Donnerstag, 14. Mai 2015

Blütenschätze

Gestern waren wir in der Umgebung von Fredelsloh auf Pflanzenpirsch. Es blüht allenthalben, doch das, was ich entdecken durfte, verschlug mir schier den Atem. Knabenkräuter flächendeckend, dazu Katzenpfötchen, Anemonen, Zitronenquendel, und immer wieder wilde Orchideen, diese filigranen Geschöpfe, an deren Blütenzeichnungen ich mich nicht satt sehen konnte. 

Nein, ich werde nicht verraten, wo diese Schönheiten zu finden sind. Doch wer mich einmal besuchen kommt. . .



Fliegenragwurz (Ophrys insectifera), diese Wildorchidee ist eine echte Seltenheit. Ihre Blüten täuschen die Gestalt einer weiblichen Fliege dar. (Und die Männlein versuchen diese zu kopulieren, und verbreiten so die Pollen. Anscheinend sind nicht nur menschliche Männlein in Punkto Sexualität mit Dummheit gesegnet.)




Das Purpurknabenkraut (Orchis purpurea) ist eine der größten heimischen Orchideen, es kann bis zu 80 cm hoch werden, da war dieses Exemplar mit ca. 40 cm eher klein. Der Standort wurde mir von einer Einheimischen Kräuterkundigen verraten, und ich durfte die Pflanze wirklich entdecken. Knabenkräuter haben ihren Namen von den unterirdischen Knollen, jeweils eine ältere und eine junge, so dass immer zwei zu finden sind. In früheren Zeiten wurden die jungen Knollen der Knabenkräuter gesammelt und zu einem stärkenden Getränk verarbeitet, dem Salep. Ob ihrer Seltenheit ist heute davon abzuraten.

Ganz in weiß. . .


Das Große Zweiblatt (Listera ovata), Blüte, eine eher unscheinbare Orchidee, es lohnt sich aber, genauer hinzuschauen.


Das große Zweiblatt im Knospenstadium

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