Ante-Sejawa.
Das heißt in unsere Sprache übersetzt soviel wie: „Die durch die
Angst gehen“. Einst waren die Ante-Sejawa Menschen, die sich
freiwillig einer schweren körperlichen und seelischen Prüfung
unterzogen, um nach bestandenem Schmerz, durch so gewonnene Kraft und
Erfahrung, den Menschen ihrer Gemeinschaft Wissen, Lieder, Visionen
und Heilung brachten. Immer hatte dieses Tun auch einen Bezug zum
Ganzen, zum Weltall und zu Gott.
Wer
sind heute die Ante-Sejawa? Es sind die, welche durch
die Angst gehen, die, welche nicht ihre Angst verdrängen, bis sie,
krank an Herz und Seele, an der Zerstörung der Erde mitarbeiten.
Es
sind die, welche um ihre Angst wissen, um ihre Trauer; welche sich
nicht, um sich abzulenken, unter Drogen setzen, oder eines der vielen
Mittel benutzen, welche die Zivilisation schuf, um den Menschen die
Pein nicht fühlen zu lassen, die in ihrem Leben umgeht.
Ante-Sejawa
- „Die durch die Angst gehen“: Ihr Weg führt hindurch - und
hinter der Angst. . .
Die
Zeit, die vor uns liegt, die grauen Tage und die Zeit der Wandlung,
ist nicht nur Hölle und Zerstörung und Verderben und Kampf jeder
gegen jeden, Kampf ums „Dasein“. –
Es
ist auch die Zeit der Schule und Initiation. Viele Wege führen in
die Irre, und die Lernenden können sich nur auf ihren Herzenskompass
verlassen. Der aber ist ausgerichtet nach dem Kosmos.
Diesen Text schrieb ich Mitte der achtziger als Vorwort für meinen selbstgefertigten Gedichtband "Auf dem Pfade". Als ich heute einmal wieder durch meine Dateien blätterte, eigentlich, um etwas ganz anderes zu suchen, fand ich ihn wieder. Ich stelle ihn einfach mal hier ein, ich finde, er hat nichts von seiner Aktualität verloren. Das Lyrikbändchen endete übrigens mit folgendem Gedicht. Ich bin froh, dass auch noch im Jahre 2012 etwas von der Hoffnung und Erwartung in mir lebt, die darin zum Ausdruck kommt.
Ich sehe eine Zeit
Ich
sehe eine Zeit
da
lebt der Mensch
als
Kind der Blumen
und
der Früchte,
die
Bäume sind ihm wieder Freund
und
bleiben uralt stehen,
sie
schenken ihm die Weisheit wieder.
Ich
sehe eine Zeit,
da
lebt der Mensch
als
Kind des Meeres
und
des Windes,
die
Vögel singen ihm die Lieder,
zahme
Sänger auf der Hand,
sie
schenken ihm die Weisheit wieder.
Ich
sehe eine Zeit,
da
lebt der Mensch
mit
sich in Einigkeit,
er
lebt als Kind
der
Ewigkeit, die Sterne sind
ihm
wieder Freund
und
schenken ihm die Weisheit wieder.
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