Folgender Dialog entspann sich heute unterhalb der Klosterkirche in
Fredelsloh: "Erklären sie uns die Logik!", fragte eine der beiden
Tagestouristinnen. "Der Glaube versetzt Berge, meint unser Pastor",
antwortete ich.
Hintergrund: Ich gabelte gerade Rindenmulch in
eine Schubkarre, Rindenmulch, der für die Wege des neu entstehenden
Rosengartens an der Kirche bestimmt war. Der Bauunternehmer hatte den
Haufen mitten in der Feuerzufahrt "geparkt", und da musste er fort, doch
auf die zukünftigen Wege im entstehenden Rosengarten konnte er noch
nicht, so dass er ein paar Meter weiter abgeladen werden musste. Da ich
in das Rosengartenprojekt involviert bin, wurde das meine Aufgabe,
diesen Rindenmulchhügel zu versetzen.
Ach, so ist das hier auch
auf dem Dorf: Da stirbt einer, einer, den auch ich lieb gewonnen hatte,
und mit einem Male habe ich den Schlüssel zur Klosterkirche in der
Tasche, um abendlich die Kirche zu verschließen, die tagsüber für
Besucherinnen und Besucher geöffnet ist.
So bekome ich als
Zugereister an die merkwürdigsten Aufgaben, und ich tu sie gerne, da
sich hier eine erkleckliche Anzahl Menschen zusammen getan hat, zum
Wohle des Dorfes zu wirken. Ich möchte da nicht zurückstehen.
Auch wenn hier manchmal unser Kreistagsabgeordneter und unser Pastor wie
weiland Don Camillo und Peppone in politischen und in Glaubensfragen
aufeinander prallen, letzlich sind wir doch alle dabei, wenn es gilt, in
der Kirche Stühle aufzustellen und eine neue Bilderausstellung
auszurichten.
Durch diese Konstellationen kommt es dann auch zu
Fusionen, die herzberückend zukunftsweisend sind: Von der Kirche und der
Fredelsloher Hedi-Kupfer-Stiftung finanziert gibt Klaus der Geiger im
Mai in der Alten Schule einen Workshop "Musikimprovisation", dessen
Abschlusskonzert in der Klosterkirche stattfindet.
Oder: Bekam
ich doch für das Projekt "Texte und Töne in Fredelsloh" eine
Ventilposaune zur Verfügung gestellt, mit der ich mich nach einiger
Übungszeit dem Posaunenchor hier zur Verfügung stelle.
Frage:
Ist das nicht Humanismus, wenn wir uns trotz aller Verschiedenheiten
zusammen raufen, um dem Dorf eine Zukunft zu geben? (Und die hier
mittlerweile ansässigen Flüchtlinge gehören auch dazu!)
"Glaube versetzt Berge". . . Nö, doch gemeinsam eingesetzte Geistes- und Muskelkraft vermag das. . .
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