Dienstag, 25. November 2025

Küche durch das Jahr: Marzipan und Wonneproppen aus Mandeln

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Auf meinem Wunschzettel für Selbstgemachtes stand lange Zeit Marzipan. Diese Köstlichkeit brauche ich nur Mandeln, Zucker, Rosenwasser. Wenn wir von 200 Gramm Mandeln ausgehen, dann kommen 150 Gramm Puderzucker dazu und ein Esslöffel Rosenwasser. Die (ungeschälten) Mandeln werden in einem Liter Wasser für ein bis zwei Minuten aufgekocht. Danach in einem Sieb kurz abgetropft und abgekühlt, werden sie noch warm zwischen zwei Fingern aus der Haut gedrückt. Das ist eine Tätigkeit, die mich an meine Kindheit erinnert, denn das war die Aufgabe von mir und meinen Schwestern in der Zeit der Weihnachtsbäckerei. Dabei werden die Finger so schön wellig.

Dann werden die Mandeln fein gemahlen, ich benutze dazu eine Küchenmaschine, in einem schweren Granitmörser ginge das auch. Diese gemahlenen Mandeln werden in eine Schüssel geschüttet, und dann wird der Puderzucker, gesiebt, dazu getan. Und das Rosenwasser. Alle Zutaten werden mit der Hand zu einem glatten Teig verknetet. Daraus lassen sich dann zum Beispiel kleine Kugeln formen. Wie Marzipankartoffeln. Dieses Marzipan lässt sich in einem Schraubglas im Kühlschrank aufbewahren, wenn es nicht vorher aufgegessen wird.

Wir hatten nun aber am letzten Dienstag unsere „Wonneproppen“ hergestellt. Auch dafür nahmen wir Mandeln. Diese wurden trocken in einer Pfanne angeröstet, bis sie Aroma annahmen, und kamen dann in besagte Küchenmaschine. Dort wurden sie zerkleinert, nicht so fein wie für Marzipan. Dazu kamen Honig, ein nicht so fester, und etwas Öl, wir nahmen Distelöl. Und ein paar Tropfen ätherisches Rosenöl. (Vorsicht, nicht zu viel). Das Ganze wird in der Küchenmaschine zu einer feinen Masse verarbeitet. Wenn es noch etwas zu feucht sein sollte, kommen noch Haferflocken hinzu. Der Teig sollte gut formbar sein, ohne zu sehr an den Händen zu kleben. Daraus rollten wir dann Kugeln, die anschließend in gemahlenen Haferflocken gewälzt wurden, damit sie beim Lagern nicht so aneinanderkleben. Damit haben wir dann unsere Wonneproppen. Eine süße nussige rosige Leckerei. Derber als oben genanntes Marzipan, doch nicht minder wohlschmeckend.

Für heute haben wir uns vorgenommen, mit der eigentlichen Weihnachtsbäckerei zu beginnen. Als erstes sind die Lebkuchen dran, die ja etwas liegen müssen. Der Teig wurde schon gestern vorbereitet, er muss über Nacht ziehen. Dazu nächste Woche mehr.

Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett.


Donnerstag, 20. November 2025

Begegnungen und andere Glücksfälle: Ausstellung im Café Klett, Fredelsloh, 18. 11. 25 - 18. 1. 26, Bilder von Hannah Over

 


Begegnungen und andere Glücksfälle!

Im Café der Kunsttöpferei, Galerie & Café Klett in Fredelsloh sind vom 18. November 2025 bis zum 18. Januar 2026 Bilder von Hannah Over, Einbeck ausgestellt.

Begegnungen sind zu sehen in den Bildern – tierisch, freundlich, fasziniert oder mutig und durchaus als Glücksfall anzusehen, wenn z.B. die Lady am Stock zufällig auf den Porree König trifft. Manchmal treffen die Begegnenden auch in zwei getrennten Bilderrahmen aufeinander und gelegentlich wird die Betrachterin in intensive tierische Begegnungen hineingezogen…

Hannah Over ist seit Jahrzehnten als freischaffende Künstlerin und Gestaltungstherapeutin tätig. Ihre farbintensiven Bilder versteht sie als Ausdruck innerer Prozesse und als Verbindung zum Naturhaften.

Die Ausstellung ist täglich von 13-18 Uhr geöffnet. Während der Feiertage bleibt unser Haus nur am 24./25. 12. und am 31./01.01.2026 geschlossen.

Dienstag, 18. November 2025

Küche durch das Jahr: Vorbereitungen für "Wie schmeckt der Wald"

 



Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus. Da wir von der Wilden Sollingküche am kommenden Samstag im Herbst-Hof zu einem Fünf-Gänge-Menü zum Thema „Wie schmeckt der Wald“ einladen, und wir vierzig Gäste erwarten, laufen die Vorbereitungen jetzt auf Hochtouren.

Da wird auch die Küche durch das Jahr nicht von verschont. Auf dem Bild die Rohlinge für die Chips aus Eichelmehl. Das Rezept wird noch nicht verraten. Mit den Kindern zusammen werden wir uns heute noch einmal den „Wonnerproppen“ widmen, wir wollen zwei Varianten rollen, einmal die Variante mit Walnüssen, in Ahornsirup karamellisiert; und einmal die Variante mit Mandeln, Honig (für die Veganer Agavensirup) und Rosenöl. Genascht werden darf dabei, jedoch nicht zu viel. Zum Glück sind die Walnüsse schon geknackt. Uns wurden dankenswerterweise Mengen vorbei gebracht. Das reicht für ein Jahr. Die Mandeln mussten wir zukaufen, der Honig ist aus Fredelsloh (der Agavensirup nicht, unsere Agaven- Mandelplantage auf der Weper ist noch in Planung)

Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett.

Montag, 10. November 2025

Küche durch das Jahr: Wonneproppen

 



Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Da morgen auch die beiden Kinder wieder dabei sind, werden wir uns noch einmal den Energiebällchen annehmen. Die Nussernte fiel gut aus, und so haben wir Haselnüsse und Walnüsse in brauchbaren Mengen. Die Walnüsse müssten auch lange genug abgelagert sein, dass sie schon zu gebrauchen sind. Nach Anrösten in einer unbeschichteten Pfanne ohne Öl. Versteht sich. „Energiebällchen“ ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck für die leckeren Kügelchen, die wir produzieren wollen. Die sollten eher „Wonneproppen“ oder so heißen. Vielleicht fällt jemand ja ein passender Name ein.

Wenn die Nächte länger werden und länger und länger, dann steigt auch die Lust auf Süßes, und da sind unsere „Wonneproppen“ (bleiben wir einfach mal bei dem Namen) die gesündere Alternative zu dem Zuckerzeug, das es zu kaufen gibt. Eigentlich brauchen wir dafür nur vier Zutaten: Nussfrüchte wie die beiden erwähnten, oder Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Mandeln, oder auch exotischeres Zeugs wie Cashew; dann Honig, oder eventuell ein anderes Süßungsmittel wie etwa Ahornsirup, Apfelkraut oder Agavensirup. Des weiteren Haferflocken und einen Schuss Öl, ich habe dafür Distel- und Walnussöl vorrätig.

Das wäre die Pflicht, nun kommt die Kür: Ich kann variieren. Es lassen sich Sultaninen dazugeben oder andere Trockenfrüchte; Gewürze wie Vanille, Kardamom, Zimt, Anis; ein Hauch ätherischer Öle wie Rosenöl; aber auch Kakao oder Kokosflocken. All das darf parat stehen, und dann kann das Essperimentieren beginnen. Jeweils als erstes die gewählten Nussfrüchte wie erwähnt trocken anrösten und in der Küchenmaschine fein mahlen. Es geht auch im Mörser, ich habe dafür so einen großen schweren Granitmörser. Die Nüsse darin zu verarbeiten hat einige Vorteile: Der Vermahlungsgrad lässt sich besser bestimmen, bis hin zu Nussmus. Bei letzterem tritt dann etwas Öl aus, und ich brauche keines zusetzen. Und es ist leiser (und schonender, da das Mahlgut nicht Gefahr läuft, sich zu stark zu erhitzen).


Zu den gemahlenen Nüssen, wie fein auch immer, kommen dann die Haferflocken dazu und der Schuss Öl (wenn ich es in der Küchenmaschine zubereite), und anschließend der Honig und die anderen Dreingaben. Falls ich eine vegane Variante möchte, dann die erwähnten Sirups. Beim Honig sollte ich einen milden, nicht so festen nehmen, zum Beispiel Frühjahrstracht (mit hohem Rapsanteil), Sommertracht (mit viel Linde) oder Akazienhonig. Ist das ganze nach dem Durchmischen noch zu weich und zu klebrig, werden noch ein paar Haferflocken zum Binden beigefügt. Zum Schluss werden aus dem Ganzen Kügelchen geformt und diese in gemahlenen Haferflocken gewälzt, dass sie beim Lagern nicht so zusammenkleben. Das war es eigentlich auch schon. Der Rest ist Essperimentieren und Phantasie bei der Zusammenstellung.

