Taschengedichte
Die
Taschengedichte sind entstanden aus den Dingzetteln, kleine kryptische
Papierchen, die ich auf meinen Wanderungen fand und die ich mir in Reimform
übersetzte. Diese und andere Reime finden sich jetzt auf den Kärtchen mit den
Taschengedichten wieder. Taschengedichte heißen sie, da sie als kleine
gedruckte Erinnerung, dass es noch eine andere Welt gibt, in jeder Geldbörse
mitgenommen werden können. Wie Kredit-
und Visitenkarten nehmen sie kaum Platz weg. Anders aber als die ersten
beiden, nimmt man sie jederzeit gern zur Hand. Mittlerweile gibt es 99
leichtfüßige Texte, und es werden fast täglich mehr.
Sie können die
Taschengedichte selbstverständlich auch als ihr tägliches Handorakel nutzen,
daher habe ich auch immer Kärtchen mit Bildern von gefundenen Dingen und
ähnliches beigelegt. Anders als beim Tarot, wo die Deutungen durch Jahrhunderte
langen Gebrauch vorgegeben sind, brauchen sie bei den Taschengedichten und
Dingefinderbildchen nur schauen, lesen, staunen, und die Deutung oder Antwort
auf eine gestellte Frage ergibt sich von selbst.
Zu
Ende ist die Zeit auf Wolke sieben.
Es
kommt die achte Wolke
angeschwebt.
Ein
jedes Wölkchen lässt sich lieben,
und
wer jedes Wölkchen liebt, der lebt.
Sich
von Herz zu Herz erreichen ist
Ursprung
der Menschenwesen,
und
wenn ihr voneinander wisst,
dann
könnt ihr vertraut genesen.
Heute
habe ich den Mut.
Ich
schaue mich im Spiegel an
und
sage mir sodann:
Ich
bin gut!
Ich
lebe – lebe! – einfach nur!
Das
aber pur!
Ein
Bauer hatte ein Feld bestellt,
so
tausend mal tausend Meter.
Der
Spediteur sagte:
Das
passt in kein Auto der Welt.
Ich
liefere vielleicht später.
Eines
kannst du ganz vergessen:
Im
Übermaß mit Maßen messen,
und
des Weit´ren lässt sich streichen
dieses
ewige Vergleichen.
Hast
du all das ausgestrichen,
bist
du so unvergleichlich
ausgeglichen.
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