Dienstag, 16. September 2025

Küche durch das Jahr: Strandrauke und Basilikum

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Wenn einer eine Reise tut. . . Gestern noch das Leben in vollen Zügen genossen, auf der Rückfahrt von der Waterkant, unter anderem in Sahlenburg gewesen, wo auch die Aufnahme von der Strandrauke entstanden ist. Endlich zuhause, nach einem Imbiss dann den Blogartikel für den heutigen Dienstag schreiben wollend, Computer eingeschaltet, ein kurzes Aufblitzen, eine Mail konnte noch verschickt werden, dann war Schluss mit Internet. So gibt es den Bericht über die Küche für das Jahr erst heute.

Die Strandrauke, auch Europäischer Meersenf, Cakile maritima, ein Kreuzblüter mit sehr gut duftenden Blüten, wird unter anderem auch zur Dünenbefestigung eingesetzt. Alle Teile der Pflanze sind essbar, reich an Vitamin C, von leicht bitteren und scharfen Geschmack. Ich kam nicht umhin, die zarten grünen Samenkapseln zu probieren, und die waren sehr lecker für meinen Geschmack. Es gibt einen anderen Kreuzblüter, dessen unreife Samenkapseln sehr gut munden, und das ist unser allbekanntes Radieschen. Also die kleinen meist roten Knollen sind ja recht apart, doch wenn man sich zurkhält und die nicht erntet, dann entwickelt sich das Ganze zu einem ansehnlichen Gewächs, das bis zu eineinhalb Meter hoch werden kann, und das sich schließlich mit rosa Blütchen schmückt, bevor die Samenkapseln sich daraus entwickeln. Die können bis zu drei Zentimeter langwerden und sind auch recht dick. Zur richtigen Zeit geerntet, sind sie knackig, und haben eine angenehme Schärfe neben dem „grünen“ Geschmack. Sie lassen sich auch gut wie Kapern einlegen. Und: Die Erntemenge ist wesentlich größer, als wenn ich mich an dem eigentlichen Radieschen vergriffen hätte. Die Strandrauke habe ich übrigens nicht beerntet, auch wenn ich kurz den Impuls hatte. Ich war ja schließlich außer Dienst und im Urlaub.

Für den heutige Dienstag liegt an: Wir können Haselnüsse einsammeln, die der herbstliche Wind reichlich von den Heistern geschüttelt hat. Und dann müssen wir uns um die Basilikums kümmern, die bei diesem Wetter so langsam anfangen zu maulen und ins Haus wollen. Es lohnt, davon einige noch einmal mit frischer Erde in größere Töpfe zu setzen, nur, ganz so stark aufgedüngt wie noch im Sommer sollte die Erde nicht mehr sein. Damit beginnt auch der Versuch, einige der Pflanzen durch den Winter zu bekommen. Wir haben einige dabei, die eigentlich mehrjährig sind, aber in unseren nasskalten dunklen Wintern draußen sicher eingehen und drinnen mangels Licht häufig vergeilen. Doch einen Versuch ist es wert, und durch konsequentes pinzieren (stutzen), das gleichzeitig die Ernte ist, lassen sie sich an hellen Südfenstern, die wir hier in unserer Küche haben, buschig halten. So die Hoffnung. Mit der Pflanze Genoveser aus dem Supermarkt, die ich im Januar dieses Jahres vor dem Komposteimer bewahrt hatte, hat das geklappt. Ich hatte es auch noch vermehrt, so dass jetzt vier Pflanzen davon in den Wintergehen. Mit dem Zitronenbasilikum brauche ich es gar nicht erst versuchen, das macht jetzt schon schlapp, es braucht viel mehr Sonne und Wärme, und das Chinesische Basilikum (Ocimum canum) ist eine echte Einjährige, die sich auch durch Stutzen nicht davon abbringen lässt, zu blühen und sich zu versamen, um sich dann zu verabschieden.

Wer heute dabei sein möchte: Einfach um 15 Uhr vorbei kommen. Vielleicht machen wir heute ein bisschen länger, denn das Filzen mit Judith findet heute nicht statt, sie leitet heute eine Gruppe in den Naturwerkstätten Fredelsloh an.

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