante Eichelwaffeln

Freitag, 16. Februar 2024

Die Kräuterzeit hat begonnen

 

Huflattich (Tussilago farfara)

Die Kräutersammelzeit hat begonnen

Heute bei uns auf dem Gelände vor der Alten Schule beginnt das Blühen. Neben den Winterlingen zeigt sich auch der Huflattich wieder mit seinen gelben Strahlenblüten. Jedes Jahr nehmen beide Pflanzenarten mehr Platz ein, bei den Winterlingen absolut erfreulich, beim Huflattich schon etwas kritischer beäugt, denn was da so harmlos beginnt mit den zarten Blüten endet in einem Blättermeer, das sich ausbreitet.

Die Pflanze wird seit altersher bei Bronchitis genutzt, gesammelt wurden sowohl Blüten als auch die Blätter zum Bereiten von Hustentee. Mittlerweile wird davon abgeraten, die Pflanze als Hausmittel aus wilden Beständen zu sammeln, denn es hat sich herausgestellt, dass sie neben den wünschenswerten Inhaltsstoffen auch Pyrrolizidinalkaloide enthält, wenn auch in sehr geringen Mengen. Diese Alkaloide können sich schädigend auf die Leber auswirken. Käufliche Huflattichpräparate werden von Zuchtpflanzen gewonnen, aus denen diese Stoffe herausgezüchtet wurden.

Früher hatten meine Großmutter, und auch ich, jeden Spätwinter Huflattichblüten gesammelt und getrocknet. Aus Tradition nehme ich immer noch eine kleine Anzahl, diese werden dann meinem Tagestee „Tee der Landschaft und der Jahreszeiten“ zugefügt, in der Menge gehen die paar unter, doch es ist nett für mich, zu wissen, dass sie dabei sind. (Ich bin sowieso der Meinung mittlerweile, dass solche Frühblüher möglichst gar nicht gesammelt werden sollten und die Blüten den Hummeln überlassen, die jetzt schon unterwegs sind, wenn die Sonne genügend scheint)

Immerhin hat damit die Saison begonnen für meinen „Tee der Landschaft und der Jahreszeiten“, im Laufe des Jahres kommen immer weitere Sammelgüter hinein, Blätter von Minzen und vom Andorn, von Salbeiarten und vom Gundermann, dazu Blüten von Veilchen, Schlüsselblumen, Linden, Ringelblumen, Johanniskraut, Mädesüß; Kraut vom Beifuß und vom Eisenkraut, von Schafgarbe, von Melisse und von der Römischen Kamille und was sich sonst noch so findet im Garten und der Natur. Enden wird das Sammeln dafür im Herbst mit beispielsweise Weißdorn- und Eschenfrüchten. Alle Zutaten werden schonend getrocknet und dann in mit Pergamentpapier ausgekleideten Blechdosen gelagert.

Huflattichblüten neben Apfelschalen zum Trocknen ausgelegt

Streng genommen hat seine Produktion schon längst begonnen, denn die Schalen von im Winter geschälten (Bio-) Äpfeln wurden auch getrocknet, ebenso Schalen von Quitten und Birnen. Auch Zesten von Zitronen- und Orangenschalen lassen sich trocknen und hinzufügen, sowie die Schalen von Ingwerwurzeln, wenn ich diese einmal schälen musste fürs Kochen.

Diese Tee ist ein Gebrauchstee, sicher auch mit heilenden Qualitäten, doch ist er, gerne auch mit Honig gesüßt, einfach lecker. Und beim Trinken erinnere ich mich gerne an meine Streifzüge durch den Garten und die Landschaft, und ich nehme diese sozusagen zu mir.

