Giersch
ist bei den meisten Gärtnerinnen und Gärtnern nicht gern gesehen,
hat er doch eine unbändige Lebenskraft und ist gerne bereit, schnell
ganze Flächen zu übernehmen, dazu bei der Wahl der Boden- und
Lichtverhältnisse sehr variabel.
Unter
Gehölzpflanzungen liebe ich ihn als ein passablen, unverwüstlichen
Bodendecker, der auch drei- bis viermaliges Mähen mit der Sense im
Jahr nicht übel nimmt. Wie und mit welchen Methoden nichtgiftiger
Art ihn man zum verschwinden bringt, darüber gehen die Meinungen auseinander. Doch warum eigentlich "ausrotten"? Noch im Mittelalter wurde Giersch als eine leicht zu
kultivierende Gemüsepflanze angebaut.
Für
dieses Suppenrezept brauche ich wieder Suppengrün: Porree, Sellerie,
Möhren, Petersilienwurzel. Die Gemüse werden nicht geschält,
sondern nur mit der Gemüsebürste geputzt, kleingeschnitten und in
Olivenöl angedünstet und mit heißem Wasser abgelöscht und ca.
eine Stunde köcheln gelassen. Das Wasser leicht (!) salzen.
Im
Garten oder in der Natur habe ich Gierschblättchen gesammelt,
für diese Suppe nur die maigrünen, glänzenden jungen. Das dauert
etwas und ist sehr meditativ. Die Gierschblättchen werden gewaschen
und trockengeschleudert.
Die
Gemüsebrühe wird durch ein Haarsieb geseiht, sie soll möglichst
klar sein, also nicht zuviel mit dem Kochlöffel nachhelfen. Die
Brühe wird mit Ume Su (das ist eine salzige Ume-Aprikosen-Würze aus
Japan) abgeschmeckt. Sie darf ruhig recht kräftig schmecken. Dann
werden einige junge (!) Knoblauchzehen gepellt und in hauchfeine
Scheibchen geschnitten und Parmesan gehobelt. In vorgewärmte
Suppentassen kommen jetzt jeweils einige Knoblauchscheibchen und ein
Esslöffel Parmesanspäne. Jetzt kommen die Gierschblättchen in die
heiße Brühe, Sie sollen nur kurz mitziehen, und ihre schöne grüne
Farbe behalten.
Die
Brühe mit dem Giersch in die vorbereiteten Suppentassen geben, mit
einigen Gänseblümchenblüten verzieren und sofort servieren.
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