So passen zum Beispiel Walnüsse sehr gut zusammen mit Ahornsirup, noch interessanter wird das Ganze, wenn die Walnusskerne mit Ahornsirup karamellisiert werden; zu Haselnüssen passt Schokolade (und dazu noch Vanille) für den Nougateffekt usw. Ich bin schon gespannt, was da morgen alles herauskugelt als Wonneproppen. Auf dem Foto oben übrigens Haselnüsse mit Kakaopulver.

Und einen Vorteil gibt, wenn wir selbstgesammelte Nüsse verwenden: Die müssen geknackt werden. Da gibt es einiges zu tun. Für Kinder genau das Richtige. Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett.


Montag, 3. November 2025

Küche durch das Jahr: Quitten, und kein Ende abzusehen

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Es ist immer noch Quittenschwemme, und so versuchen wir, derer weiterhin Herr zu werden. Es wurde meinerseits versucht, Quitten einzuwecken. Dafür wurden die Früchte in warmen Wasser gereinigt, ich nahm dazu einen Spülschwamm, die grobe Seite, um den Flaum zu entfernen. Geschält habe ich die Quitten nicht, sondern ungeschält erst geviertelt, das Kerngehäuse und das harte Innere entfernt und dann die Stücke in Zitronenwasser gelegt, beziehungsweise in eine Lösung mit Zitronensäure, ein Päckchen auf einen Liter Wasser, damit die Stücke sich nicht so verfärben (was sie trotzdem leicht taten. Doch die fertigen Fruchtstücken in den Gläsern nahmen wieder helle Farbe an).

„Quitten vierteln“, das klingt so harmlos, zum Glück habe ich einen ordentlichen Küchensäbel, ein stabiles Kochmesser mit einer Klinge, länger als dreißig Zentimeter, damit ging das Vierteilen einigermaßen komfortabel von der Hand.

Ich hatte ein Rezept zum Einwecken heraus gesucht, bei dem die (geschälten) Fruchtstücke drei Minuten blanchiert werden sollten, was ich auch tat. Es war bei mir wohl ein Minütchen zu lang, ich war erstaunt, wie schnell die harten Dinger (zu) weich wurden. Mach ich nicht wieder, das nächste Mal, also morgen, werden die Fruchtstücke ungeschält und unblanchiert in die Gläser platziert. Die Fruchtschnitzen wurden dann mit einer Zuckerlösung übergossen (600 g Zucker auf ein Liter Wasser laut Rezept. Erscheint mir als etwas viel, hab es aber erst einmal so gemacht, morgen werde ich nur die Hälfte nehmen), und dann 30 Minuten bei 90° eingeweckt. Dass die Weckgläser und die Gummis dazu vorher sterilisiert wurden, versteht sich von selbst. Wie die Früchte jetzt geworden sind, werde ich berichten können, wenn das erste Glas geöffnet wird. Morgen geht es in die zweite Runde, mit anderen Maßgaben.

Das Foto von den Quitten hatte noch unsere liebe Freundin Barbara Naziri gemacht, als sie in Fredelsloh war, der Baum steht vor dem Keramikum. Leider ist sie letztes Jahr verstorben.

Da morgen auch die beiden Jungkochbegeisterten dabei sind (es sei denn, sie sind krank, zur Zeit geht die Bronchitis um), und ich annehme, dass Quitten zerkleinern nichts für zarte Kinderhände ist, werden wir morgen auch Pommes aus blauen Kartoffeln zubereiten. Pommes gehen immer, und da es morgen etwas später werden kann, ist ein Imbiss durchaus willkommen.

Da Judith involviert ist, und da wir morgen voraussichtlich länger als bis 18 Uhr beschäftigt sein werden, wird wohl nicht die Filzwerkstatt ausgepackt. Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett.

Dienstag, 28. Oktober 2025

Küche durch das Jahr: Ciabatta mit Sauerteig

 



Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Am letzten Dienstag haben wir uns an Ciabatta und Baguette mit Sauerteig gewagt, wobei ich gleich kundtue: Am Baguette mit Sauerteig müssen wir noch fleißig üben. Die lange Teigführung und einige andere Bedingungen macht es nicht einfach, das so hinzubekommen, dass es so fluffig und außen knusprig zugleich ist, wie wir es gerne hätten.

Beim Ciabatta hat es besser geklappt, dabei wurde am Vorabend der Sauerteig mit Roggenmehl angesetzt, so, dass es etwa 100 g davon gab. Der wurde am nächsten Morgen auf 500 g mit Weizenmehl, 550er, verlängert, und es wurde ein Beutel Trockenhefe (entspricht einem Würfel Backhefe), etwas Zucker und Salz und vier Esslöffel gutes Olivenöl dazu gegeben. Etwa 700 ml Wasser dazu, und das Ganze mit dem Knethaken zu einem homogenen Teig verrühren, eventuell noch etwas Weizenmehl dazu, so dass sich am Ende eine Kugel formen lässt. Diese mit Olivenöl bestreichen und etwa zwei Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Ich hatte dafür den Backofen auf etwa 40 Grad vorgewärmt, und den Teig darin abgedeckt gehen gelassen.

Dann den Teig vorsichtig in sechs Teile teilen und ebenso vorsichtig abgeflachte Kugeln daraus formen. Vorsichtig darum, um zu verhindert, dass zu viele der entstandenen Luftbläschen zerstört werden. Dann die Brote auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen, und noch einmal etwa 30 Minuten gehen lassen.

Den Ofen auf 220 Grad vorheizen, dabei eine Schüssel mit Wasser in den Ofen stellen. Die Brote auf der unteren Schiene ca. 20 – 25 Minuten backen, dabei mit einem Sprühgerät vorher im Ofen Wasserdampf erzeugen. Nach dem Backen die Brote auf einem Gitter auskühlen lassen. Das Ergebnis waren lockere Ciabatta-Brote, die auch am nächsten Tag noch gut zu essen waren, und die durch den Sauerteig einen rustikaleren Geschmack hatten als einfache Hefeweißbrote.

Heute wird in der Küche versucht, der Quittenschwemme Herr zu werden, die über uns hereingebrochen ist. Vordringlich werden sie erst einmal durch den Dampfensafter geschickt und zum späteren Verarbeiten ungezuckert heiß als Saft in Flaschen abgefüllt.



Da Judith dabei involviert ist, und da wir heute damit voraussichtlich länger als bis 18 Uhr beschäftigt sein werden, wird heute wohl nicht die Filzwerkstatt ausgepackt. Peter Pater und die Waldlilli sind trotzdem dabei. Wer auch dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett.

Montag, 20. Oktober 2025

Küche durch das Jahr - Neue Essperimente: Ciabatta und Baguette mit Sauerteig

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Letzten Dienstag war die Herstellung von Frischkäse aus Rohmilch dran, die ich hier schon einige Male beschrieben hatte. Der Clou war die Aromatisierung desselben. Er sollte an Wald erinnern. Wir haben verschiedene Varianten ausprobiert, diese wurden dann am Freitag verköstigt, nachdem die Käseproben gut durchgezogen waren. Was wir da gemacht haben und wie es schmeckt, verraten wir erst später, denn die Favoriten werden in das Menü „Wie schmeckt der Wald“ eingebaut werden, welches die Wilde Sollingküche am 22. November im Herbst-Hof in Fredelsloh anbieten wird. Darüber wird in Kürze ausführlich in diesem Blog berichtet. Und nach diesem Termin werden auch die verwendeten Rezepte preisgegeben, versprochen. Das Foto stammt aus einer anderen Herstellungsreihe, es zeigt die Varianten „Exotisch“ (mit Curry, Rosinen und Chilli), „Mediterran“, und ohne alles.

Morgen gehen wir ein anderes Thema an, das auch zu den Vorbereitungen zu unserem Menü zählt: Wir möchten Ciabatta und Baguette mit Sauerteig backen, da diese Brotsorten durch den Sauerteig aromatischer werden, und somit besser zu unserer wilden Zusammenstellung passen. Dieses Backen bedarf teilweise zeitlich recht langer Teigführungen, die Vorteige setze ich heute noch an, das Baguette können wir sogar nur vorbereiten, da der Teig zum Gehen noch einmal eine Nacht im Kühlschrank verbringen muss und erst am Mittwoch fertig gebacken werden kann. Ihr seht, es wird spannend, und ich selber bin auch schon gespannt auf unsere Ergebnisse. Essperimente eben. . .


Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss um 18 Uhr findet auch wieder statt. So sind dann Peter Pateter und die Wald-Lilli auch dabei. 


