Sonntag, 30. Juni 2013

Aus Dingefinders unergründlicher Plaudertasche oder: Meine erste große Liebe

Auf diesem Foto sind ein junger Dingefinder und eine Mandju zu finden
Eines Tages öffnete sich die Tür des Klassenzimmers und eine Neue kam herein. Inderin, Mandju hieß sie. Ich verliebte mich sofort in sie. Mandju beherrschte ab nun meine Tagträume. Immer sah ich ihr feingeschnittenes, braunes Gesicht vor mir. Sah, wie ihre beeindruckende Mutter sie abholte. Die Mutter hatte einen roten Punkt auf der Stirne.

Auf dem Hinweg zur Schule, auf dem Rückweg, immer träumte ich von Mandju. Ich holte sie als Musketier des Königs auf weißem Pferd von der Schule ab. Das war mein liebster Traum, Mandju und der Musketier, das weiße Pferd, wehender Umhang, staunende Mitschülerblicke. Eines Tages übertrieb ich es so mit dem Träumen, dass ich auf dem Nachhauseweg mit meinem Kopf gegen einen Briefkasten stieß, der frei an einer Hauswand hing. Das blutete, das tat weh. Aber für Mandju nahm ich jedes Opfer auf mich.

Am nächsten Tag holte ich sie wieder von der Schule ab. Mit einem verwegen aussehenden Verband am Kopf auf einem weißen Pferd. Mit wehendem Umhang. Unter den staunenden Blicken der Mitschüler. Mandju.

Pflanzengäste im Garten

In einer schattigen Ecke in meinem früheren Garten steht ein vom äußeren her unscheinbarer Strauch, der seine Seele erst offenbart, wenn man seine Blätter berührt und daran reibt: Ein feiner Duft, in etwa eine Mischung aus Kampfer und Melisse, kommt einem entgegen. Es ist ein Gast aus Nordamerika, welcher hier wächst, ein Verwandter des Lorbeers, der Fieberstrauch, Lindera benzoin.

Sein Name ist Programm, und die Blätter lassen sich bei fiebrigen Erkältungen als Tee anwenden. Ich trockne davon im Sommer immer eine gehörige Portion, und habe ihn so das ganze Jahr vorrätig. Auch sind sie Bestandteil meines Tees der Landschaft und der Jahreszeiten.

Leider wusste ich bei der Pflanzung nicht, dass der Fieberstrauch zweihäusig ist, ich hätte gar zu gerne einmal die Früchte gesehen, die auch als Gewürz verwendet werden können. 

Ein anderer lieber Gast im Garten ist die Cistrose, Cistus ladanifer. Sie soll ja nur bis  -15° frosthart sein, hat bis jetzt aber alle Winter in Bremen Stadt schadlos überstanden. Ich habe sie jedoch nicht einfach in unseren schweren Lehmboden gesetzt, da ich vermute, dass sie mit der Winternässe Schwierigkeiten hat, die bei uns herrscht. So habe ich dann einen ordentlichen Krater in den Lehm gegraben und diesen mit Schutt als Drainage aufgefüllt, oben kam dann wieder eine Deckschicht aus Erde. Das gefällt ihr, und sie belohnt uns jedes jahr überreich mit Blüten. Ein kleiner Gruß aus den Macchien im Sommer.

Auch unscheinbar: Der Verwandte des einheimischen Beifuß, eine chinesische Beifußart, die ich unter dem Namen "Moxakraut" erworben habe. Auf dem ersten Blick unserem Beifuß sehr ähnlich, erschließt sich auch hier die Pflanze erst über eine Berührung. Ein kräftiges, würziges Aroma kommt einem dann entgegen. Leider ließ sich die Spezies nicht feststellen, doch ich genieße dieses Aroma sehr.

 


Bald ist es wieder soweit, der Losbaum, Clerodendrum trichotomum zeigt volle Knospen, und demnächst werden die weißen Blüten sich zeigen, und den Garten mit ihrem Duft abends geradezu überschütten. An warmen Tagen trägt der Duft weit, um Nachtfalter anzulocken. Nur an seinem Laub sollte man besser nicht reiben. Böse Zungen behaupten, es riecht nach angebranntem Schweinebraten.

Samstag, 29. Juni 2013

Garten Eden






          Garten Eden


Lasst uns Fruchtbäume pflanzen,
dass wieder grüne Wälder
als ein schützendes Kleid
die liebende Erde sanft bedecken.

Lasst uns Lieder in den Himmel senden,
dass die Engel wieder Segen
von Wolke zu Wolke tragen
und mit zarter Feuchte
Bäume wachsen lassen
in den Wüsten
der menschlichen Habgier.





Auch dies ein Gedicht aus jungen Jahren, und als ich es schrieb, wusste ich noch nicht, dass ich später einmal viele Fruchtbäume pflanzen sollte. . .

