Ein echter Jahrestee für
den täglichen Gebrauch ist ein Kräutertee der Landschaft und der Jahreszeiten.
Die Sammelzeit beginnt im März mit den ersten Veilchenblüten und endet im
Oktober mit Eschenfrüchten und getrockneten Weißdornbeeren. Außerdem ist die
Herstellung mit einer morgendlichen Meditation verbunden: Dem
Morgenspaziergang.
Ich durchstreife die
Landschaft am frühen Morgen, einfach, um den beginnenden Tag zu genießen. Je
nach Witterung und Laune fällt dieser Spaziergang kürzer oder länger aus, an
manchen Tagen wird sogar eine ausgedehnte Vormittagswanderung daraus. Es gibt
bestimmte Orte, die ich häufiger ansteuere, zum Beispiel im Juli trifft man
mich des morgens fast immer an einer Kartoffelrosenhecke, wo ich Blütenblätter
für ein Gelee sammle. Der Rückweg führt mich dann einem Klarapfelbaum vorbei,
wo ich für das erste Frühstück die in der Nacht vom Baum gefallenen Äpfel
aufhebe.
Manchmal fällt der
Morgenspaziergang auch sehr gezielt aus, wenn beispielsweise die Bachminze in
der Teemischung wieder rar ist, oder das Mädesüß. Denn von jeder dieser kleinen
oder großen Morgenwanderungen bringe ich etwas für meinen Landschaftstee mit:
Mal ist es ein Büschel Johanniskraut, dann habe ich an einer Ruderalstelle
Mutterkraut, Sonnenblumen und Ringelblumen gefunden. Von den Sonnenblumen nehme
ich die gelben Strahlenblüten. Oder an einem Feldwegrand besonders schöne,
rosa- bis tiefrosa blühende Schafgarbe.
All diese Mitbringsel
werden schonend getrocknet und kommen in eine große, mit Pergamentpapier
ausgekleidete Blechdose. Dazu gesellen sich noch getrocknete Gartenkräuter wie
Melisse, Lavendel und Rosenblüten.
Das Foto zeigt eine Ringelblumenblüte, deren Blütenblätter den Tee farblich auffrischen, und wurde von Frederike Herrlich gemacht. http://www.playtime-activities.de/website/
Das Foto zeigt eine Ringelblumenblüte, deren Blütenblätter den Tee farblich auffrischen, und wurde von Frederike Herrlich gemacht. http://www.playtime-activities.de/website/
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