Samstag, 14. Januar 2023

Aus Dingefinders Büchergarten: 365 Tage im Gourmetgarten

 


2006 ist dieses Buch heraus gekommen, und fast genauso lange habe ich davon eines in meinem Besitz: 365 Tage im Gourmet-Garten  -  Genuss, Rezepte, Inspirationen von Kathrin Hofmeister und Christa Brand, erschienen in der Deutschen Verlags Anstalt, DVA.

Aus dem Vorwort: "Immer mehr Menschen entdecken, wie der Garten über die Schönheit der Pflanzen mit uns kommuniziert. Viele Nutzpflanzen sind weitgereiste Passagiere, welche die Weltgeschichte in blumiger Sprache nacherzählen: Spannende Geschichten von Wikinger-Erbsenbrot bis zu neu entdeckten Asia-Salaten. Führt sie die Frühlingsernte der Wildkräuter in mittelalterliche Zeiten, erinnert die herbstliche Kürbisschwemme an Meisterleistungen der Kalebassen, von denen erste Exemplare bereits um 7000 v. Chr. schwimmend den Seeweg von Afrika nach Amerika schafften. Während vergessen geglaubte Gemüse wie die Rote Melde sich fasst ohne Ihr Zutun im Garten versamen, bedarf die Tomate, bis ins 18. Jahrhundert als reine Zierpflanze gehalten, besonderer Pflege. Kulturanleitungen und Praxistipps werden Sie über das Jahr verteilt ebenso finden wie Geschichtlich-Literarisches."

Das ist nicht übertrieben. Für jeden Tag des Gartenjahres sind zwei Seiten im Querformat reserviert, eine Seite Text, eine Seite mit einem geschmackvollen (sic!) Foto versehen. Da ich nicht nur gelernter Gärtner bin, der in Baumschulen, besonders in einer Rosenbaumschule, in biologischen Gemüsegärtnereien und in einer Kräutergärtnerei sein Handwerk verfeinern durfte, sondern auch leidenschaftlich Koche, so leidenschaftlich, dass ich schließlich Kochkurse gab und immer noch der Fokus der Gemeinschaftsküche jeden Donnerstag in der Alten Schule Fredelsloh bin, ist für mich ein Garten auch immer ein Nutzgarten. Zierde ist er ohnehin.

Ich habe im Laufe der Jahre dieses Buch lieben gelernt, als täglichen Begleiter. Aufgeschlagen für den jeweiligen Tag hat es seinen Platz in der Wohnstatt. Sozusagen als Morgenmeditation und gedanklicher Vorbereitung auf den Garten weitergeblättert, Morgen für Morgen.

So habe ich es auch wieder hervorgekramt, und verstehe einmal mehr, dass das Gartenjahr keinen Anfang und kein Ende hat. Heute, am 14. Januar wird zum Beispiel darauf hingewiesen, dass es an der Zeit wäre, Obstbäume mit einem Kalkanstrich gegen Frostschäden zu wappnen. Die gefürchteten Frostrisse entstehen dadurch, dass sich durch die schon wärmende Wintersonne die dunkle Rinde tagsüber zu stark erwärmt, und dann durch die im Dunkelwerden schnell fallenden Temperaturen zu schnell erkalten, dass diese Schädigung entstehen kann, besonders bei jungen, relativ frisch gepflanzten Bäumchen. Der Kalkanstrich reflektiert das Sonnenlicht, und die Baumrinde erwärmt sich nicht so stark. Das ist mir alles bekannt, doch es ist nett, daran erinnert zu werden. 

Nun ist dieses Jahr der Januar nicht gerade mit einem sonnigen Januarhoch mit trockener Kälte gesegnet. Doch hat dieses Buch auch für den jeweiligen Tag eine Bauernregel aufgelistet und so lese ich für heute: "Ist der Paulustag gelinde, folgen im Frühjahr rauhe Winde". Na, dann bin ich einmal gespannt auf das Frühjahr. . . 

Kurz: Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen, und es ist im Internet gebraucht auch günstig zu erstehen. So freue ich mich schon auf das Gartenjahr in unserem Zaubergarten am Kapellenbrunnen. Vorfreude ist reinste Freude, heißt es. Ab jetzt wieder jeden Tag. . .


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