Freitag, 28. Juni 2013

Me and Bobby (James)

Als ich damals den Stadtgarten umgestaltete, da wurde ich selbstverständlich von den Nachbarn beäugt. Es war einiges zu tun, Beete reinigen und vom Unkraut befreien, neue Beete anlegen, besonders das in der Mitte gelegene Rosen- und Staudenbeet, den Obstbaum, einen Apfelbaum, der noch nie getragen hatte, ausschneiden. . . (nach zwei Jahren Pflege trug er das erste Mal, jetzt blüht und fruchtet er regelmäßig). Die Nachbarn schauten neugierig und fachsimpelten mit mir und fanden es schön, was ich tat. Erstaunt waren sie über meine Auskunft, dass ein neuer Garten mindestens sieben Jahre bräuchte, um sich zu entwickeln. Waren die Änderungen doch schon im ersten Jahr frapant und unübersehbar.

Ich liebe "Vertikalgärten" und schaffte mir einiges an Schlingendem und Wuchernden an, um es in die Höhe und dem bestehenden Baum- und Strauchbestand zu schicken. Clematis, Minikiwi, als einjährige Attraktion die Purpurwinde "Heavenly Blue" mit ihren großen himmelblauen Blüten, und in die hintere Ecke, wo die hohen Bäume sich befanden (bei den Nachbarn auf den Grundstücken) eine Ramblerrose "Bobby James".

Die ließ ich mir wurzelnackt schicken, ein kleines, unscheinbares Rosengeschöpf, und pflanzte es in die Nähe des Zaunes versteckt hinter Sträuchern. Bobby James wurde 1961 als Zufallssämling entdeckt, es steckt viel von den üppig blühenden wuchernden Multiflorarosen in dieser Sorte. Ihre Wuchskraft und ihre schönen großen Blütenstände mit den ca. vier Zentimeter großen, leicht duftenden Einzelblüten, machten sie schnell bekannt, vor allen als eine Rose, welche in Bäume steigt und im Juni/Juli diesen oft eine zweite überreiche Blüte beschert. Sie kann bis zu zehn Meter hoch ihre Blütentriebe schicken.

Im ersten Jahr ihres Wachstums schaffte sie man gerade zwei Meter und ein paar neckische Blütchen. Nichts spektakuläres. Im zweiten Jahr waren es schon an die vier Meter und einige Blüten mehr. Sie wurde gesehen, lässt sich sagen. So wurde sie Jahr um Jahr üppiger, um schließlich den gesamten hinteren Gehölzzug rechts und links mit ihren Trieben zu durchstreifen. Im siebten Jahr schauten meine Nachbarin und ich auf eine riesige Blütenwolke. Wir schauten darauf, schauten uns an, sie lächelte und sagte: "Na, wer das wohl wieder gepflanzt und geplant hat. . ." Alles braucht seine Zeit. . . 







Mittwoch, 26. Juni 2013

Exoten

Liebstöckel
Es ist schon eine Zeit her, da wurde ich gefragt, was ich denn von Exoten im Garten hielte. Ob es nicht sinnfälliger wäre, einheimische Pflanzen zu hegen. Nun, ich konnte die Fragestellerin dann doch etwas zum Schmunzeln bringen, als ich fragte, ob sie damit meine Petersilie und meinen Liebstöckel meinte, also das "Maggikraut", welches von der deutschesten aller Würzen seinen Namen bekam. Schließlich kommen beide ursprünglich aus Kleinasien, wo sich auch die Heimat unserer Kulturmöhre findet. 

Wenn ich dann heute am Morgen meinen Garten durchstreife, da wandele ich durch ein kleines multikulturelles Paradies, aus allen Enden der Welt haben sich hier die Besucher zusammen gefunden. Da sind die mediterranen Kräuter wie Thymian, Salbei, Majoran und Rosmarin, letztere noch nicht ganz akklimatisiert, so dass sie entweder einjährig oder in Töpfen gezogen werden müssen, ersterer schon so gut hier angekommen, dass es eine Sorte gibt, die "Deutscher Winter" heißt. Dazu das Bohnenkraut und der Dill, gerade der Dill verfeinert den "urdeutschen" Gurkensalat (dessen Hauptbestandteil, die Gurke, auch nicht ursprünglich hier heimisch ist).

Marokkanische Minze
Wenn dann zwischen meinen Dicken Bohnen, die auch ursprünglich weiter südlich beheimatet waren, sich ein Blaumohn zeigt, dann gibt es eine wahrhaft lange Reisegeschichte zu erzählen. Dieser Mohn kommt ursprünglich aus China und wurde schon zur Bronzezeit nachweislich diesseits der Alpen angebaut. Heute ist die Pflanze etwas in Verruf gekommen, und ich muss sie aus meinem Beet entfernen, so will es das Gesetz. Oder ein langwieriges Verfahren eingehen, und eine gewisse Anzahl genehmigen lassen, damit ich Mohnkuchen genießen kann, der Bestandteile aus dem eigenen Garten hat.

