Jenseits der anschwellenden Flut der Begriffe, des angeblichen Wissenswerten, der so wichtigen Ereignisse der großen Welt treffen sich Menschen, drei Generationen und schon nach kurzer Zeit sind wir nicht mehr fremd. Wir beginnen, einander zu verstehen. Nicht in dem Sinne, dass wir "alles voneinander wissen", sondern im Sinne von Herzensannäherung. Auch so entsteht ein Wissen, ein vom schreienden Welt- und Tagesgeschehen entbundenes Wissen.
Es war gut, dass uns Zeit und Wärme und Leichtigkeit geschwenkt wurde, um in dieser Intensität sich anzunähern, auch Dinge anzusprechen, die sich, mit weniger Achtsamkeit behandelt, zu einem Konflikt hätten entwickeln können. Wieder stoße ich darauf, dass das Menschengemäße verbunden ist mit der Verfügung über die gemeinsame Zeit, und dass Gemeinschaft nur entstehen kann, wenn diese Zeit vorhanden ist. Das Verstehen und Verständnisse diese Reifezeit brauchen, so wie guter Wein schon als Traube so lange wie möglich an der Pflanze bleiben sollte, um dann als gekelterter Wein noch einmal einer Reifezeit zu unterliegen.
Das, was wir im Kleinen erleben dürfen, trifft sicher auch für das Große zu. Prozesse in der Gemeinschaft brauchen ihre Zeit, und wenn diese Prozesse für alle gedeihlich sich entwickeln sollen, tun wir gut daran, ihnen diese Zeit auch zu gönnen. Unter dem Diktat von "Zeit ist Geld" ist letztlich keine Gemeinschaftsbildung möglich. Um das zu wissen ließen wir einiges an möglichem Wissen aus der Informationsflut an uns vorüberströmen. . .
- Die anderen Seiten 61 -
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen