Blühender Kirschbaum auf der freien Nachbarparzelle |
Gerne
schaue ich mir an, was sich am Himmel abspielt, was ich beobachten
kann. Ob der Mond weit oben steht oder tief hängt, in welcher Phase
er sich befindet, wo ich ihn finde, welche Farbe er hat, ob er einen
Hof hat. Manchen Morgen sehe ich beide, Sonne und Mond am Himmel in
trauter Eintracht, an einem Morgen wanderte ich zwischen den beiden
einher, und in mir webte das Bewusstsein, selber auf einem wandelnden
Stern zu leben, selber ein Teil dieses wandelnden Sternes zu sein, so
groß die Welt! - so fühlte ich und mir wurde leicht ums Herz. Ein
kleines einzelliges Wesen reichte, welches sich teilen konnte,
immerdar teilen. War dieser eine Keim gegeben, egal was sonst war, so
vermehrte er sich unaufhörlich, expotenziell, sich teilend, sich
teilend, die Teile sich teilend, sich verändernd, sich einstellend,
anpassend an Möglichkeiten, sich teilend, sich teilend, die Teile
sich teilend, sich verbindend, sich zusammenfügend mit anderen, sich
teilend, sich anpassend, sich verändernd, sich umgestalten,
Metamorphose, welche die Umwelt mitriss, die Mitwelt zur eigenen Welt
gestaltete, die eigene Welt, die wieder formte, formte und teilte,
immer neue Gestalten gebar, ergrünte, jagte, Männlein und Weiblein
gebar, sich teilte und teilte. . .
Letztendlich
kommt der Baum, unter welchem ich wandle aus der gleichen Zelle wie
ich selber, aus der gleichen Zelle wie der Eichelhäher, der die
Samen verteilt und den Wald hütet, wie das Pilzgeflecht, das
hektarweit unterirdisch die Wurzeln verbindet. . .
Das
alles erfuhr ich in einer Unmittelbarkeit jenseits des Intellekts,
derweil ich meiner Wege ging, die Kugelgestalt der Erde, der Mutter
Erde erspürend, während über mir die Sonne und der zunehmende
Viertelmond standen. Das sind die Wanderungen, auf denen ich der
Innenseite der Welt ganz nah bin, und ganz nah bei den Ahnen, deren
Blut in mir webt, deren Wissen in mir lebt, unteilbar mit-geteilt.
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