Dienstag, 14. Oktober 2025

Küche durch das Jahr: Waldkäse

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Heute einmal wieder Käseherstellung, einfache Frischkäse mit der Rohmilch von der Milchtankstelle ein Dorf weiter. Doch was heute anders ist: Wir wollen ausprobieren, wie man "Waldgeschmack" an die selbstgemachten frischen Käse bekommt. Wir haben verschiedene selbst hergestellte Kräutersalze, auch Bärlauchsalz, außerdem Fichtennadeln gemahlen, Pilzpulver lässt sich selbst produzieren, und einige getrocknete Kräuter wie Gundermann stehen auch noch bereit.

Wozu das Ganze? Nun, wir von der Wilden Sollingküche, eine Gruppe von Kochbegeisterten, die sich regelmäßig jeden zweiten und vierten Freitag im Monat in der Alten Schule trifft, möchten am 22. November im Herbst-Hof hier in Fredelsloh unser Erarbeitetes präsentieren (dazu in Kürze mehr auf diesem Blog). Und für dieses Ziel möchten wir einiges heute ausprobieren. (Was alles, bleibt noch geheim. . .)

Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss um 18 Uhr findet auch wieder statt.

Daher sind Peter Pateter und die Waldlilli auch wieder dabei.



Dienstag, 7. Oktober 2025

Küche durch das Jahr: Wieder Nüssezeit

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Heute sind wieder zwei Kinder dabei, und Haselnüsse. Eine Menge Haselnüsse. Die Haselernte war gut dieses Jahr, und es wurden uns zusätzlich noch welche vorbei gebracht. Heute sind wieder einmal Energiebällchen dran, oder Haselnusskugeln, Benennung nach Belieben. Die einfache Variante: Die Nusskerne werden trocken in einer Pfanne angeröstet und kommen dann in eine Küchenmaschine, wo sie fein zermahlen werden. Dazu kommen Honig, Rosinen, Haferflocken, Kakaopulver, stark entölt, etwas Vanilleschote, und vielleicht noch etwas Rohrzucker, der zu Puderzucker vermahlen wird, falls es den Schleckermäulern noch nicht süß genug ist. Die Masse sollte so klebrig sein, dass sie sich leicht zu mundgerechten Kugeln rollen lässt. Diese werden zum Abschluss noch in gemahlene Haferflocken gewälzt, damit sie beim Lagern nicht aneinander kleben bleiben.

So simpel, und doch genügend Arbeit für die beiden Leckermäuler: Nüsse knacken, Kügelchen rollen. Kinder möchten beschäftigt sein. Und ich brauche einen Naschvorrat, denn ich bin Nougatfan, und diese Bällchen sind ein guter (und gesunder) Ersatz. Heißt: Wir brauchen viel davon. Im Anschluss ist wieder Filzen mit Judith, daher sind auch Peter Pateter und die Waldlilli dabei (auf dem Foto von Georg Dieter Loidl auf Pilzpirsch letzten Freitag im Solling). Hier noch ein Bericht über Nüsse vom Februar 2024: Beim Nüsseknacken


Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss um 18 Uhr findet auch wieder statt.

Freitag, 3. Oktober 2025

Café Klett, Fredelsloh: 29. 9. bis 16. 11. 25 Bilder von Ulrike Bergmann, Vernissage am 3. 10., 19:00 Uhr mit Lesung mit Musik von Jean Goldenbaum

 


ab dem 29.09. bis 16.11 sind die Bilder der Hardegser Yogalehrerin und Künstlerin, Ulrike Bergmann unter dem Titel „Brüche“ täglich 13-18 Uhr im Café der Kunsttöpferei, Galerie und Café Klett in Fredeslsloh zu erleben.

Die Bilder auf Leinwand mit Acrylfarbe, abstrakt und häufig mit Strukturen wie Marmormehl, Sumpfkalk, Sand erlauben ein weites schweifen in die eigene Fantasie.

Ulrike Bergmann zu ihren Bildern: "mein Zugang zum Malen habe ich vertieft, als ich beruflich in der Psychosomatik (2009-2024) gearbeitet habe. Die Inspiration für die Gestaltung meiner Bilder entnehme ich aus der Natur und den unterschiedlichen Farbwechsel der Jahreszeiten.

Die Serie Brüche zeigt meinen kreativen Prozess neue Herausforderungen anzunehmen, mein Leben zu gestalten. und mit verschiedenen Auf- und Umbrüchen umzugehen.

Das Leben ist Bewegung, Wandel, Zauber und die Gestaltung eine Herausforderung, Kreativität der Ausdruck bietet so viele Möglichkeiten und ich bin sehr dankbar für diese Entdeckung und meine Bilder im Café Klett präsentieren zu dürfen.“


Am 3. Oktober um 19 Uhr findet im Rahmen der Interkulturellen Wochen im Landkreis Northeim unter dem Motto „Dafür“ die Vernissage zur Ausstellung (die Künstlerin wird anwesend sein) mit Lesung und Musik von Dr. Jean Goldenbaum, Komponist und Musikwissenschaftler, Holzminden statt.

Der Komponist und Musikwissenschaftler Dr. Jean Goldenbaum stellt sein in Februar 2025 veröffentlichtes Buch vor. Es trägt den Titel „Aufsätze und Betrachtungen zu Musik und Judentum (und die Welten um sie herum)“. In Goldenbaums Lesung wird die große Bandbreite seines Buches deutlich. Goldenbaum beginnt persönlich, indem er seinen eigenen künstlerischen Werdegang als Einstieg in die Welt jüdischer Musik nutzt. Das zweite große Thema stellt - wie der Titel vermuten lässt - das Judentum in den Mittelpunkt. Literatur, Philosophie, Geschichte und Politik sind bei Goldenbaum zu hören.

Außerdem bringt er auch seine Gitarre mit und singt einige jüdische Lieder zur Untermalung.

Dr. Jean Goldenbaum ist Komponist, Musikwissenschaftler und Autor. Er hat über 130 Stücke für die verschiedensten Besetzungen komponiert, fast alle schon uraufgeführt in dutzenden Städten in der ganzen Welt. Sein wichtigstes Werk, die jiddische Oper „Di viderbagegenish“ wird im Herbst 2025 in Göttingen, Hamburg und Holzminden zu sehen und zu hören sein.

Am Büchertisch des Autors kann sein neuestes Werk erworben und auf Wunsch signiert werden. www.jeangoldenbaum.com

Die Vernissage und Lesung wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ von der „Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Northeim“ gefördert.




Montag, 29. September 2025

Küche durch das Jahr - Einmal anders: Eine Suppe und ein Film, urgewald - Auf den Spuren des Geldes

 



Küche durch das Jahr - Einmal anders: Eine Suppe und ein Film

Das zweite Mal, dass es in der Küche durch das Jahr, die jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh stattfindet, eine Änderung gibt. Morgen wird in der Bibliothek der Alten Schule ein Film gezeigt, und ich habe angeboten, dass wir dafür vorher einen Imbiss reichen. Also werden wir morgen zusammen eine leckere Kleinigkeit zubereiten. Unsere beiden Beiköchinnen und -köche im Alter von fünf und sechs Jahren sind wohl auch wieder dabei. Noch haben wir verschiedene Möglichkeiten, doch es wird wahrscheinlich auf eine Blumenkohlsuppe hinauslaufen, und auf Schmorgurken zu Salzkartoffeln. Dazu wird selbstgemachtes Fladenbrot gereicht. Da um 18:30 Uhr aufgetischt wird, fällt auch das anschließende Filzen mit Judith aus, zumal sie den Film auch schauen möchte.

Nun zum Film, das wird gezeigt:

Dokumentationsfilm über die Initiative urgewald e.V.
am Dienstag, den 30. September 2025 in der Alten Schule in Fredelsloh
Am Kapellenbrunnen 4, 37186 Fredelsloh
18:30 Imbiss 19:30
Film & Gespräch mit urgewald und der Co-Regisseurin

30 Jahre Kampf für Umwelt und Menschenrechte

Dieser Film zeigt die beeindruckende Reise der Organisation urgewald e.V., die seit 1992 die Geldquellen hinter umweltschädlichen Projekten offenlegt. Der Film dokumentiert, wie eine kleine Gruppe von Aktivist*innen aus der Provinz eine Bewegung startete, die heute weltweit Anerkennung findet. urgewald kämpft für Umweltschutz und Menschenrechte. Der Film zeigt seine Erfolge und Herausforderungen und inspiriert zum eigenen Engagement. Ein bewegendes Porträt einer wichtigen Organisation.

Alles begann 1992 am Küchentisch einer Wohngemeinschaft im münsterländischen Sassenberg. Heffa Schücking gründete mit einer Handvoll mutiger Aktivist*innen die NGO urgewald. Seit inzwischen mehr als 30 Jahren widmet sich die Organisation einer Mission: dem Kampf gegen mächtige Konzerne, die mit ihren Geschäften Umwelt und Klima zerstören oder Menschenrechte missachten. So konnte urgewald erfolgreich den Bau eines Staudamms und eines Atomkraftwerks verhindern, außerdem blockierte urgewald Investitionen in fossile Energieträger im großen Stil. Heute stellen urgewald Mitarbeiter*innen innovative Rechercheprojekte wie die Kohledatenbank „Global Coal Exit List“ auf internationalen Klimakonferenzen vor. So bewegt die Organisation erfolgreich Banken, Investoren und Versicherer dazu, sich aus zerstörerischen Projekten zurückzuziehen.