Die Kräuter für Heilzwecke sammle ich extra und verwahre sie ungemischt, dazu zählen für mich Weißdorn-, Kamillen-, Linden-, Mädesüß- und Johanniskrautblüten, Bachminze (wenn ich sie denn finde, die Bestände hier in der Umgebung vielen einer Graben“säuberung“ zum Opfer), aus dem Garten kommen dazu Ringelblume, Salbei, davon gerne die Blüten, Griechischer Bergtee und Einjähriger Beifuß (Artemisia annua), um die wichtigsten zu nennen.


Apropos Winterling. Ich werde dieses Jahr dem Rat eines Gartenbuches folgen, und nach der Blüte einige Pflanzen ausgraben und auf unsere Streuobstwiese umsiedeln. Dort dürfen sie sich dann weiter ungestört ausbreiten, wie sie wollen und Hummeln anlocken, auch zum Segen unserer Obstbäume.


Auch die Gartensaison hat begonnen, mit den ersten Aussaaten auf dem Fensterbrett.

Ausgesät: Italienische glatte Petersilie, Koriander, davon die Sorten Cilantro, ein Blattkoriander, der erst spät zu blühen beginnt und damit eine lang anhaltende Blatternte garantiert, die noch dadurch verlängert werden kann, indem die Blütenstände herausgebrochen werden (diese können übrigens auch verwendet werden). Die zweite Sorte ist eine Neuheit für mich, die ich das erste Mal ausprobiere, mit dem Namen „Dwarf Lemon“. „Ein Blattkoriander mit einer frischeren Note, deutlich mehr in Richtung Zitrone“ heißt es in der Sortenbeschreibung. Ich lasse mich überraschen. Für die Körnergewinnung habe ich auch Saatgut, doch die Pflanzen ziehe ich nicht vor, sie werden direkt im Garten ausgesät, demnächst.

Die Petersiliensorte, die ich gewählt habe, „Prezzemolo gigante d´Italia“, ist groß und glattblättrig, mit einem kräftigen Aroma. Die Pflanzen werden später sowohl im Garten als auch in Kästen auf der Terrasse ausgepflanzt, nahe der Küche, denn frische Petersilie sollte man immer zur Hand haben.



Ausgesät habe ich in kleinen Plastiktöpfen, die Größe, die sich häufig in den Abfallkästen an Friedhöfen finden lassen, und die vorher Stiefmütterchen und ähnliches beherbergten. Ich gehe dort gerne vorbei, wenn ich in der Nähe bin, und jetzt beginnt die Zeit, in der man fast immer fündig wird. Mit etwas Glück sind auch runde Pflanzschalen aus Ton dort entsorgt, die ich mit Freuden mitnehme. Ich pflanze dann dort hinein kleine Thymiangärtchen und ähnliches.

In der Küche in der Alten Schule hat die Heizung eine Nachtabsenkung, und so bekommen die Töpfchen ein „Gewächshaus“ übergestülpt, um die Wärme zu halten. Jetzt heißt es, täglich einmal vorbei zu schauen und zu Lüften.

Pro Töpfchen habe ich etwa zwanzig Samen gelegt. Die Sämlinge werden später pikiert, wenn sie beginnen, das erste Laubblatt zu entwickeln. Nach dem Pikieren wird es denn auch Zeit für eine zweite Aussaat.

Dann hatte ich noch Saatgut von der Süßdolde, Myrrhis odorata, auch diese Samen kamen in ein Töpfchen in die Erde, doch bekamen sie ihren Platz draußen auf der Terrasse. Ich hoffe, dass es doch noch einmal etwas Nachtfrost gibt, denn die Süßdolde ist ein sogenannter Kaltkeimer, das heißt, sie begehren niedrige, frostige Temperaturen, um keimhemmende Stoffe abzubauen. Wenn sich in dem Töpfchen in den nächsten Wochen nichts zeigt, dann wandert es noch einmal in die Kühltruhe.

Letztes Jahr stand noch eine große Pflanze davon im Garten, doch gelten sie als zwei- bis mehrjährig, und augenscheinlich hat sie sich verabschiedet diesen Winter. Besteht die Hoffnung, dass sie durch Selbstaussaat für eigenen Nachwuchs gesorgt hat.

