Dingefinders Sohn: Das Bunte Nichts |
Als
sie denn alle so beisammen saßen, der Dingefinder, der Sohn, die
Zeithaberin, Lümmel-Ricke, all die Tiere, da sagten sie sich, wie
man sich in Bremen so sagt: „Etwas besseres als den Tod findest du
überall!“ Und sie schauten sich die Welt an, und die Welt schaute
sie an, und da sagten sie: „Wohlan, die Schönste biste nicht!“
Gibt
es nicht auch die acht lustigen Könige, die Morgenlandfahrer und
Kuttel Daddeldu? Ist das denn nichts? Und bunt ist es dazu. So kam
das Bunte Nichts zu ihnen. Und das Bunte Nichts fühlte sich wohl bei
ihnen, denn es ist gerne da, wo es fröhlich ist. Und seitdem das
Bunte Nichts bei ihnen ist, lächelt die Welt.
Du
kannst glücklich sein,
solang
Du nicht vergisst,
dass
jedes Glück
ein
Augenblicksglück ist.
Dingefinder
& Sohn
Das
Bunte Nichts
Das
Nichts ging einsam
durch
die Stadt.
Was
nicht verwundert,
da
das Nichts ja gar nichts hat.
Und
niemand sah es einsam gehen.
Auch
das ist einfach zu verstehen.
Das
Nichts ist weniger als irgendwas,
es
ist halt nichts, nicht dies, nicht das.
Nur
ein Kind stand da,
mit
offnem Mund.
Als
einziges sah es das Nichts,
und
es sah:
Das
Nichts ist bunt.
Kartenspielen
Das
Nichts, der Raum und auch die Zeit,
die
saßen so zu dritt beim Weine.
Der
Raum erging sich da in Langeweile
und
schlug deshalb ein Skatspiel vor.
Die
Zeit trieb es darauf davon, in großer Eile.
Mit
den Worten: „Skat ist nur ein Zeitvertreib,
darum
spielt mal schön alleine!“
Das
Nichts und auch der Raum,
die
nahmen es damit nicht so genau,
und
spielten trotzdem Karten,
zwar
nicht Skat, aber Maumau.
Die Erschaffung des Nicht-Nichts
Als
Gott das Nichts erschuf
(denn
erschaffen, das ist sein Beruf),
da
sagte er sich: Das ist zwar schön,
so
von der einen Seite aus gesehn,
doch
aus Gründen der Polarität,
die
als Prinzip der Welt besteht,
müsste
noch ein Nicht-Nichts entstehn.
Die
Muttergottes sagte: Wohlgetan!
Doch
wie? Doch wie? fängt man das an?
Du
hast zwar (auch aus Polarität)
den
Deubel geschaffen, doch wie entsteht
ein
Nicht-Nichts
aus
Nichts?
Angesichts
dessen,
dass es dieses Nicht-Nichts nicht gab
schaffte
Gott sich einfach selber ab.
Jedoch
war nun das Nichts betrübt,
gewohnt,
dass es den Schöpfer gibt,
fühlte
es sich doch allein.
(So
ein Nicht-Nichts war da kein Ersatz)
Es
klagte,
sagte:
So
ein Nicht-Nichts ist ja nett,
doch
ich hätt´
gern
zurück
den alten Herrn.
Dieser
ist ein barmherziger Mann,
deshalb
schaffte er sich selbst wieder an.
Und
ich denke, es ist gut,
daran
zu denken, dass sein Hiersein
damit
letztlich auf dem Nichts beruht.
Dingefinder & Sohn
reimen nichts vor sich hin
Den
Schatten des Nichts
den
sieht man des nachts,
und
wenn du ihn nicht siehst,
dann
lachts.
Wenn
das Nichts ein Etwas ist,
dann
pass auf, dass Du es nicht vergisst.
Angesichts
des Lichts
sah
er nichts.
Alles
was er so sah,
sah
er rosa.
Nichtsigkeiten
Das
Nichts hat keine Kleider an
und
ist nicht Frau, und ist nicht Mann.
Einer
nur ist glücklich schon seit Stunden:
Der
Dingefinder, er hat das Nichts gefunden.
Ganz
plötzlich stand es da,
als
er noch meinte,
dass
er mit sich alleine war.
Weitere Nichtsigkeiten
I
Heut
hat das Nichts einen Feiertag,
zu
dem es nicht erscheinen mag.
Das
findet unser Feiertag
nicht
fein.
Der
bleibt nicht gern allein.
II
Das
Nichts hatte sich ganz schick gemacht
und
ging um siebene nacht acht
in
ein Büro für Zeitarbeit.
Das
hat die Zeit gefreut.
(Man
muss das so verstehen,
die
beiden haben sich lang nicht mehr gesehen)
III
Ein
Nichts,
so
ein richtig großes, fettes Gar-Nicht-Nichts,
ärgerte
sich angesichts
seines
Gewichts.
Es
fühlte sich figürlich
gar
nicht mehr natürlich.
So
machte es im Frühjahr brav
die
Brigitte-Diät.
(Für
Einsicht, wenn ich es bemerken darf,
ist´s
nie zu spät).
IV
Das
Etwas stritt sich mit dem Nichts,
ob
jenes auch ein Etwas sei.
Ein
Philosoph pflichtete dem Etwas bei,
doch
war der Philosoph Partei.
Das bunte Nichts .... sooooo gut. Ein klasse Werk...
AntwortenLöschenGruß vonner Grete
:-) Danke Danke an die Grete!
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