Mittwoch, 2. April 2014

Nützliches für die Gartenarbeit - Schweres Gerät

Von links nach rechts: Mistgabel, Schaufel, Hacke, Grabegabel, Japanische Hacke, Sense, schwerer und mittelschwerer Rodespaten

Gestern war ein netter 1. April. Zum einen war das Wetter prächtig für die Gartenarbeit, was sich auch dain äußerte, dass es im Gemeinschaftsgarten "wimmelte" vor tatkräftigen Menschen, zum anderen hat sich mein Gerätebestand um eine Sense mit einem schönen, leicht geschwungenem Holzbaum erweitert. Diese bekam ich geschenkt. Zwar ist das Blatt, wie auf dem Foto ersichtlich, angerostet, doch habe ich es schon geschärft, und nach einige Male Mähen ist es sicher wieder blank. Der Holzbaum hat genau die richtige Länge für meine Körpergröße, so dass ich jetzt wieder stehend sensen kann ohne mich zu verbeugen. 

Zwar ist so ein Holzbaum schwerer als die aus Metall, doch dafür kann ich jetzt mit Schwung und mit einer Pendelbewegung aus dem Bauch heraus arbeiten, und muss nicht mehr meine recht spärlich vorhandenen Armmuskeln einsetzen. Das erleichtert die Arbeit enorm und ich habe so auch schon einmal einen Hektar Getreide von Hand geerntet. Ohne zu ermüden. 

Überhaupt liebe ich "schweres Gerät". Meine Grabegabel ist eine schwerere Ausführung als die "normalen", und bei den Spaten bevorzuge ich zwei Modelle: Einen mittelschweren und einen schweren Rodespaten mit D-Griff von der Firma Meyer Rellingen Baumschulbedarf, die diese wunderbaren Geräte mit handgeschmiedetem Blatt anbietet. Der schwere Rodespaten ist wirklich schwer und wiegt weit über drei Kilogramm. Ihn benutze ich in schwiergen Fällen, zum Beispiel gestern, wo ich im Wurzelbereich einer größeren Esche Himbeeren pflanzte. Der Spaten hat die Wucht einer Axt und trennt auch stärkere Baumwurzeln glatt durch.

Der mittelschwere Spaten ist mein "Alltagsspaten", er kommt immer zum Einsatz, wenn ich Gehölze pflanze oder Entwässerungsgräben aushebe oder ähnliches. Wir haben uns in 15 Jahren Praxis sozusagen aneinander gewöhnt, und ich habe ihn gerne in den Händen. Das die Spatenblätter immer schön scharf gehalten werden, versteht sich von selbst. Ich habe gemerkt, dass über die richtigen Spaten man sich ausgiebig "streiten" kann. Für mich sind diese beiden die richtigen.

Umgraben ist die Aufgabe für die Grabegabel, das mache ich nie mit dem Spaten. Da wir hier einen sehr schweren Boden haben, lohnt sich schon die Anschaffung eines stärkeren Modells. Ziel ist es jedoch, gar nicht mehr umzugraben. In einigen Bereichen des Gemüsegartens ist der Boden mittlerweile so leicht und humos und locker, dass wir für die Bodenbearbeitung die Anschaffung eines Sauzahnes erwägen.

Die Schaufel mit dem herzförmigen Blatt und dem leicht gebogenen Stiel ist ein wahrer Segen. Sie hat eine solide Verarbeitung und auch ein handgeschmiedetes Blatt. Der untere Rand wird immer scharf gehalten, denn diese Schaufel ist ideal zum flachen Abtragen von Rasensoden. Ohne das lästige Bücken, wenn man diese Arbeit mit dem Spaten macht. Da jetzt viele neue Gemeinschaftsgärtnerinnen und -gärtner sich Beete auf der Wiese anlegen, ist sie jetzt fast täglich im Einsatz. 

Auch die Hacke ist etwas wuchtiger als normal und handgeschmiedet. Auch sie wird immer wieder nachgeschärft, wenn es nötig ist. Dazu dient mir eine feine Eisenfeile. Auch größere Grasbulten nimmt sie noch mit, ohne dass ich mich übermäßig anstrengen muss.

Ein besonderes Schmuckstück in meiner Kollektion ist eine Japanische Hacke, die ich hier in Bremen in einem kleinen grünen Geschäft kaufen konnte. Sie hat ein langes recht schmales Blatt, auch wieder sehr scharf (wie die japanischen Kochmesser) und einen langen Stiel der in einer Art Knauf endet. Das Blatt ist noch schmaler als ein Koniferenspaten. Ich benutze sie hauptsächlich, um Ampfer aus Stauden- und Gehölzbepflanzungen "herauszuoperieren". Wer weiß, wie tief die Wurzeln gehen können und was ein normaler Spaten in einer eingewachsenen Staudenbepflanzung anrichten kann, wird dieses Gerät zu schätzen wissen.

Auch die Mistgabel ist mir liebgeworden. Nicht nur, weil ich regelmäßig Pferdemist abhole, sondern auch als eine Art grober Rechen, wenn ich Schnittgut zusammenreche und ähnliches. Auch beim Umsetzen der Komposthaufen kommt sie zum Einsatz. 

Im Winter werden Stiele und Metallteile brav mit Leinöl eingestrichen, um nach der Pause wieder einsatzbereit zu sein. Die Sense bekam eine Sonderbehandlung, ich habe den Holzbaum heute abgeschmirgelt und dann wurde auch er mit Leinöl eingestrichen. 

Gutes Werkzeug ist eine Freude, und wenn es so ist, wie bei meinem, dass ich es teilweise über zwanzig Jahre bei mir habe, dann entwickelt sich auch eine Art Vertrautheit. Der Gärtner und sein Werkzeug werden mehr und mehr eins.