Süßdolde benutze ich gerne wo Kerbel, der der gleichen Pflanzenfamilie angehört,  benutzt wird, ihre Blätter haben ein ähnliches anisiges Aroma, auch wenn sie etwas derber sind. Klasse sind auch die bis zwei Zentimeter großen noch grünen Früchte, die sich so wegknabbern lassen.

Zuguterletzt sei noch erwähnt, dass ich dieses Jahr wieder Kräuterspaziergänge im Dorf und rund um das Dorf anbieten werde. Zwei Termine stehen schon fest, das sind Samstage 13. April und 4. Mai. Wir werden uns dann um zehn Uhr in der Alten Schule Fredelsloh treffen, unseren Rundgang machen, und zum Abschluss ein Kräuterbuffet genießen. Genaueres wird noch bekanntgegeben, doch wer Interesse hat, darf sich die Termine gerne schon eintragen. 

Engel, die gefallen



Engel, die gefallen

Was mag wohl der meistfotografierte Ort in Fredelsloh sein? Die Klosterkirche? Das pittoreske Naturdenkmal der hohlen alten Eiche bei der „Strulle“ an der Wilhelmshöhe? Oder der getöpferte (!) Töpfehändler mitsamt Hund am Keramikmuseum Keramikum?

Ich selber tippe, dass die meisten Fotos von Besucherinnen und Besuchern von außerhalb am Kapellenbrunnen „geschossen“ werden. Wir haben unseren Zaubergarten direkt neben dem begrünten Dach des Brunnens, dem Entstehungsort Fredelslohs der Legende nach, und bekommen so mit, wie oft dort angehalten wird, gestaunt wird und fotografiert.

Das hat seine Gründe: Jemand hier aus dem Ort, der unter anderem Haushaltsauflösungen organisierte, hatte irgendwann damit begonnen, alle Engel und ähnliches Geflügel, das bei den Hinterlassenem aus den Haushalten auftauchte, auf dem Dach des Kapellenbrunnens zu drapieren. Das geht nun schon einige Jahre so, und es haben wohl auch andere damit begonnen, dort Engel auszusetzen, so dass es dort mittlerweile eine ganze Kolonie davon gibt. Interessanterweise in allen Verfallsstadien, denn die armen Engelchen sind ohne Schutz der Witterung ausgesetzt.

Da diese Engel etwa in Brusthöhe agieren, lassen sie sich bequem fotografieren. Und wirklich, es finden sich immer wieder tolle Motive auf dem - Engelbrunnen.

Hier eine kleine Auswahl:









Donnerstag, 15. Februar 2024

"Gefiederte Freunde" - Fotos von Carsten Linde im Café Klett

 



Das Café Klett in Fredelsloh startet ins neue Jahr und den Frühling mit 'gefiederten Freunden' von Carsten Linde, Bösinghausen!

Der bekannte Naturfotograf Carsten Linde präsentiert eine Auswahl seiner Lieblingsfotos. Diese Bilder sind mehrheitlich während der Corona-Monate und bis heute entstanden. Es handelt sich um Vogelfotos, die in bestechender Schärfe und in ganz besonderen Momenten aufgenommen wurden.

Unter anderem sind Wiedehopf, Blauracke, Schwarzstorch, Rotfußfalke, Bienenfresser, Kampfläufer, Habichtskauz und Wendehals zu sehen. Mehrere dieser Vogelarten gelten als bedroht und stehen auf der „Roten Liste der Brutvögel Niedersachsens und Bremens 2021“.

Lindes beeindruckende Fotos wurden in vielen Zeitschriften abgedruckt und befinden sich in einigen Museen. In über 100 Ausstellen wurden seine Bilder auch in europäischen Ländern zwischen Schweden und Spanien gezeigt.

