Samstag, 28. Mai 2016

Blütenspaziergang: Was hier so wächst Ende Mai

Heute lockt das schöne Wetter zum Wandern hinaus. Ich werde also den Rucksack packen mit Imbiss, Getränken und der Bambusflöte, und den Wanderstab aktivieren, den ich wohl brauche, denn ich möchte wieder einmal die Kalkmagerrasen im Naturschutzgebiet Weper, oberhalb von Fredelsloh, besuchen. 

Es sind gerade wieder die Vielzahl an Wildorchiedeen am Blühen, und schon allein daher lohnt der Besuch. Hier noch einmal die Fotostrecke vom letzten Jahr. Eintauchen in die faszinierende Welt der wilden Orchideen:


Doch dieses Jahr bin ich etwas spät dran, die Knabenkräuter sind schon am Verblühen. Dafür durfte ich andere faszinierende Geschöpfe entdecken, die mir letztes Jahr meist entgangen waren (ich glaube, man braucht Jahre, um eine Gegend und ihre Flora wirklich zu kennen. . .):

Eine echte Rarität: Die Vogel-Nestwurz, Neottia nidus-avis, eine chlorophyllose Wildorchidee, die als Vollschmarotzer in schattigen, nährstoffreichen Buchen- und Laubmischwäldern lebt, also genauso, wie sie oben auf der Weper vorzufinden sind. Der Name "Nestwurz" kommt von den nestartig verflochtenenn Wurzelsträngen. Ungwöhnlich auch: Die Blüten duften, nach Honig.

Dieses Foto entstand schon im April, und nicht auf der Weper, sondern auf dem Hainberg bei Fredelsloh. Es zeigt ebenfalls einen chlorophyllosen Vollschmarotzer, die Gewöhnliche Schuppenwurz, Lathraea squamaria, keine Orchidee, sondern aus der Familie der Sommerwurzgewächse. Auch sie ist nicht gerade häufig.
Das wiederum ist eine Wildorchidee, das Weiße Waldvögelein (was für ein hübscher Name!), Cephalanthera damasonium. Wie der Name schon sagt, eine Bewohnerin der Wälder, sie wächst gerne in kalkhaltigen Buchenwäldern, wie die auf der Weper, und ist dort gar nicht so selten anzutreffen.




Das ist jedoch keine Orchidee, auch wenn der Blütenstand exotisch genug anmutet. Es ist die ährige Teufelskralle, Phyteuma spicatum, aus der Familie der Glockenblumengewächse. Sowohl die Blätter als auch die knollig verdickten Rübenwurzeln sind essbar (Rapunzel). Doch da sie hier nicht so häufig ist, lasse ich sie eher unverspeist. Gibt ja genügend anderes Zeugs hier für die Speisekarte. Dafür isst mein Auge um so mehr mit, denn die Blütenform ist faszinierend anzuschauen.

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