Nicht minder exotisch wird es auf dem Beet, welches Mais, Bohnen und Kürbis vereint, den drei Schwestern der nordamerikanischen Indianer. Begleitet von Kartoffeln, Tomaten, Topinambur und Paprika, welche auch ursprünglich aus Mittelamerika zu uns kamen. Ihnen merkt man fast allen ihre Herkunft aus wärmeren Zonen an, sie wollen nicht zu früh gesät werden, müssen teilweise vorgezogen werden, um hier auszureifen. Der Kürbis, den ich wählte, hat sogar noch einen größeren Umweg hinter sich, es ist der Hokkaidokürbis, dessen Name besagt, dass er von Mittelamerika nach Japan kam, um dort zu der benannten Sorte gezüchtet zu werden. 

Damaszenerrose
Garten ist das Refugium für Exoten an sich. Durch die Kulurmaßnahmen entsteht ein eigenes Kleinklima und eine eigene Bodenstruktur, der gare Gartenboden, den es so nur in dem von Menschen gehegten Gebiet gibt. Forscher können anhand der Bodenstruktur noch nach Jahrhunderten feststellen, wo einst ein Garten gewesen sein muss. 

Zu den Maßnahmen, einen Garten anzulegen gehört auch die Hecke oder der Zaun, im Deutschen gab dieser sogar den Namen des Gebildes: Garten  -  Der mit Gerten abgesteckte Raum. Das alles und die menschliche Zuwendung hat dazu geführt, dass die Neuankömmlinge hier nach und nach heimisch wurden. So heimisch, dass einige, wie die Sonnenblume, ein Symbol für grünes Erleben auch im politischen Sinne abgeben.

Dann stehe ich manchmal im Garten und stelle mir vor, wie einfach es doch wäre, mit ein bisschen Einsicht in die Bedürfnisse der Einzelnen, aus dieser Welt einen Ort zu schaffen, wo sich jede/r gerade dort wohlfühlt, wo sie oder er gerade ist. Nicht umsonst wurde das Paradies ein Garten genannt  -  Garten Eden.

 

Dienstag, 25. Juni 2013

Fundstücke und Neuankömmlinge

Ein Päckchen ist abzuholen. Darin sind sicher die erwarteten Pflanzen. Also mache ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg, um sie nicht zu lange warten zu lassen in ihrem Pappgefängnis. Ich fahre gerne einmal Umwege oder neue, mir noch unbekannte Routen, und das nicht nur wegen der Erhöhung der Ortskenntnis, sondern auch, um Orte kennenzulernen, wo für mich Neues zu finden wäre. So ist es denn auch diesesmal gewesen. An einer verschwiegenen Stelle, zu der mich der Radweg durchs Grüne führte, sah ich einen weißen ballförmigen Gegenstand im Grase "liegen". Mir war klar, was sich dort befand, denn nicht das erste Mal durfte ich solch ein Fundstück bestaunen. Es war ein Riesenbovist, zwar ein kleines Exemplar, "nur" zwanzig Zentimeter im Durchmesser, doch immerhin. Ich hatte früher auch schon einmal Exemplare gefunden von der Größe eines Basketballs.

Das Finden eines solchen Pilzes ist immer eine Freude, besonders, wenn sie noch jung sind, das heißt, innen noch weiß. Denn dann sind sie essbar und ob ihrer Größe ist eine sättigende Pilzmahlzeit garantiert. 

Einmal hatte ich eine große Gesellschaft, zwölf Personen, zum Essen. Es war eine nette Abendrunde, die sich zum Klönen und Doppelkopf spielen sammelte, das ging reihum, und um dem Abend eine gute Grundlage zu geben, servierten die Gastgeberinnen oder Gastgeber des jeweiligen Abends das Beste aus Keller, Küche und Garten. Ich selber war am Vormittag noch unterwegs gewesen, und fand neben einer Reihe Champignins einen Riesenbovist, der gut für zwölf Personen ausreichte.

Dieses Trumm habe ich zu hause in zweifingerdicke Scheiben geschnitten, diese wurden blanchiert, gesalzen und dann paniert. Die panierten Pilzscheiben buk ich dann in einer Pfanne in reichlich Olivenöl fast schwimmend aus. Sie lassen sich sicher auch fritieren. So kamen dann den erstaunten Gästen diese Pilzschnitzel auf den Tisch, begleitet von Kartoffeln und einer Champignonsauce (gemeinerweise, denn so war Pilzaroma bei Tisch). 

Das Rätselraten war sehr erheiternd: Fleisch? Nein. Tofu? Nein. Käse? Nein. Fisch? Nein. Wir hatten lange nicht mehr eine so heitere Runde bei Tisch. 

Der "kleine", den ich fand an diesem Tag, wurde ähnlich behandelt, jedoch von Reis begleitet und Gierschgemüse. 


In dem Päckchen dann Neuankömmlinge für den Dingefindergarten: Eine große Pflanze Frauenmantel, ein Rosengewächs, welches ich schon länger in meinem Garten entbehre, ein Wiesensalbei, einmal Pfennigkraut, diesen gelbblühenden bodendeckenden Wucherer, und eine Kolonie Walderdbeeren. Danke Antonie.