Am Sonntag den 25. Februar um 11 Uhr wird eine Vernissage stattfinden, dort hält Axel Harmsen eine Einführung zu Carsten Lindes Foto-Aktivitäten und den ausgestellten Bildern. Der Künstler und das Café freuen sich Sie zu begrüßen!

Vom Samstag den 17. Februar bis zum 21. April 2024 werden die Fotografien täglich 13-18 Uhr (Karfreitag geschlossen) im Café der Kunsttöpferei Klett, Fredelsloh, Kampweg 2 zu bewundern sein!

Copyright für die hier gezeigten Fotos bei Carsten Linde. Sie zeigen oben Eisvögel und unten einen Habichtskauz.




Sonntag, 4. Februar 2024

Pizzakunst im Winter

 


Am 18. Januar dieses Jahres war es wieder einmal so weit: Es zog die Kunst in unsere Küche ein. Es war ein Donnerstag, das heißt Tag der Gemeinschaftsküche in der Alten Schule Fredelsloh. Normalerweise beginnen wir an diesen Tag um 14 Uhr mit dem Schnibbeln und Zubereiten, und jetzt im Winter wird um 18 Uhr aufgetischt zum Tafeln. (Ab Frühjahr wieder um 18:30 Uhr).

Doch dieses Mal war ich früher am Tag in der Küche, für das „Anmischen“ der Farben. Es sollte wieder einmal Pizzakunst entstehen. Es ist Winter und Zeit der Wurzelgemüse. Bei unserem Biohof ein Dorf weiter gibt es wieder „Blaue Schweden“, die violette Kartoffelsorte, und neu in unserem Sortiment die Rote Emmalie. Diese Sorte hat neben roter Schale auch rosa Fleisch, und der Kartoffelbrei von ihr hat eine schöne zartrosa Tönung.

Blauer Schwede und Rote Emmalie

Außerdem gab es bei unserem Obst- und Gemüsefahrzeug, das jeden Dienstag hier im Dorf auftaucht, sowohl rote als auch gelbe Bete und dazu Möhren in verschiedenen Farben: Lila, orange und gelb.


Und noch eine Neuerung gab es: Den schnittfesten Frischkäse für die Farbe cremeweiß hatte ich aus der Milch eines Milchbauern im Nachbardorf selbst hergestellt. Zur Käseherstellung wird es demnächst hier auf dem Blog einen eigenen Artikel geben.

Farbpalette

Ansonsten wurden die Gemüsefarben verwendet, die ich schon hier: Pizzakunst Rezepte beschrieben habe.

Zum Ausstechen der Buchstaben etc. verwendeten wir Zucchini, Möhren und Butternutkürbis. Und noch etwas war diesesmal anders: Ich hatte das Projekt „Pizzakunst“ als ein Projekt für Kinder entwickelt, doch es zeigte sich, dass es für Erwachsene ebenso attraktiv ist. Außer einem vier Jahre alten Filius waren wir sechs Erwachsene. Und so viel sei verraten: Alle hatten Spaß. Und die Ergebnisse waren wieder einmal erstaunlich, auch für diejenigen, die um 18 Uhr zum Speisen kamen.

Arbeitstisch


Das Rosa Einhorn





Zum Schluss sei noch erwähnt, dass wir das Projekt „Pizzakunst“ weiter führen wollen. Einen Termin dafür gibt es schon, dieses mal wieder für Kinder: Am Sonntag, dem 16. Juni dieses Jahres veranstalten wir von der Alten Schule Fredelsloh ein Sommerfest im Dorf (auch wenn der 16. 6. noch Frühling ist, nennen wir es so, denn dieses Jahr beginnen die Sommerferien in Niedersachsen sehr früh), bei dem die Kinder im Mittelpunkt stehen werden. Und eine Station wird unsere „Pizzamalschule“ sein.

Auch hierzu noch ein link, denn einmal gab es so etwas schon bei uns: