Sonntag, 23. Juni 2013

Blütenspaziergänge

Als ich gestern abend mit dem Fahrrad auf dem Nachhauseweg war, begegnete mir an ungewöhnlicher Stelle eine zarte Schönheit: 

Welcher Zufall wohl die Samen dieser Klatschmohn-Varietät an diese Stelle gewählt hat? An einem Zaun in Bremen Walle, ringsum Plastikmüll, alte Zeitungen und ähnliches.Und, wieviele Menschen sich wohl, ebenso wie ich, daran erfreut haben? En nature ist er noch viel schöner als auf diesem Foto, das eigentlich nur eine Erinnerung an ein sonniges Erlebnis darstellt. Ich hoffe, dass ich beizeiten wieder dort vorbei komme, nämlich dann, wenn die Samen reif sind.  


Das war vor etwa einer Woche. Als ich gestern vorbeikam, waren an gleicher Stelle  wieder Mohnblüten, doch diesmal reinrot. 

Da bin ich dann einmal gespannt, was mir das nächste mal geboten wird. . . 










 "Raubritter" ist der Name dieser Rosensorte, die irgendwo zwischen Kletter- und Ramblerrosen anzusiedeln ist. Sie hat feine Triebe und ist zur Blütezeit über und über mit mittelgroßen kugeligen Blüten bedeckt. Dieses Exemplar erfreut die Neustädter in ihrem Park.
Wenn der Raubritter auch noch duften würde, ach, das wäre schön!


















Raubritter in den Wallanlagen in der Bremer Neustadt



"Félicité Parmentier", eine Alba-Rose mit starkduftenden Blüten. Die Alba-Rosen sind mit die ältesten Rosensorten überhaupt. Leider fast in Vergessenheit geraten, da sie "nur einmal blühen". Tststs. . .  Jede Forsythie blüht nur einmal, und sieht den Rest des Jahres struppig aus, doch niemand schert sich daran. Doch bei einer Rose wird das als Manko ausgelegt. Ich jedoch freu mich jedes Jahr wieder auf Duft und Anmut der Albarosen. Da können moderne öfterblühende Rosen nicht wirklich mithalten. Und, einmal ehrlich, wieviele Beetrosensorten sind von der Anmutung her nichts anderes als eine Art Geranie mit Stacheln dran. Da wurde der Rose durch Züchtung dann das Rosensein ausgetrieben. . . 


Königlich in Duft, Farbe und Form: Eine weitere Albarose, die "Königin von Dänemark". Nicht verschwiegen sei hier, dass ich eine Anzahl der Blüten ernte für die Küche. Doch blühen sie so überreichlich, dass es kaum aufällt, wenn die eine oder andere im Aufblühen begriffene Rose in meiner Sammeldose landet. 

















So transportiere ich meine Blüten, um sie frisch nach hause zu bekommen: In eine Tupperdose wird angefeuchtetes Küchenpapier gelegt, zwei Lagen, darauf werden in loser Schichtung die Blüten drapiert (Hier: Blüten von der Köigin von Dänemark und Rose de Resht). Dann werden die Blüten mit dem angefeuchteten Küchenpapier bedeckt und die Dose fest verschlossen. So halten sie auch bei Wärme im Rucksack transportiert frisch, und können zu hause sogar noch eine Nacht im Kühlschrank verbringen, bevor sie verarbeitet werden, ohne an Qualität zu verlieren. Stecklinge lassen sich übrigens auf ähnliche Weise unbeschadet nach hause bringen. Da wickel ich dann die Stängelenden mit angefeuchtetem Küchenpapier ein und transportiere sie in der geschlossenen Dose.

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