Besonders freue ich mich über den Frauenmantel, Alchemilla, schon in diesem botanischen Namen steckt so viel Geheimnis und Wertschätzung. Und so wurden früher denn auch die Tautropfen, die sich an den Blattspitzen des Frauenmantels bildeten, von den Alchemisten gesammelt. Wohl nicht nur, um damit Blei in Gold zu verwandeln, sondern eher, um damit heilkräftige Tinkturen anzureichern. Ich werde später, wenn die Pflanze groß genug ist, desgleichen tun, und überlege jetzt schon, was ich mit diesem Tauwasser späterhin "tingiere".

Doch auch die Walderdbeeren erfüllten mich mit Freude. Zum einen sind die Blätter als eine etwas herbe Teebeigabe zu Teemischungen gedacht, zum anderen sind sie nette Wucherer, wenn sie eingewachsen sind, heute nennt man das "Bodendecker". Vorerst haben sie ihren Platz an freien Stellen im Staudenbeet gefunden (während ich den Frauenmantel ins Rosenbeet pflanzte). Doch später einmal sollen sie die Baumscheiben der jungen Obstbäume bedecken. Die lustigen kleinen "Beeren" sind eine nette Dreingabe. Ich erinnere mich noch, wie meine Mutter jedes Jahr zwei Gläser Walderdbeermarmelade herstellte, aus ihrem Beet unter einer Kiefer, und diese beiden Gläser waren ihr ganzer Stolz und wurden nur zu ganz besonderen Ereignissen geöffnet. Wenn es so weit ist, werde ich es ihr gleichtun, und jedes mal beim Öffnen der Gläser an sie denken. Vielleicht bekommt dann ein Engel Schluckauf.  

Antonie bekommt jetzt ein Päckchen von mir zurück. Ihre Wunschliste: Gänsefingerkraut, Orangenes Habichtskraut, Wiesenschaumkraut und Blauer Beinwell. So füllen sich unsere Gärten nicht nur mit Pflanzen sondern auch mit schönen Erinnerungen.


Eine Überraschung durfte ich noch erleben heute: Als ich den Kompost für die Neuankömmlinge holte, entdeckte ich in meinem Komposthaufen zwei Pflänzchen, welche neugierig in die Welt schauten. Ich hatte letztes Jahr Schwarznüsse gesammelt, und da ich hier in meinem KleinHäuschen keinen Schraubstock habe, um die Dinger zu knacken, die sind nämlich unglaublich hart, aber lecker die Kerne, habe ich nur die Schalen verwendet und die Nüsse dem Kompost zugeteilt. Zweie davon sind jetzt gekeimt und so hab ich zwei kleine Schwarznussbäumchen, vorerst in Töpfen, da ich noch nicht weiß, wohin damit. Die werden nämlich richtig groß im Alter. Ob ich es noch erleben werden, dass sie Früchte tragen, weiß ich nicht, denn das dauert. Doch mag ich diese majestätischen Bäume gerne, so dass sie mir auch ohne Nüsse ausnehmend gefallen. Und es ist auch ein schönes Gefühl, etwas der Nachwelt zu hinterlassen.

Der botanische Namen der Schwarznuss ist Juglans nigra, und sie ist mit der Walnuss verwandt, kommt ursprünglich aus Nordamerika. Und was ich mit den Schalen anstellte, hatte ich letztes Jahr hier beschrieben:




Montag, 24. Juni 2013

Sicht-Weise




Sicht - Weise

Es liegt an einem „n“ weniger oder mehr,
Ob du „Traurige“ oder „Trauringe“ liest.
Oft kommt es von innen her,
Ob du die Welt traurig oder glücklich siehst.

An manchen Tagen sind die Bürgersteige
Voller Haufen Hundekacke.
Erste Blüten spiel´n die zweite Geige.
Du fühlst nur deine Zahnwehbacke.

Der Himmel reicht feucht und grau bis an die Erde.
Es gibt Tage, die für gar nichts taugen.
Du fluchst leise: „Merde!“ „Merde!“
Doch mit einem Mal schaust du in Kinderaugen.

Sonntag, 23. Juni 2013

Sommer (Für. . . )






Wenn ich nächtens unter Sternen stehe,
voller Sehnsucht in den Himmel schaue,
Dich in jedem Sternbild sehe,
dann fühl ich stille Heiterkeit
und meine Seele wird ganz weit.

Wenn ich am Morgen unter Bäumen stehe,
durch die Äste Morgensonne schaue,
Dich in allem Blattwerk sehe,
dann fühl ich soviel Zärtlichkeit
und meine Seele wird ganz weit.

Dann möchte ich nicht länger weilen,
schnellstens, schnellstens zu Dir eilen,
Dich noch bettwarm an mir fühlen
und Dir die Kissen und das Haar zerwühlen.

Blütenspaziergänge

Als ich gestern abend mit dem Fahrrad auf dem Nachhauseweg war, begegnete mir an ungewöhnlicher Stelle eine zarte Schönheit: 

Welcher Zufall wohl die Samen dieser Klatschmohn-Varietät an diese Stelle gewählt hat? An einem Zaun in Bremen Walle, ringsum Plastikmüll, alte Zeitungen und ähnliches.Und, wieviele Menschen sich wohl, ebenso wie ich, daran erfreut haben? En nature ist er noch viel schöner als auf diesem Foto, das eigentlich nur eine Erinnerung an ein sonniges Erlebnis darstellt. Ich hoffe, dass ich beizeiten wieder dort vorbei komme, nämlich dann, wenn die Samen reif sind.  


Das war vor etwa einer Woche. Als ich gestern vorbeikam, waren an gleicher Stelle  wieder Mohnblüten, doch diesmal reinrot. 

Da bin ich dann einmal gespannt, was mir das nächste mal geboten wird. . . 










 "Raubritter" ist der Name dieser Rosensorte, die irgendwo zwischen Kletter- und Ramblerrosen anzusiedeln ist. Sie hat feine Triebe und ist zur Blütezeit über und über mit mittelgroßen kugeligen Blüten bedeckt. Dieses Exemplar erfreut die Neustädter in ihrem Park.
Wenn der Raubritter auch noch duften würde, ach, das wäre schön!


















Raubritter in den Wallanlagen in der Bremer Neustadt



"Félicité Parmentier", eine Alba-Rose mit starkduftenden Blüten. Die Alba-Rosen sind mit die ältesten Rosensorten überhaupt. Leider fast in Vergessenheit geraten, da sie "nur einmal blühen". Tststs. . .  Jede Forsythie blüht nur einmal, und sieht den Rest des Jahres struppig aus, doch niemand schert sich daran. Doch bei einer Rose wird das als Manko ausgelegt. Ich jedoch freu mich jedes Jahr wieder auf Duft und Anmut der Albarosen. Da können moderne öfterblühende Rosen nicht wirklich mithalten. Und, einmal ehrlich, wieviele Beetrosensorten sind von der Anmutung her nichts anderes als eine Art Geranie mit Stacheln dran. Da wurde der Rose durch Züchtung dann das Rosensein ausgetrieben. . . 


Königlich in Duft, Farbe und Form: Eine weitere Albarose, die "Königin von Dänemark". Nicht verschwiegen sei hier, dass ich eine Anzahl der Blüten ernte für die Küche. Doch blühen sie so überreichlich, dass es kaum aufällt, wenn die eine oder andere im Aufblühen begriffene Rose in meiner Sammeldose landet. 

















So transportiere ich meine Blüten, um sie frisch nach hause zu bekommen: In eine Tupperdose wird angefeuchtetes Küchenpapier gelegt, zwei Lagen, darauf werden in loser Schichtung die Blüten drapiert (Hier: Blüten von der Köigin von Dänemark und Rose de Resht). Dann werden die Blüten mit dem angefeuchteten Küchenpapier bedeckt und die Dose fest verschlossen. So halten sie auch bei Wärme im Rucksack transportiert frisch, und können zu hause sogar noch eine Nacht im Kühlschrank verbringen, bevor sie verarbeitet werden, ohne an Qualität zu verlieren. Stecklinge lassen sich übrigens auf ähnliche Weise unbeschadet nach hause bringen. Da wickel ich dann die Stängelenden mit angefeuchtetem Küchenpapier ein und transportiere sie in der geschlossenen Dose.

Samstag, 22. Juni 2013

Sonnenwende





Ich komm als müder Nachtlandpilger
an Deine Schwelle, Sonnenlicht -
Aus einem Labyrinth verschlungner Pfade
steig ich vor Dein Angesicht.

Die Augen wund von Schau der Sterne,
doch jenen Himmel unerreicht,
so steh ich vor Dir, Weltenauge,
indes der Morgennebel weicht.

Ich öffne mich jetzt Deiner Klarheit
und singe Dir ein Dankgebet.
So wohl geführt in neue Tage
ist der, der hier jetzt vor Dir steht.






Auc dieses Werk ist eines meiner früheren und stammt aus meinem ersten selbstgefertigten Gedichtbändchen "Auf dem Pfade  -  Gedcihte vom Wanderer".

Freitag, 21. Juni 2013

Nachbargärten

Königin von Dänemark, eine Alba-Rose
Gestern bin ich wieder in meinem früheren Stadtgarten gewesen und konnte bevor der große Regen kam einiges fotografieren. Das Haus ist ein typisches Bremer Haus, und der dazugehörige Garten ein typischer Bremer "Handtuchgarten", lang und schmal. Früher wuchs da noch der typische hohe Kochbirnenbaum drin, für "Birnen, Bohnen und Speck". Von ihm fand ich, als wir den Garten übernahmen, nur noch den Stumpf vor.

Nun ist dieser Garten recht groß, das heißt sehr lang. Ein langer schmaler Schlauch. Als wir 2001 den Garten übernahmen und ich ihn umgestaltete, wurde der Schlauchcharakter noch durch zwei den Gartengrenzen paralell laufenden Buchsbaumhecken unterstützt. Hinter diesen Hecken war noch Raum für Stauden und Gehölze, doch war es sicher, dass, wenn ich dort Gehölze pflanze, die Nachbarn genauso viel davon haben werden, wie wir. Also waren erst einmal Gespräche mit den Nachbarn rechts und links vonnöten, die erfeulich verliefen. Besonders erfreulich übrigens für den Vorgarten an der Straße, den die einen Nachbarn zeitgleich umgestalteten, so dass wir die Bepflanzung aufeinander abstimmten. 

Im Vorgarten pflanzte ich eine Gehözgruppe an der Eingangstür: Einen Cersis siliquastrum rubra, die rotblättrige Fotm des Judasbaumes, den ich einstämmig über die Türe leiten wollte. Er blüht ja am altem Holz, und das hätte einen hübschen rosa Blütenbogen ergeben. Dazu setzte ich eine Strauchrose Louise Odier und eine Ceanothus impressus `Victoria `, die eigentlich als Begeleitstrauch zur Rose gedacht war, sich jedocj so wohl fühlt dort, dass sie die beherrschende Pflanze des Vorgartens wurde. Mittlerweile hängt ein Schriftstück am Eingangspfosten, wo Name und die wichtigsten Daten dieser Pflanze beschrieben steht, so dass Neugierige nicht immer klingeln und fragen müssen.

Weiter noch zu "vorne": An die andere Seite pflanzte ich eine Kletterrose "Symphathie", rot und robust, leider nur leicht duftend, und vornean, aus Lokalpatriotismus, die Strauchrose Bremer Stadtmusikanten. Hier kamen nun die Nachbarn ins Spiel, die auch gerade neu bepflanzten, und auch gerne Rosen wollten. Ich empfahl ihnen die robuste Anfängerrose "Bonica". Sie wird meist als Beetrose gehandelt, doch viel schöner ist sie, wenn sie als niedrige Strauchrose gezogen wird. Krankheiten kennt sie so gut wie gar nicht, Schnittfehler nimmt sie kaum übel, die ideale Rose, um Menschen die Freude an diesen Gewächsen nahe zu bringen. Die hübschen halbgefüllten rosa Blüten treten in großer Zahl auf, und sind anmutig, wenn auch duftlos. Um dieses einzige Manko der Bonica auszugleichen, empfahl ich noch eine Rose de Resht, ebenso unempfindlich wie diese. 

Im Laufe der Jahre sind die Pflanzen groß geworden, und die beiden Vorgärten in einander gewachsen und ergeben jetzt ein einheitliches Bild eines größeren Gartens, zur Freude aller.

Philadelphus Belle Etoile
Ähnlich agierte ich auch im hinteren recht großen Garten. Ich sprach mich mit den Nachbarn ab, was ich wo pflanzen durfte, so dass die Pflanzen auch in die Nachbargärten hineinraichen durften. Im Terassenbereich nah am Haus stzte ich niedrigere Sträucher, wie zum Beispiel den Philadelphus "Belle Etoile", der etwa 1,50 Meter hoch wird, und dessen stark duftende Blüten wesentlich größer als bei der Art sind.

Dann legte ich in der Mitte des Gartens zur Brechung des Blickes eine Stauden-  und Strauchanpflanzung an, mit einer Strauchrose (Rose de Resht), einer Strauchpäonie, einer Cistrose, einigen Edelrosen und Staudenclematis. als Hauptbepflanzung. 

Nach hinten im "Schlauch" ließ ich die Pflanzen größer werden und in den bestehenden Gehölzbestand hinein, Ilex, Holunder und eine große Birke, schickte ich die Ramblerrose Bobby James, die mittlerweile in alle Bäume ihre blühenden Triebe schickt. Durch diese hohe und grenzübergreifende Bepflanzung rückt die Rückseite dem Auge näher und zusammen mit der Brechung durch die mittige Gehölzbepflanzung hat man nicht mehr das Gefühl, in einem engen Terrain zu sitzen, sondern Teilhabe an einem großzügigen Gemeinschaftsgarten zu haben. Das Gefühl wurde noch dadurch unterstützt, dass nach hinten die Gartenpforten immer geöffnet blieben, und unsere Kinder sich frei in den umliegenden Gärten tummeln durften. 

Der hintere Gartenteil mit hohen Gehölzen. Der Holunder blüht gerade und die Ramblerrose Bobby James schickt sich an, das gleiche zu tun. Einmal im Jahr verschwindet dieser Gehölzzug in einer weißen Blütenwolke. Die Grenzen zu den Gärten rechts und links sind verschwunden.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Blütenküche

Wenn ich jetzt an den warmen Tagen durch den Garten gehe, duftet es allerorts. Besonders an den Abenden und bei hoher Luftfeuchtigkeit kommen mir von allen Seiten Blütendüfte entgegen. Es sind der "Duftjasmin" oder Pfeifenstrauch und die kleine gelbe Taglilie, welche vor allem zu diesem Erleben beitragen, unterstützt von einer herberen Beinote des Holunders. 

