Sonntag, 14. April 2013

Es ist die Zeit für eine leckere Gierschsuppe


Giersch ist bei den meisten Gärtnerinnen und Gärtnern nicht gern gesehen, hat er doch eine unbändige Lebenskraft und ist gerne bereit, schnell ganze Flächen zu übernehmen, dazu bei der Wahl der Boden- und Lichtverhältnisse sehr variabel.

Unter Gehölzpflanzungen liebe ich ihn als ein passablen, unverwüstlichen Bodendecker, der auch drei- bis viermaliges Mähen mit der Sense im Jahr nicht übel nimmt. Wie und mit welchen Methoden nichtgiftiger Art ihn man zum verschwinden bringt, darüber gehen die Meinungen auseinander. Doch warum eigentlich "ausrotten"? Noch im Mittelalter wurde Giersch als eine leicht zu kultivierende Gemüsepflanze angebaut.

Für dieses Suppenrezept brauche ich wieder Suppengrün: Porree, Sellerie, Möhren, Petersilienwurzel. Die Gemüse werden nicht geschält, sondern nur mit der Gemüsebürste geputzt, kleingeschnitten und in Olivenöl angedünstet und mit heißem Wasser abgelöscht und ca. eine Stunde köcheln gelassen. Das Wasser leicht (!) salzen.

Im Garten oder in der Natur habe ich Gierschblättchen gesammelt, für diese Suppe nur die maigrünen, glänzenden jungen. Das dauert etwas und ist sehr meditativ. Die Gierschblättchen werden gewaschen und trockengeschleudert.

 Die Gemüsebrühe wird durch ein Haarsieb geseiht, sie soll möglichst klar sein, also nicht zuviel mit dem Kochlöffel nachhelfen. Die Brühe wird mit Ume Su (das ist eine salzige Ume-Aprikosen-Würze aus Japan) abgeschmeckt. Sie darf ruhig recht kräftig schmecken. Dann werden einige junge (!) Knoblauchzehen gepellt und in hauchfeine Scheibchen geschnitten und Parmesan gehobelt. In vorgewärmte Suppentassen kommen jetzt jeweils einige Knoblauchscheibchen und ein Esslöffel Parmesanspäne. Jetzt kommen die Gierschblättchen in die heiße Brühe, Sie sollen nur kurz mitziehen, und ihre schöne grüne Farbe behalten.

Die Brühe mit dem Giersch in die vorbereiteten Suppentassen geben, mit einigen Gänseblümchenblüten verzieren und sofort servieren.

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