Der Dokumentarfilm von Peter und Karin Wejdling blickt auf die vergangenen Jahrzehnte zurück und zeigt, wie aus einem kleinen Verein eine einflussreiche Organisation wurde, die Umwelt und Menschenrechte wirksam schützt. Und die längst auch in den Chefetagen der Finanzbranche als kritische Stimme respektiert und gehört wird. Neben den Gründerinnen und Teammitgliedern von urgewald kommen im Film auch Finanz Insider*innen, Aktivist*innen und Politiker*innen wie Claudia Kemfert, Luisa Neubauer und Jürgen Trittin zu Wort.


FESTIVALS / FILMPREISE 2024: Fünf Seen Filmfestival, Horizonte-Filmpreis

Stell dir vor ... du könntest Klimakillern den Geldhahn zudrehen, ein Atomkraftwerk verhindern, Menschenrechte in Entwicklungsprojekten stärken und Kredite für Streubomben blockieren. Für all das steht die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald.

urgewald setzt genau da an, wo die Probleme entstehen: in den Vorstandsetagen von Politik und Wirtschaft. Mit diesem „Hebel“ kann eine vergleichsweise kleine Organisation Großes erreichen.

Ohne Kredite, Versicherungen und sonstige Investitionen wird kein Atomkraftwerk, kein Staudamm und keine Pipeline gebaut. Auch Bergbaukonzerne benötigen ständig frisches Geld. urgewald macht die Finanzierung von Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen sichtbar und benennt die Verantwortlichen. „Follow the Money“ ist der strategische Ansatz unserer Kampagnen gegen Investoren und sonstige Finanziers. Er zielt genau auf die Achillesferse dieser Vorhaben: das Geld.

Der Erfolg von urgewald beruht auf der Kraft guter Argumente, auf der Qualität unserer Recherchen und auf einer besonderen Hartnäckigkeit.

Sonntag, 21. September 2025

Küche durch das Jahr - Kein Dienstag wie die anderen

 

Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Eigentlich jeden Dienstag, doch dieser Dienstag ist anders. Es ist Erntezeit, und zur Zeit werden bei einem befreundeten Biobauern ein Dorf weiter die Kartoffeln geerntet. Die Erntesaison ist kurz, und da müssen alle Hände an Deck. 

Das Foto zeigt einen Teil der Bestände der Wilden Sollingküche, und zwar den Teil, der an unseren Dienstagen entstanden ist. Und es geht damit auch weiter, also, wenn die Kartoffeln raus sind. Der Lagerraum ist uns dankenswerterweise im Herbst-Hof zur Verfügung gestellt worden, dort haben auch die an den Freitagen, an denen sich die wilden Köchinnen und Köche treffen mitgebrachten oder hergestellten Sirupe, Fruchtaufstriche, Kräutersalze und  anderes ihren Platz bis zur Verwendung gefunden. Wir bereiten uns da auf eine Veranstaltung vor, in Kürze gibt es dazu genaueres hier auf dem Blog. 

Da Judith am kommenden Dienstag in den Naturwerkstätten involviert ist, bleibt an diesem Tag die Küche einmal kalt. 

Dienstag, 16. September 2025

Küche durch das Jahr: Strandrauke und Basilikum

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Wenn einer eine Reise tut. . . Gestern noch das Leben in vollen Zügen genossen, auf der Rückfahrt von der Waterkant, unter anderem in Sahlenburg gewesen, wo auch die Aufnahme von der Strandrauke entstanden ist. Endlich zuhause, nach einem Imbiss dann den Blogartikel für den heutigen Dienstag schreiben wollend, Computer eingeschaltet, ein kurzes Aufblitzen, eine Mail konnte noch verschickt werden, dann war Schluss mit Internet. So gibt es den Bericht über die Küche für das Jahr erst heute.

Die Strandrauke, auch Europäischer Meersenf, Cakile maritima, ein Kreuzblüter mit sehr gut duftenden Blüten, wird unter anderem auch zur Dünenbefestigung eingesetzt. Alle Teile der Pflanze sind essbar, reich an Vitamin C, von leicht bitteren und scharfen Geschmack. Ich kam nicht umhin, die zarten grünen Samenkapseln zu probieren, und die waren sehr lecker für meinen Geschmack. Es gibt einen anderen Kreuzblüter, dessen unreife Samenkapseln sehr gut munden, und das ist unser allbekanntes Radieschen. Also die kleinen meist roten Knollen sind ja recht apart, doch wenn man sich zurkhält und die nicht erntet, dann entwickelt sich das Ganze zu einem ansehnlichen Gewächs, das bis zu eineinhalb Meter hoch werden kann, und das sich schließlich mit rosa Blütchen schmückt, bevor die Samenkapseln sich daraus entwickeln. Die können bis zu drei Zentimeter langwerden und sind auch recht dick. Zur richtigen Zeit geerntet, sind sie knackig, und haben eine angenehme Schärfe neben dem „grünen“ Geschmack. Sie lassen sich auch gut wie Kapern einlegen. Und: Die Erntemenge ist wesentlich größer, als wenn ich mich an dem eigentlichen Radieschen vergriffen hätte. Die Strandrauke habe ich übrigens nicht beerntet, auch wenn ich kurz den Impuls hatte. Ich war ja schließlich außer Dienst und im Urlaub.

Für den heutige Dienstag liegt an: Wir können Haselnüsse einsammeln, die der herbstliche Wind reichlich von den Heistern geschüttelt hat. Und dann müssen wir uns um die Basilikums kümmern, die bei diesem Wetter so langsam anfangen zu maulen und ins Haus wollen. Es lohnt, davon einige noch einmal mit frischer Erde in größere Töpfe zu setzen, nur, ganz so stark aufgedüngt wie noch im Sommer sollte die Erde nicht mehr sein. Damit beginnt auch der Versuch, einige der Pflanzen durch den Winter zu bekommen. Wir haben einige dabei, die eigentlich mehrjährig sind, aber in unseren nasskalten dunklen Wintern draußen sicher eingehen und drinnen mangels Licht häufig vergeilen. Doch einen Versuch ist es wert, und durch konsequentes pinzieren (stutzen), das gleichzeitig die Ernte ist, lassen sie sich an hellen Südfenstern, die wir hier in unserer Küche haben, buschig halten. So die Hoffnung. Mit der Pflanze Genoveser aus dem Supermarkt, die ich im Januar dieses Jahres vor dem Komposteimer bewahrt hatte, hat das geklappt. Ich hatte es auch noch vermehrt, so dass jetzt vier Pflanzen davon in den Wintergehen. Mit dem Zitronenbasilikum brauche ich es gar nicht erst versuchen, das macht jetzt schon schlapp, es braucht viel mehr Sonne und Wärme, und das Chinesische Basilikum (Ocimum canum) ist eine echte Einjährige, die sich auch durch Stutzen nicht davon abbringen lässt, zu blühen und sich zu versamen, um sich dann zu verabschieden.

Wer heute dabei sein möchte: Einfach um 15 Uhr vorbei kommen. Vielleicht machen wir heute ein bisschen länger, denn das Filzen mit Judith findet heute nicht statt, sie leitet heute eine Gruppe in den Naturwerkstätten Fredelsloh an.

Montag, 8. September 2025

Küche durch das Jahr: Von Ernte zu Ernte

 



Von Ernte zu Ernte

Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Ernteeinsatz. Nicht nur, dass uns Früchte zur Weiterverarbeitung in die Alte Schule gebracht werden, wie gerade wieder Zwetschgen und Äpfel, nein, wir holen uns auch noch selber welche (was nicht heißt, dass wir nicht ausgelastet wären). Sobald ich dass hier fertig geschrieben habe, geht es erst einmal zum Nachbarn, noch immer sind nicht alle Holunderbeeren geerntet, und Holundersirup kann man immer gebrauchen, besonders im Winter.

Danach soll es noch einmal „in die Brombeeren“ gehen, auch hier im Ort, und morgen Vormittag wird der Einsatz ein Dorf weiter verlagert, denn die Kornelkirschen sind auch schon reif. Auf dem Foto oben ist ein Fruchtmus davon zu sehen, und zwar von einer Sorte, die gelbes Fruchtfleisch hat. Unseres wird dunkelrot, denn die Früchte, die morgen gesammelt werden sind durchgehend rot. Ja, möglichst gesammelt, die besten und reifsten Früchte davon liegen am Boden. Die gepflückten sind auch lecker, aber nicht so. Als das Foto entstand, vor einigen Jahren, da war es weit im Oktober, dieses Jahr sind die Dinger erschreckend früh dran.

Die Kornelkirsche hat mit den eigentlichen Kirschen nichts zu tun, auch wenn sie einen großen Stein birgt. Diese Ähnlichkeit hat ihr wohl den Namen gegeben. Sie reifen aber am Hartriegel, Cornus mas, der einer gänzlich anderen Pflanzenfamilie angehört. Ein Bienenhalter hat sie für seinen Schwarm angepflanzt, denn der Hartriegel ist eine der am frühesten blühenden Pflanzen unserer Flora, oft blüht er schon im Februar.

Und wenn ich schon dort bin, um zu sammeln und zu pflücken, kann ich auch gleich noch ein paar der großen runden Hagebutten der Heckenrose, Rosa rugosa, einsammeln. Die Dinger kenn ich noch aus meiner Kindheit. Da sie oft als Straßenbegleitgrün gepflanzt werden, standen sie uns beim Nachhauseweg von der Schule immer zur Verfügung, um uns damit zu beschmeißen, und um den Mädels ein paar von den Samen in den Nacken zu bugsieren, denn diese sind ein fieses Juckpulver.

Nachtrag zu dem Vogelbeerensirup als Marmeladengrundlage letzter Woche. Da schrieb ich, dass ich da vielleicht Zitronenzesten und etwas Vanille beitun würde. Ich hatte mich anders entschieden, und den Ebereschen-Ingwersud mit einem Auszug von Zitronenbohnenkraut versetzt. Das hat hingehauen und ist sehr lecker.


Morgen also Verarbeitung von Früchten en gros und en detail. Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss um 18 Uhr findet auch wieder statt. Peter Pateter und die Waldlilli sind auch wieder dabei.


Montag, 1. September 2025

Küche durch das Jahr: Annäherungen an die Vogelbeere

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Die Mahonienbeeren sind meiner Meinung nach nicht der kulinarische Bringer, ich habe Sirup daraus bereitet, ihnen durch zweimaliges Aufkochen auch die Möglichkeit gegeben, mehr Aroma zu entfalten, doch sie blieben dabei, „wir sind einfach nur etwas säuerlich und ein bisschen herbe!“. Ich habe jetzt noch Brombeeren zugefügt, das half schon etwas, und überlege noch an weiteren Geschmacksverstärkern.

Das Ebereschenmus habe ich mit Sirup von Zitronen-Bohnenkraut gemischt, und das haute schon besser hin. Ich hatte wie gewohnt die weichen Triebe vom Zitronen-Bohnenkraut geerntet, dass da schon Blüten dran waren, störte nicht; und die eingezuckert und mit einem Stein beschwert mehrere Tage lang ziehen lassen. Das wurde dann in einem Topf mit Wasser gegeben, so viel Wasser, dass die Triebe bedeckt waren. Nach fünf Minuten kochen wurden die Pflanzenteile ausgesiebt und der Sirup mit etwa der viertel Menge mit dem Ebereschenmus versetzt. Das Gelee aus dieser Mischung hat einstweilen alle Geschmackstests mit guten Noten bestanden.

Morgen möchte ich eine Art Vogelbeerenlimonade entwickeln, indem ich das sehr flüssige Mus mit einem Ingwerauszug vermähle. Bei dieser Hochzeit schicke ich als Brautjungfern vielleicht noch ein paar Zitronenzesten und etwas Vanille hinterher. Wir nähern uns dem Thema von zwei Seiten, Georg aus unserer Gruppe Wilde Sollingküche versucht sich am Zusammenbrauen von einer Art Waldaperol, ich bin schon gespannt auf das Ergebnis.

Dann werde ich eine Änderung einführen, da ich jetzt eine Anmeldung habe, über die ich mich sehr freue. Eine junge Dame aus dem Ort, an die sechs Jahre alt, hat mich gefragt, ob sie bei mir kochen lernen könne. Selbstverständlich kann sie, ich mache hier einmal eine Ausnahme, und lade sie ohne Begleitung ein. In ihrem Garten sind wohl noch ein paar letzte Stachelbeeren zu ernten, mit denen werden wir etwas machen; und dann hat unser Nachbar uns angeboten, seinen Holunderstrauch zu beernten, eine Zuchtsorte, die auch dieses Jahr wieder überreich trägt. (Ich wollte schon letztes Jahr davon Steckhölzer zur Vermehrung entnehmen, hoffentlich vergesse ich es dieses Jahr nicht wieder). Davon können wir Gelee machen. Ich denke, dass der kleine Mann, der mich Opa nennt, auch wieder dabei sein wird, besonders, wenn er davon hört, dass es eine fast gleichaltrige Lady zu becircen gibt.

Daher habe ich mich entschlossen, dass es morgen auch andere Ergebnisse gibt als wie zur Zeit nur Fruchtmuse, Sirupe und Chutneys. Also werden wir morgen auch Brötchen mit Wildhefe backen und die Butter aus der Sahne schütteln. Wäre doch ein netter Abschluss, ein Brötchen mit Butter und Holunder-Stachelbeergelee. . . Das Bild oben zeigt übrigens den Sud aus den Blättern der Reisfärbepflanze. Leider konnte ich mit meinem Fotoequipment nicht die ganze Farbigkeit adäquat einfangen, doch eine Ahnung kann ich schon vermitteln damit.

Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss um 18 Uhr findet auch wieder statt.


Peter Pateter und die Waldlilli werden wieder dabei sein.



Samstag, 30. August 2025

6. 9. 2025: Die erste Fredelsloher Klosternacht; mit dabei die Wilde Sollingküche

 


Am Samstag nächster Woche, und wir sind dabei. Wer? Die "Wilde Sollingküche". Wir haben ausprobiert, verköstigt, geschlemmert, wieder ausprobiert, eingemacht, getrocknet, eingesalzen was der wilde Solling mit seinem ausgedehnten Wald und seinen Wiesen so hergibt und werden bei der Klosternacht am 6. September erste Ergebnisse zum Verköstigen präsentieren. Vielen Dank für die Einladung, Jan Höffker, dass wir dabei sein dürfen, wir freuen uns schon auf die 1. Fredelsloher Klosternacht. Das Team der Wilden Sollingküche, lasst Euch überraschen!


Montag, 25. August 2025

Küche durch das Jahr: Die herbe Seite des Sommers - Vogelbeeren und Mahonienfrüchte

 



Die herbe Seite des Sommers: Vogelbeeren und Mahonienfrüchte

Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Bei uns in der Alten Schule laufen drei Küchenprojekte zusammen, einmal die Küche durch das Jahr, jeden Dienstag, der Küchentag, an dem Basics ausprobiert werden; am Donnerstag dann unsere Gemeinschaftsküche, die existiert schon mehr als zehn Jahre und dient dem gemeinsamen Kochen und Speisen; und als jüngster Spross an diesem Baum ein Treffen jeden zweiten und vierten Freitag im Monat, der aus der Sollinger Waldküche „Wie schmeckt der (Sollinger) Wald“ hervorgegangen ist.

Diese drei Projekte stehen jedes für sich, und doch greifen sie ineinander, so werden dienstags Marmeladen, Gelees, Frischkäse etc. produziert, die dann Eingang in das Menü am Donnerstag finden oder am Freitag verköstigt werden. Und so finden sich auch einmal Früchte, die uns gebracht werden, die eigentlich für die Waldküche vorgesehen sind, doch am Dienstag verarbeitet werden.

So fand ich heute Ebereschenbeeren vor, die uns für die Waldküche gebracht worden sind, die werden wir uns jedoch morgen vornehmen. Vogelbeeren sind schön farbig, sie leuchten geradezu, und nahezu geruchlos. Am Baume hängen sie an den äußeren Enden der Zweige, damit sie auch gesehen werden. Vögel sind Augentiere, und damit sie die Früchte auch sehen, haben diese sich so auffällig präsentiert. Geruch ist wenig vorhanden, und geschmacklich sind sie bitter und herbe, was von Inhaltsstoffen kommt, die eine möglichst schnelle Darmpassage garantieren.

Daraus hergestelltes Fruchtmus bedarf sehr viel Zucker, um angenehm zu munden, auch müssen die Beeren gekocht werden, da sonst die leicht giftigen Komponenten zum Tragen kommen, ich selber nehme kein reines Fruchtmus, sondern mische lieber andere Früchte zu. Am Leckersten erwiesen sich dabei Wildbirnen, das sind diese kleinen, harten Holzbirnen, die gepflückt fast ungenießbar sind. Bei denen müssen wir warten, bis sie voll- bis überreif zu Boden gefallen sind. Dann werden sie weich und entwickeln ein leicht gäriges aber volles Birnenaroma, das allein und für sich als Gelee schon klasse ist. Die Ebereschenmus dazu gegeben gibt dem Ganzen dann noch eine frische Farbe und eine „englische“ Note, was diese Kombination äußerst apart macht.

Leider haben sich diesen Sommer die Reifezeiten verschoben, so dass die Vogelbeeren weit vor den Wildbirnen reif sind. So werden wir morgen bei der Verarbeitung mit den Falläpfeln arbeiten, die uns auch gebracht wurden, um diese beiden Fruchtarten zusammen zu bringen. Rosengewächse sind ja beide, so wird das schon seine Richtigkeit haben.

Die Wildbirnen sind als Früchte eher für Säugetiere, „Nasentiere“, vorgesehen, und ihr Aroma bei der Vollreife am Boden soll diese anlocken und verlocken. Ich Säugetier falle immer wieder darauf herein und freue mich schon darauf, wenn es soweit ist.


Die zweite eher herbe Frucht, die wir morgen verarbeiten wollen, sind die Beeren der Mahonie. Die Mahonie ist mit der Berberitze verwandt, dem Sauerdorn, und wird oft als „Straßenbegleitgrün“ gepflanzt, da sie immergrün und äußerst robust ist. Die schönen gelben Blüten blühen im Frühjahr und duften nach Honig, die blaubereiften Früchte sind jetzt zu ernten. Ich hatte sie nie als verwertbar auf dem Schirm, bis mein Sohn, damals drei Jahre alt, diese immer wieder, und augenscheinlich mit Genuss, pflückte und aß. Als besorgter Vater blätterte ich in meinen Handbüchern und fand heraus, dass sie nicht giftig sind, jedoch sehr herbe, und so ließ ich ihm das Vergnügen. Ich probierte sie auch, konnte ihnen jedoch nichts abgewinnen, wunderte mich eher, dass ein Kind diese so gerne aß, wo Kinder doch eigentlich auf alles stehen, was süß schmeckt.

Nun habe ich doch einmal welche geerntet und eingezuckert, diese möchte ich morgen weiterverarbeiten, ein Essperiment also. Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss um 18 Uhr findet auch wieder statt.

Peter Pateter und die Waldlilli werden wieder dabei sein.

Montag, 18. August 2025

Küche durch das Jahr: Einhornreis und Basilikum

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Heute mit jemanden darüber unterhalten, wie früh die Ernte(n) dieses Jahr sind. Das Frühjahr zuerst heiß und trocken, und das so schnell, dass Rosen und Holunder gemeinsam blühten, und die Erdbeeren dazu kamen, die Kräuter wie Gundermann dafür schnell durch, Alles ineinander verschoben wie bei einer Karambolage auf der Autobahn die Fahrzeuge; dann eine kühle Periode im Sommer, und trotzdem wurden Früchte reif. Pflaumen und Verwandte dieses Jahr reichlich, Klaräpfel schon im Juli, und jetzt geht es mit der erneuten Hitze wieder Schlag auf Schlag: Nach den Aronias die Brombeeren, gleichzeitig verfärben sich die Holunderbeeren, und die Vogelbeeren zeigen auch Anzeichen der Reife. Und erste Haselnüsse habe ich auch schon gefunden, neben Kornelkirschen, die eigentlich eher Richtung Oktober dran werden.

Nichtsdestotrotz müssen nun die letzten Kräuter in Töpfen versorgt werden. Vor allem die Basilikumpflanzen brauchen frische Erde, sie sind die Starkzehrer unter den Kräutern. Für sie gilt eine einfache Formel: Viel Sonne, viel Wasser, viel Dünger, weshalb man sie auch getrost zu den Tomaten pflanzen kann. Was mediterrane Kräuter wie Thymian durchaus umbringen würde.

Ein Kraut auf dem Fensterbrett hat es mir heuer besonders angetan: Peristrophe speciosa, auf deutsch die Reisfärbepflanze. Sie lässt sich gut ganzjährig im Zimmer halten, ihre schönen Blüten erscheinen erst spät im Jahr. Diese haben die gleiche Farbe wie der Reis, den man mit ihr färben kann.

Für einen halben Liter färbende Flüssigkeit benötige ich etwa eine Handvoll grob geschnittene Blätter, diese werden im Wasser aufgekocht und dann über Nacht ziehen gelassen. Am nächsten Tag kann ich diesem nun kräftig lilafarbenen Sud meinen Reis (oder andere stärkehaltige Pflanzen, wie Kartoffeln) wie gewohnt kochen, und er wird, abrakadabra lila. „Einhornreis“ hat in der kleine Mann, der mich Opa nennt, getauft. Da brauchte es nur noch ein paar ganz fein geschnittene Rolleken vom Lauch, einige orangene, gelbe und rote Paprika; Tomaten und Petersilie, hellen Balsamicoessig und Leindotteröl darunter, und fertig ist der knallbunte Sommersalat. „Einhornreissalat“.


Zurück zur Dienstagsküche: Morgen wird der Küchentisch zum Pflanztisch, die Basilkümmer rufen. Einige gehen schon in Blüte, die müssen ordentlich pinziert (Gärtnersprache für „stutzen“) werden, immer schön die Triebspitzen ab, mitsamt Knospen und Blüten. Das alles kann ohne weiteres verwendet werden für zum Beispiel Pesto.

Einige Sorten und Arten vom Basilikum werden so recht langlebig, und es ist durchaus möglich, einige davon mehrjährig zu ziehen: Merke, bei Basilikumpflanzen nicht von unten einzelne Blätter ernten sondern immer ganze Triebe. Oberhalb der Blattachseln. Größere Kopftriebe kann man auch gleich weiter vermehren als Stecklinge.

Das also wird am morgigen Dienstag im Fokus stehen. Und ich vermute jetzt schon, dass die Küche gut nach Basilikum duften wird.


Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss um 18 Uhr findet auch wieder statt.

Montag, 11. August 2025

Küche durch das Jahr: Reineclauden

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Wir sind noch tief verstrickt in der Ernte der Früchte, oder soll ich besser sagen, sie hat gerade erst begonnen? Jetzt ist zwar die Mirabellen- und Kirschpflaumenzeit rum, und da ist einiges in Gläser gewandert, schon geht es weiter. Heute wurden uns ein paar Kilo grüne Reineclauden gebracht, die sanftmütigsten und aromatischsten Pfläumchen ever.

Zwar werden grüne Reineclauden ab und zu auf einem Wochenmarkt angeboten, doch das ist selten und hat auch einen Grund. Ich arbeitete mehrere Jahre als Verkaufshilfe an einem Bio-Obst- und Gemüsestand. Und wenn wir da mal Reineclauden bekamen, waren die halt grün - und hart. Wollte kaum jemand haben, und zu recht. So richtig nachreifen tun die Dinger ungern. Wenn sie aber richtig reif wären, dann wären sie so weich (zartschmelzend), dass sie nicht mehr transportfähig sind. Im Grunde sollte jeder Garten ein Bäumchen mit Großen Grünen Reineclauden haben (sofern ein Zwetschgenbaum in der Nähe ist, den brauchen sie als Befruchtersorte).

Ich erinnere mich gut an die Zeit, als ich im Parzellengebiet in Bremen wohnte. Da gab es auf einer aufgelassenen Nachbarparzelle ein Reineclaudenbäumchen, und wenn im August zur Reifezeit so ein Wetter wie heute war, mit 30 Grad und Sonnenschein, dann dufteten die Früchte so stark (und lecker), dass ich sie schon dreißig Meter weiter erschnuppern konnte.

Über die Reineclauden werde ich mich heute noch hermachen, sie sind duftend, und weich, und leider nicht steinlösend, so dass mich da etwas Fiddelarbeit erwartet, die ich aber gerne mache. Einen Teil werde ich dann einzuckern und über Nacht stehen lassen, den anderen Teil werde ich mit Weißwein aufgießen und schon einmal vorkochen.


So ergibt sich schon einmal, was wir morgen auch tun werden: Reineclaudenmus abfüllen. Dann habe ich noch Knoblauchraukensamen auf dem Schirm. Nach dreimaligen Sammeln habe ich davon immerhin fast 70 Gramm. Das ist zwar noch nicht so viel wie die Menge, die zweie aus unserer Waldkochgruppe gesammelt haben (Grüße an Inke und Georg), doch immerhin, ich nähere mich. Die beiden haben daraus einen Senf hergestellt, der ganz harmlos aussieht, doch mit einer Schärfe gesegnet ist, die einem die Tränen in die Augen treibt. Mal sehen, ob wir hier morgen eine weniger bissige Variante hinbekommen.

Dann liegen morgen noch einmal Aroniabeeren an, ich kann morgen früh noch einmal welche sammeln. Klaräpfel sind auch noch da. Das passt schon zusammen. Und dann sind morgen noch ganz dringend einige von den Basilikumpflanzen und andere Kräuter umzutopfen, noch lohnt es sich, sie in größere Töpfe in frische Erde zu setzen. Abgesehen davon möchte ich morgen auch noch das Zitronen-Bohnenkraut ernten und für die Sirupproduktion daraus vorbereiten.


Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss ist zur Zeit noch in der Sommerpause, doch ihr Kinderferienprogramm ist beendet, so dass sie dafür in Kürze wieder Zeit hat. Vielleicht schaut sie morgen ja einmal rein. Deshalb auch wieder ein Foto von Peter und Lilli hier.


Montag, 4. August 2025

Küche durch das Jahr: Schwarze Nüsse, Aroniabeeren, Blaubeeren, Sauersaft von Mirabellen

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Endlich ist es geschafft: Die Juninüsse sind in Gläsern. Lange genug gewässert hatten wir sie ja schließlich. Diesesmal habe ich für den Sud die Variante ohne Essig genommen (Das Rezept für mit Essig gibt es hier: Birn out und süße grüne Nüsse ) Diesmal nahm ich als Gewürze auf 500 ml Wasser eine Vanilleschote, einige Körner Kardamom, drei Gewürznelken, Schale von einer Zitrone (Zesten) und, als erstes, 500 g Zucker (darf ruhig brauner Zucker sein).

Wenn die Nüsse schön schwarz sind, und das täglich gewechselte Einweichwasser hell bleibt, werden sie in frischem Wasser noch einmal 30 Minuten gekocht. Danach das Kochwasser abgießen, und die Nüsse mit dem in heißem Wasser gelösten Zucker, der dann 10 Minuten gekocht hat, übergießen. Am nächsten Tag den Sud abgießen und in einem Topf auffangen. Nochmals 100 g Zucker dazugeben, wieder aufkochen und über die Nüsse gießen. Am dritten Tag wiederholen: also Sud abgießen, 100 g Zucker hinzufügen, erneut aufkochen und wieder über die Nüsse gießen. Das ist ein Schritt, den ich übersprungen habe, am dritten Tag habe ich das Ganze nur kurz aufgekocht, und süß genug schien mir das auch.

Am vierten Tag wurden die Nüsse mitsamt dem Sud noch einmal aufgekocht und in sterilisierte Gläser gefüllt, so, dass genügend von der Flüssigkeit über den Nüssen steht. Gläser gut verschließen und zum Lagern ab in den Keller (gottlob habe wir in der Alten Schule noch einen schönen Sandsteingemauerten, in dem auch keine Heizung eingebaut wurde). Dann heißt es: Mindestens ein halbes Jahr Finger weg davon. Besser sogar mindestens ein Jahr. Ich habe noch welche von 2016 stehen, und hüte sie wie einen Schatz. Sie werden mit dem Lagern immer besser.

Die Aronias kamen zusammen mit den zerkleinerten Klaräpfeln in den Dampfentsafter. Es ergab immerhin drei Liter Sirup, und dann noch einen Liter Aroniabeeren pur. Auch Mirabellen haben wir durch den Dampfentsafter geschickt. Den Saft davon wollen wir morgen auf etwa Sirupdicke reduzieren. Es ist da wie im richtigen Leben: Reduzieren bedeutet sich konzentrieren. Der Saft ist jetzt schon sehr sauer, und ich hoffe, dass das noch zunimmt. Diese Art Sauersäfte wurden früher aus unreifen Weinbeeren gewonnen und dienten zum Beispiel statt Essig oder Zitronensaft für Dressings.

Gestern war ich mit einer Nachbarin in einem Wald in der Nähe eines Dorfes weiter, und tatsächlich, sie hatte recht, wir konnten dort Blau- oder Bickbeeren sammeln. Genügend, dass daraus vier Gläser Bickbeerenmus wurde, der, welcher die Zunge so schön blau macht. Und er schmeckt auch nach Kindheit. In den Sommerferien waren wir mit Vater Mutter Kindern, Oma Opa, Tante und Onkel immer im Wald, um welche zu sammeln.

Die gehörten zu unserem Bestand an Süßem im Keller, wir waren immerhin eine sechsköpfige Familie, und Schokolade war teuer. Oft machte meine Mutter dann davon Bickbeerensuppe, manchmal mit Grießklöschen, und dann gab es danach entweder Kartoffelpuffer mit Apfelmus oder Eierpfannkuchen mit Moosbeerenmarmelade. Moosbeeren sind ähnlich wie Preisselbeeren, nur flacher am Boden, und auch davon hatten wir eine Stelle, wo genügend für den Wintervorrat zu sammeln waren.

Ich möchte morgen Vormittag noch einmal dort hin, dass wir dann noch mehr Blaubeermus machen können. Die Beeren zuckere ich einfach ein und lasse sie über Nacht ziehen, am nächsten Tag aufkochen, etwas Geliermittel dazu und heiß abfüllen.

Auch sollte noch einmal das Zitronenbohnenkraut geerntet werden, wieder für Sirup, vielleicht zusammen mit Mirabellen, davon sind immer noch welche da, und dann beschäftigen wir uns noch mit so etwas Banalem wie Apfelmus, denn Klaräpfel sind auch noch vorbei gebracht worden. Ich habe einmal nachgerechnet, mittlerweile dreizehn Gärten hier im Dorf, in denen wir ernten dürfen oder aus denen wir etwas vorbei gebracht bekommen. Das finde ich sehr beachtlich, und unsere Streuobstwiese auf dem Tönjeshof ist dabei noch nicht mit eingerechnet.

Wie zu sehen ist: Es gibt wieder einiges zu tun, und dabei beginnt die Erntesaison erst. Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss geht zur Zeit in die Sommerpause, und beginnt in vier Wochen wieder. (Dann sind auch Peter Pateter und die Waldlilli wieder dabei). Wer beim Blaubeerensammeln dabei sein möchte: Ich fahre um 10:20 Uhr mit dem Bus ab Klosterhof nach Espol.

Montag, 28. Juli 2025

Küche durch das Jahr: Tkemali (Georgische Kirschpflaumensauce), Stampfkartoffeln mit Salbei und Sahneschichtkäse, Sauce aus Wiesenbärenklau-Samen

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Wir hatten uns letzten Dienstag dann der Kirschpflaumen angenommen. Es waren etwas mehr als drei Kilo. Die meiste Zeit ging dafür drauf, die Dinger zu entsteinen, das ließ sich zwar leicht bewerkstelligen mit dem klassischen Kirschkernentsteiner, doch es dauerte halt.

Die eine Hälfte davon wanderte gleich in einen Topf und wurde aufgekocht und dann köcheln gelassen, bis die Pfläumchen zerfielen. Dann wurde abgeschmeckt und Zucker dazu gegeben, so viel, dass es nicht mehr einfach nur sauer war, und weiterhin bei kleiner Flamme köcheln gelassen. So lange, bis es die Konsistenz der klassischen Latwerge aus Zwetschgen hatte. Diese werden wir in größeren Mengen herstellen, wenn es so weit ist. Teilweise mit den dazu gehörigen Gewürzen. Die Latwerge aus den Kirschpflaumen schmeckt lieblicher als die aus den Zwetschgen. Das hat sich schon mal gelohnt.

Die andere Hälfte war für Tkemali vorgesehen, das ist eine Sauce aus Kirschpflaumen, die in Georgien ihren Ursprung hat. Dort werden besonders unreife grüne Früchte dafür genommen. Auch das können wir ausprobieren, denn gestern kam noch ein Schwung Mirabellen rein, davon eine Menge noch unreifer.

Die Kirschpflaumen werden mit Knoblauch, Chili, Paprika, Essig und Zucker eingekocht. Vor dem Servieren kommen dann noch frische Kräuter dazu, und zwar Minze und Blattkoriander. Und eventuell Zitronensaft zum abrunden des Geschmacks. Gereicht wird sie zu Grillgut und Käse, sie eignet sich auch zum Verfeinern von Dressings.

500 g Kirschpflaumen
3 Knoblauchzehen
Eine Prise Salz
50 ml Himbeer- oder Apfelessig
Etwas roter Pfeffer
Eine kleine Chili
2 TL Paprika rosenscharf
25 g (oder mehr) Zucker

Die Pfläumchen werden gewaschen und entsteint, der Knoblauch geschält und fein gehackt. Die Chilischote wird von den Kernen befreit und fein gewürfelt. Dann kommen alle Zutaten in einen Topf, werden aufgekocht und dann auf kleiner Flamme eingekocht, bis eine sämige Konsistenz erreicht ist. Es muss immer wieder umgerührt werden, damit das Ganze nicht anbrennt. Ich habe das Grundrezept insofern abgewandelt, indem ich noch ein paar Lorbeerblätter und etwas geriebenen frischen Ingwer mit hinein gab.

Der fertigen Sauce haben wir dann noch jeweils ein Bund Blattkoriander und Minze fein gehackt untergerührt. Zitronensaft brauchte es nicht mehr. Gereicht haben wir sie am Donnerstag bei der Gemeinschaftsküche zu frittierten Blumenkohlröschen. Dazu gab es übrigens einen Kartoffelbrei, den wir etwas anders gestalteten als sonst: Stampfkartoffeln mit Salbei und Sahneschichtkäse. Dafür brauche ich:

750 g große mehlige Kartoffeln
Salz
2 Knoblauchzehen
3 Stiele Salbei (wir hatten hier eine großblättrige, sehr ergiebige Sorte)
40 g Butter
200 g Sahneschichtkäse
Etwas frisch geriebene Muskatnuss

Die Kartoffeln werden geschält und in Salzwasser gegart, dann das Wasser abgießen und die Kartoffeln auf der noch warmen Herdplatte ausdampfen lassen.

In der Zwischenzeit wurde der Knoblauch gepellt und in feine Scheiben geschnitten, und die Salbeiblätter von den Stielen gezupft und fein geschnitten. Die Butter wurde in einem Topf ausgelassen und beides kam in die warme flüssige Butter.

Die ausgedämpften Kartoffeln wurden gestampft, der Schichtkäse darunter gehoben und eventuell noch etwas nach gesalzen. Zum Schluss wurde Muskatnuss darüber gerieben und die Kräuterbutter kam dazu und wurde leicht untergerührt.

Die Pflaumensoße hält sich im Kühlschrank etwa einen Monat. Sofern im Sommer nicht allzu häufig gegrillt wird. Dann ist sie nämlich schnell alle, so lecker wie sie ist.


Die Juninüsse mussten auf ihre Verarbeitung noch etwas warten, weil wieder einmal etwas dazwischen kam. Das hieß, es wurde weiterhin das Wasser einmal täglich gewechselt. Ihnen geht es nun morgen an den Kragen. Was dazwischen kam waren frische grüne Samen vom Wiesenbärenklau. Mit einem großen „W“, also nicht (!) Riesenbärenklau.

Die sammelte ich bei einem Rundgang durch „mein“ Revier. Daraus wurde eine Sauce aus grünen Wiesenbärenklau-Samen, Distelöl, Cashewkernen und Ahornsirup zusammengebraut, das Ganze kam in die Küchenmaschine und wurde darin zu einer Paste verarbeitet, dann mit etwas Zitronensaft und -schale abgeschmeckt. Etwas herbe, aber sehr lecker.

Morgen ist die Weiterverarbeitung von den am Sonntag gesammelten Aroniabeeren dran. Die kamen zusammen mit Klaräpfeln in den Dampfentsafter, das geht heute noch weiter. Und der Mirabellen kommen noch dran: Einen Teil möchten wir einwecken, einen Teil zur oben genannten Georgischen Pflaumensauce verarbeiten, die unreifen, und einen kleinen Teil, auch unreife, möchte ich versuchen milchsauer einzulegen, wie es in Japan mit Umeboshi gemacht wird. Mal wieder ein Essperiment. Ach ja, und Frühzwetschgen haben wir auch noch bekommen. Für die habe ich ein ganz besonders ausgefeiltes Rezept: Einfach aufessen. Lecker.

Das erinnert mich an das Gedicht von William Carlos Williams (1883 - 1963), hier in der Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger:

Nur damit du Bescheid weißt


Ich habe die Pflaumen
gegessen
die im Eisschrank
waren

du wolltest
sie sicher
fürs Frühstück
aufheben

Verzeih mir
sie waren herrlich
so süß
und so kalt

Wer dabei sein möchte (auch beim Pflaumenessen): Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss geht zur Zeit in die Sommerpause, und beginnt in vier Wochen wieder. (Dann sind auch Peter Pateter und die Waldlilli wieder dabei)

Montag, 21. Juli 2025

Küche durch das Jahr: Fladenbrot mit Wildhefe / Gazpacho aus Pflaumen und Tomaten

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Letzten Dienstag hat es mit dem Fladenbrot mit Wildhefe endlich geklappt. Dabei hatte ich das Mehl für die Brote mit einem Rest Hefeteig (auch aus Wildhefe), den ich noch im Kühlschrank hatte, gemischt. Ich lasse immer etwas von meinem Hefeteig übrig. Dieser Rest kommt bis zur Weiterverwendung in den Kühlschrank. Dort kann er eine Woche auf seinen nächsten Einsatz warten. Ähnlich wie beim Sauerteig aus Roggenschrot oder wie den seligen Hermann, wer kennt ihn noch?

Die Flüssigkeit wurde durch meinen flüssigen Wildhefeansatz ersetzt. Diese Mischung knetete ich zu einer Teigkugel, die über Nacht gehen durfte. Damit wurde dann weiter verfahren wie im Rezept: Die Teigkugel halbieren. Jedes Teigstück wird dann auf einer bemehlten Fläche rund ausgerollt auf etwa 25cm Durchmesser und auf ein eingeöltes Blech gelegt. Abgedeckt 10 Minuten gehen lassen, dann mit einem Messer in jeden Fladen ein Schachbrettmuster einritzen. Beide Fladen abdecken und weitere 60 Minuten gehen lassen.

Der Ofen wird auf 200 Grad (Umluft: 180 Grad) vorgeheizt und die Teigfladenladen mit Milch bestrichen. Sesam und Schwarzkümmelsamen darüber streuen und im vorgeheizten Ofen ca. 20 Min. backen. Diesmal war das Fladenbrot so, wie ich es mir gewünscht hatte: Fluffig und aromatisch. Wie geschaffen, um die Sauce vom Teller aufzunehmen. Oder, wenn der Sommer heiß ist, zu einer kalten Gurkensuppe reichen.


Die Ernte war gut. Ein Dorf weiter, und dann noch etwas, gibt es Mirabellen und Kirschpflaumen zu pflücken. In verschiedenen Sorten. Einige der Mirabellen waren schon fast überreif, andere noch hart und sauer. Es lohnt also, noch einmal wieder zu kommen. Wir hatten erst einmal verköstigt. Die verschiedenen Sorten schmecken unterschiedlich. Da gibt es welche, die eher wässerig daher kommen, dann wieder andere mit einem guten Aroma. Jetzt geht es ans ausprobieren. Einige sollen eingemacht werden, wie es meine Großmutter immer getan hatte.

Ich war als Grundschulkind in den Sommerferien immer bei den Großeltern in Stade, und in der Nähe ihres Hauses, zu Fuß gut zu erreichen, war ein kleiner See, die Ufer ringsum zur Hälfte mit Mirabellenbäumchen bewachsen. Gelbe. Dort pflückte ich immer und meine Großmutter weckte sie ein. Mit Stein.

Auch hatte ich einige mit einem Kirschkernentsteiner entsteint. Für Marmelade. Das Entsteinen klappt bei den Vollreifen klappt nicht, dafür sind sie zu weich (aber dafür am aromatischsten). Da werde ich mir noch etwas für überlegen.

Die großen aber nicht so geschmackvollen möchte ich probeweise zu Latwerge einkochen, in der Hoffnung, dass sie dann an Aroma zunehmen. Morgen geht’s in die zweite Runde mit den kleinen Dingern. Zwischendurch möchte ich ein Rezept ausprobieren: Gazpacho aus Pflaumen und Tomaten. In diesem Falle Kirschpflaumen, Mirabellen und Tomaten.

Die gleiche Menge reife Tomaten und Pflaumen, die Tomaten werden vom Strunk befreit und grob zerkleinern, die Pflaumen entkernt. Pürieren, durch ein Haarsieb streichen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das wäre die Grundlage, die ich variieren kann, Brot und Paprika würde ich beiseite lassen, Knoblauch auch. Doch etwas Gemüsebrühe, Olivenöl und Essig kann in das Püree mit eingearbeitet werden. Falls es dann zu flüssig sein sollte, kann man immer noch eingeweichtes und wieder ausgedrücktes helles Brot (Toastbrot, Fladenbrot, entrindet) beigeben. Gazpacho wird selbstverständlich gut gekühlt serviert.

Morgen steht neben der weiteren Beschäftigung mit den Pfläumchen noch anderes an: Die Juninüsse haben ihre zwei Wochen Vorbereitung hinter sich: Die grünen Nüsse wurden mit der Kuchengabel ringsum eingestochen und mit kaltem Wasser übergossen. Das Wasser wurde täglich gewechselt, das durfte zwei Wochen lang so gehen. Morgen dann werden sie eingelegt. Auch können wir die Frischkäsekügelchen verköstigen, die vor zwei Wochen in Olivenöl eingelegt wurden. Und der Holunderblütenessig, vor zwei Monaten angesetzt, kann abgeseiht werden. Und wenn dann noch Zeit ist: Die Basilikumpflanzen wollen durchgestutzt werden und verlangen nach größeren Töpfen.

Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss geht zur Zeit in die Sommerpause, und beginnt in vier Wochen wieder. (Dann sind auch Peter Pateter und die Waldlilli wieder dabei)