Ich mag die "blumige" Küche, und nicht nur Rosenblüten werden bei mir verarbeitet, sondern die oben genannten auch. Leider ist mir die Fliederblüte verregnet, da ging nichts, um so reicher ist jetzt die Ernte der Duftjasminblüten. Sie werden des morgens oder am vormittag gepflückt, nur die, deren Staubgefäße noch gelb gefärbt sind, und dann die einzelnen Blütenblätter gezupft, in eine Glasschüssel getan und Lage für Lage eingezuckert. Mindestens 24 Stunden stehen lassen. Wenn es etwas länger ist, dann tut es auch nicht zur Sache. Ebenso kann ich mit den Blüten der Taglilie verfahren. Dabei achte ich, dass die grünen Kelchansätze restlos entfernt werden.

Die Blütenansätze werden dann mit Wasser aufgekocht und noch einmal als Sud 24 Stunden ziehen gelassen. Dann die Blüten abseihen. Jetzt kann ich den Sud nach Belieben mit Zitronensaft versetzen, erwärmen und das Geliermittel einrühren, drei Minuten Köcheln lassen und heiß abfüllen. Diese Blütengelees sind nicht so lange haltbar wie die Rosengelees, wohl aus Mangel an Gerbstoffen. Sie sollten in den nächsten zwei Monaten verbaucht oder im Kühlschrank gelagert werden. Sie dienen bei mir zur Verfeinerung von Desserts, zum Beispiel als "Tüpfelchen auf dem i" für einen Zitronengrießpudding oder, auch wieder in Kombination mit Zitrone, für ein erfrischendes Zitronen-Joghurt-Blüten-Sorbet. Ohne Geliermittel ergibt der Sirup mit Mineralwasser aufgegossen eine leckere Blütenbowle.

Links: Mango/Duftjasmin, rechts Blütensirup
Manchmal kann ich zur Zeit günstig reife Früchte erstehen, welche kurz vor der Überreife stehen. Mal sind es ein paar Pfirsiche, oder, wie zuletzt, eine Mango. Diese Früchte werden geschält, in kleine Stücke geschnitten und mit dem Zauberstab pürriert. Dieses Pürree füge ich dann dem heißen Blütensirup bei, dazu kommt etwas Bourbonvanille und Zitronensaft. Wieder das Geliermittel unterrühren und nach drei Minuten köcheln heiß in Twist-off-Gläser abfüllen. Ein Fruchtmus mit exotischer Note ist da entstanden. 

Von diesen sommerlichen Spezialitäten fabriziere ich immer recht wenig, so fünf bis zehn Gläschen. Es sind Beigaben für kleine kulinarische Überraschungsmomente, die ich gerne reiche, wenn ich Gäste habe.


Mittwoch, 19. Juni 2013

Gedichte vom Wanderer

Meine ersten lyrischen Gehversuche in einem für mich neuem Metier. Als ich sechszehn Jahre alt war, hatte mich der Reimvirus gepackt, und ich, der ich vormals modern und ungereimt schrieb, versuchte mich an Traditionellerem. Die Gedichte vom Wanderer waren erste Versuche. Heute lese ich sie mit einer gewissen Wehmut im Herzen. Wie unschuldig ich da noch war, und doch, wie oft schon so melancholisch. Noch war alles Phantasie und Idee, dass ich in späteren Jahren selbst Wanderer sein sollte, lange Zeit unterwegs, das wusste ich da noch nicht. Auch nicht, dass es in meinem Leben einmal einen alten Bauern geben sollte, der mich das Sensen lehrte und mich zu meiner Wanderung wirklich verabschieden sollte. Da hatte das Leben dann die Lyrik eingeholt.

Am 21. Juli im Salon Wunderland im Atelier Laubenpiep möchte ich einiges von diesen Gedichten als "Dingefinders gesammelte Alterthümer" lesen. Als kleine Verbeugung vor dem jungen Mann, der ich einmal war.

Hier eine Auswahl aus meinem ersten selbstgefertigten Gedichtebändchen "Auf dem Pfade":

           Wanderer

Der Regen ist vorbei,
Natur blüht in der Stille auf,
Träume bunter Regenbogen
Begrüßen froh der Sonne Lauf.

Über allen weiten Blicken
Liegt des Einen weiter Blick.
Wanderer schaut alle Wunder,
Wunder von der Erde Glück.

Leises Wanken, schauend Auge
Möchte sich nicht wenden.
Ein letztes Zögern.
Schicksal hält er in den Händen.

Grüßend noch den alten Bauern
Setzt er leise Fuß vor Fuß
Und der Bauer nickt gemächlich
Zu dem allerletzten Gruß.

