Für diesen Augenblick der ersten eigenen Erdbeere habe ich es mir verkniffen, bei den schon seit Januar bereitstehenden Bioerdbeeren, zuerst aus Marokko, dann aus Spanien, zu zugreifen. Sicher, sie sahen schon verlockend aus, so unter Cellophan verpackt. Aber irgendwie auch so, als würden sie genau wie ihre Verpackung schmecken.
Dieses Jahr wurde meine Geduld etwas auf die Probe gestellt. Doch nun ist sie da, die Erdbeerzeit, die Kinderzeit, denn frisch gepflückte Erdbeeren schmecken mir nach Kindheit. Mein Vater war Hausmeister in einem evangelischen Gemeindehaus, und der Pastor hatte nebenan seinen Garten. Mit Erdbeeren in einem großen Beet. Und sein Zaun hatte ein Loch, welches ich sehr wohl kannte. Paradieseinladend. Ich brauchte ja Sonntag morgens nicht im Gottesdienst zu sein. ..
"Gelb und blau - trägt die Sau", so sagte meine damalige modekundige Freundin häufig. Nun, mein Garten trägt zur Zeit diese Kombination, es blüht die Steppeniris üppig, und dahinter die kleine Taglilie, Hemerocallis citrina, und beide blühen dieses Jahr üppig. Gerade heute habe ich in den Weiten des www einen Beitrag gelesen, wo geschrieben stand, dass heuer ein "Blütenjahr" ist, und es allerorten überreich blüht, wie nur selten. Das kann ich wohl bestätigen.
Nun ist diese Gelb/Blau - Kombination von mir nicht geplant worden (das soll hier nicht als Entschuldigung gelten. . .), sondern die Taglilie befand sich im Garten, und als ich einen großen Horst der Iris sibirica aus einem anderen Garten geschenkt bekam, da sie dort zu schattig stand, und nie blühte, hatte ich das Glück, dass durch das Entfernen eines eingegangenen Hibiskusstrauches ein Pflanzloch sozusagen vorgefertigt war. Dort hinein kam der ordentliche Bulten der Iris, und somit in Nachbarschaft zur gelben Taglilie. Ich gestehe: Mir gefällt´s. Vielleicht bin ich ein Modebarbar?
Iris sibirica "Caesar´s Brother", eine der "bläuesten" Steppenirissorten, die es gibt. Dieses Foto fängt nur ansatzweise die Schönheit und Vollendung dieser Blüte ein. |
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