Samstag, 31. August 2013

Ausgebrochen

"Wie Zeit ein Maß für Bewegung ist, ist Geld ein Maßwert für Materialwert und Macht, ein Buchhaltungssytem, und wenn das unverstanden bleibt, kann es passieren, dass ein Volk mit materiellen Überfluss aus Mangel an rein symbolischen Barvermögen verhungert."

Aus: Alan  W. Watts "Was hält das Zeug  -  Beziehungen zwischen Mensch und Materie"

So, dann ist jetzt wieder einmal ein "Krieg ausgebrochen". Als wäre Krieg ein Wesen, welches hinter Käfiggittern gehalten handzahm vor sich hin vegetiere, doch wenn es denn "ausbräche" - beklagenswert, aber unabwendbar. Böse halt, dieses Viech.

Wenn "Krieg" so ein Wesen wäre, dann wäre ich wohl der erste, der sagte: "Lasst es frei  -  Denn nur in Freiheit kann die Freiheit Freiheit sein!". Einige existenzialistische Dichter haben es ähnlich gesehen. Bis sie wirklich im Krieg waren, der damals der "erste Weltkrieg" hieß. Dieser ist irgendwie seit damals nicht wirklich eingefangen worden, dieser ausgebrochene "Weltkrieg".

Nun lässt sich mit einem "ausgebrochenen Krieg" gutes Geld verdienen. Einmal, weil so schön viel Plunder verkauft werden kann, der knallt und explodiert und Menschen tötet, zum anderen, weil so schön viel kaputt gemacht wird, was wieder aufgebaut werden möchte.

In das Bruttosozialprodukt eingearbeitet sieht das nach einer schönen Jobbilanz aus. Die Agenturen für Arbeit, wie diese Ämter jetzt im Neusprech heißen, wirds freuen.

Wovon lebst Du?




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