 
In der Ferne

Ein Hauch
des Himmels

Wie
die Sehnsucht
mit zwei Händen
aus klarem Bache
klares Wasser trinken,

Wie
die Sehnsucht
zartes Streicheln
Deiner zarten Hände
auf der Haut zu spüren,

Wie
die Sehnsucht
endlich wieder
unter warmer Sonne
heimatwärts zu ziehen.


Heimweh 

Zu fern oft
ist mir diese Welt,
es blüht in mir
auch eine andere.
Wenn mich diese Sehnsucht
überfällt,
dann steh ich auf
und wandere.

Zu fern oft
ist mir diese Welt,
ich weiß, sie stirbt  -
demnächst,
dann, wenn die letzte
Hoffnung fällt.

Auch ich  -  ich gehe bald
zurück
ins Dorf
am Pfirsichblütenwald.



 
     Es ist nicht...


Es ist nicht,
dass ich einsam wär,
und auch nicht,
dass ich leide.
Es ist nur,
dass ich dann und wann
die Menschen einfach meide.


Ich geh so für mich hin
und träum die Tage in die Worte,
ich weiß nicht, was und wo ich bin,
ich wander durch die wehen Orte
und geh so für mich hin  -


Es ist nicht,
dass ich traurig wär,
und auch nicht,
dass ich weine,
es ist nur,
dass ich dann und wann
die Welt in mir vereine.

 
          Einfachheit


         Des Morgens
        die stille Hütte
            am Berge.

            Berglilien
      stehn in der Sonne,
        tropfenbehangen.



 
                Unterwegs


Es wird kühler schon  -
September ists, und Sommers Ende naht,
und weiter, weiter, weiter
dreht sich das große Weltenrad

Bleiche Morgensonne
scheint durch Tannen auf den Weg.
O Herr, sag mir,
wohin mein Haupt ich morgen leg!




 Ein Wanderer in der Nacht


Stille ist  -
des Sommers Singen
verloderte im Kalt.
Nur Schritte hör ich,
meine,
auf nächtlichem Asphalt.


Die Wege führen heimwärts
in den Winter,
kühl streicht ein Wind mir
durch das Haar.
Ich seh nur Nacht,
kein Licht dahinter,
und Äste raunen klirrend
von Gefahr. . .


Stille ist  -
des Sommers Singen
verloderte im Kalt.
Keinen Schritt mehr höre ich  -
Nur Eis glänzt auf Asphalt. . .



 
Am Ende einer Zeit


Tief ist meine Trauer  -
dunkel wie ein Traum,
unnahbar wie eine Nachtwolke.

Ich ziel nach meines
Herzens Ungewiss
und treff ins
Schwarze meiner Trauer.

Mein Traumland liegt zerstört
und blutet,
wir nahmen Abschied
voneinander.



 
   Berg und Meer


Ich will ans Meer, und weinen,
und geh doch immer nur bergauf  -
durch Dorngestrüpp, das reißt mir an den Beinen,
und Ranken ribbeln den Pullover auf.

So hält mich eins ums andre fest,
ich bin ein Sternschnuppenkönig  -
Ein Adler, nur in Träumen, der lässt
mich wünschen was, ein wenig.

Von unten bellen Hunde rauf: kläff  -  kläff!
Es dringt von irgendher Musik in meine Einsamkeit.
Ich geh zurück!  -  So schreib ich in mein Heft,
und pendle zwischen Ideal und Wirklichkeit.


 
           Eine Bitte


Neidet doch nicht den Tieren,
ihnen ist das Leben noch
       Glanz und Spiel;
verfolgt nicht ihr Sein
mit Augen voll Habgier,
       sperrt sie nicht ein
       in die Käfige
Eurer gebrochenen Sehnsucht.


Neidet doch nicht den Kindern,
ihnen ist das Leben noch
       Wunder und Spiel;
verfolgt nicht ihr Sein
mit neidvollen Blicken,
        sperrt sie nicht ein
        hinter die Gitter
Eures zwanghaften Tuns.


Lasset sie schweifen,
        ungebunden.
Lasset sie das leben,
was man Euch verwehrte,
        gebt ihnen Schutz
Liebe und Behutsamkeit
        und segnende Blicke.



 
Ich sehe  eine Zeit


Ich sehe eine Zeit
da lebt der Mensch
als Kind der Blumen
und der Früchte,
die Bäume sind ihm wieder Freund
und bleiben uralt stehen,
sie schenken ihm die Weisheit wieder.

Ich sehe eine Zeit,
da lebt der Mensch
als Kind des Meeres
und des Windes,
die Vögel singen ihm die Lieder,
zahme Sänger auf der Hand,
sie schenken ihm die Weisheit wieder.

Ich sehe eine Zeit,
da lebt der Mensch
mit sich in Einigkeit,
er lebt als Kind
der Ewigkeit, die Sterne sind
ihm wieder Freund
und schenken ihm die Weisheit wieder.











Und hier mehr zum Salon Wunderland am 21. Juli im Atelier Laubenpiep: