Die originale italienische Kartoffelpizza gibt es übrigens, auch wenn sie nicht so bekannt ist wie beispielsweise Pizza margherita, doch in Italien durchaus üblich, wie ich von einer Italienerin erfuhr, die in Deutschland lebt, und seinerzeit die Vorsitzende von Slow Food Bremen war.
Also, die Kartoffelpizza, die ich meine, ist eine Pizza mit Teigboden und Kartoffelauflage, wobei der Pfiff an der Sache an der Würzung liegt.
Am Vortag habe ich einen Pizzateig zubereitet, mit Wildhefe und einem Schuss Olivenöl. Der übernachtete im Kühlschrank und wurde kurz vor der Zubereitung noch ein- zweimal durchgeknetet und gehen lassen.
Stampfkartoffeln (Kartoffelbrei mag ich das nicht nennen, es ist etwas gröber): Für ein Blech etwa 1kg (darf ruhig etwas mehr sein) mehlig kochende (etwa Agria) oder vorwiegend festkochende (ich bevorzuge die rotschalige Laura) Kartoffeln nehmen, schälen, kochen. Abdampfen lassen auf der noch heißen Platte, Milch, Sahne zufügen. Eigentlich würde jetzt noch Butter dazukommen, doch für dieses Rezept Olivenöl. Den Topf von der Herdplatte nehmen, noch ein bis zwei Eier, Salz und etwas frisch geriebene Muskatnuss beigeben, und mit dem Kartoffelstampfer zu einem Brei zerstampfen. Die Mengen von Milch, Sahne, Öl richten sich nach der gewünschten Konsistenz, klein anfangen und bei Bedarf weiteres zufügen.
Nun reibe ich 200 g Cheddar (die gröbere Seite der Reibe), gebe sie in die Kartoffelmasse, dazu Knoblauchzehen, durchgedrückt (nach Bedarf, kann ruhig viel sein, ich nahm sechs Zehen), und Gewürze, mediterran: Thymian, Oregano, Rosmarin. Das alles wird untergerührt.
Diesen Kartoffelbrei verstreiche ich auf dem auf einem eingeölten Backblech ausgerollten Pizzateig. ich hatte noch von irgendwoher eine Zucchini, die habe ich in feine Scheiben geschnitten, diese dann so auf der Pizza verteilt, dass auf jedem späteren Stück Pizza eine Scheibe platziert war. Die Scheiben wurden leicht gesalzen und mit Olivenöl eingepinselt.
Bei 250 Grad etwa 20 Minuten im Backofen backen, nach dem Herausnehmen bekommt jede Zucchinischeibe einen Klecks Petersilienpesto obenauf. Letzteres stellte ich aus frischer Petersilie, angerösteten Walnusskernen, Knoblauch, Rapsöl und Salz in der Küchenmaschine her. (Mörser wäre auch gegangen, doch es waren Gäste da, und so brauchte ich eine größere Menge davon, da war ich dann der Bequemlichkeit erlegen). Auch hier richten sich die Mengen nach Geschmack und Belieben. Ich bin kein großer Freund von genauen Mengenangaben bei solchen Sachen, ich selber nahm recht viele Walnusskerne, so dass das Pesto etwas heller wurde. Ich hätte auch noch Parmesan hineinreiben können, leider hatte ich gerade keinen zur Hand, doch es schmeckte auch in der veganen Variante ausgezeichnet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen