"Ein gutes Leben leben" - das könnte mein Motto sein.
Ich berichte hier von meinem Leben als Dichter, Dingefinder und Gärtner im schönen Töpferdorf Fredelsloh von Garten, Topf und Magen und von der Kunst, den Alltag alltäglich zu genießen. Das geschieht auch immer mal wieder in Reimform.
Manchmal lasse ich auch andere life durch Lesungen und Kräuterwanderungen an meinen Erfahrungen teilhaben. Viel Spaß auf diesem Blog wünscht: Jörg Krüger
Ab Dienstag 9. 1. 2018 immer dienstags:
Texte und Töne in der Alten Schule in Fredelsloh. Ab 19:00 Uhr ist der Klangtisch aufgebaut, die Instrumente stehen
bereit, und wer Lust und Spaß am gemeinsamen tönen hat, ist herzlich
willkommen.
Ihr bringt Euer
Lieblingsinstrument mit, Eure Lieblingstexte, eigene oder fremde, und wir
treffen uns zum . . . zu dem, was aus uns entsteht. Open minded. Nur zuhören?
Nur tönen? Nur texten? Alleine präsentieren? Gemeinsam entwickeln? Wir werden
hören. . .
Es gibt einige
Interessentinnen hier aus Fredelsloh, Gäste von außerhalb gerne, es ist in der
Regel auch möglich, auf Wunsch hier zu übernachten. Für alle Wünsche frei.
Einige wollen frei improvisieren, andere Mantren singen, wieder andere Lieder
vor tragen. Was jeweils geschieht, das entscheiden wir Anwesenden. Keine Scheu
vor "Nichtkönnen", gibt es nicht! Instrumente sind
vorhanden: Gitarren, Flöten aller Art, Mandoline, Ocean Drum,
Percussioninstrumente, Selbstgebautes, Merkwürdiges, ein Gong. . .
Die
Teilnahme ist kostenlos, gerne nehmen wir eine Spende für die Alte Schule.
Wir freuen uns auf Euch
Bildungswerk Leben
und Umwelt e.
V.
Alte Schule
Fredelsloh
37 186 Moringen
Ein schönes Gemeinschaftsprojekt, mit dem sich die Fredlelsloher Kunsthandwerker einmal mehr in ihrer Vielfalt zeigen. Vorbeischauen lohnt unbedingt! Vielleicht sehen wir uns heute an den Ständen?
Es
ist so weit: Die neuen Mappen sind da: "Des Lebens ganze Fülle" heißt
die neu zusammen gestellte Textrevue: 72 Gedichte auf 59 Seiten,
darunter auch ganz "frische", die dieses Jahr in Fredelsloh entstanden
sind. Dazu ein echtes Dingefinder-Fundstück, ein Taschengedicht und drei
Postkarten.
Die Dingefinder-Manufaktur ist halt wieder in
Aktion. Gibts ab sofort in der Alten Schule Fredelsloh und in Sandras
Lädchen beim Herbsthof. 24 € kostet es, und ist selbstverständlich
handsigniert.
Abschied
und Neubeginn
I
Ich möcht in Häusern
ein- und ausgehen können,
begleitet von warmen Worten
beim Empfang.
Ich möcht die Freuden
jeden Tages dann benennen,
und sie erklingen
lassen als Gesang.
Dann im Staunen jedes
Herz erreichen,
welches mir
entgegenschlägt.
Jedes Wort mit einem
Lachen anzureichern,
so, dass es jedes
Herz bewegt.
Selbst das
Weiterziehen wird begleitet
von einem Lied,
gesungen klar in Dur,
dass es mir den Weg
froh vorbereitet,
Weg in
mein eignes Herz, zu meiner eigenen Natur.
II
Wie uns die Ufer
entschwanden im Morgendunst,
die Stunde bekränzt
durch der wandernden Kraniche Flug,
ihr heiseres Rufen
verlandete in den Wipfeln der Föhren.
So ließen wir hinter
uns jene Stätte.
Unser bedarf es des
Fährmannes nicht,
keine Wege, keine
Lichter, die uns geleiten,
nicht Schranke, nicht
Grenze, kein menschliches Tun, nichts.
Unser Lachen steigt
in den Morgen, die Nebel zerteilend,
die Seele hat
angelegt ihren buntesten Rock,
jenen Rock mit den
tausend Geheimnissen
in den tausend
unergründlichen Taschen,
und die Himmel öffnen
sich, die Sterne blühen,
sie strahlen in das
sanfte Silber zugleich in das Gold der Sonne,
am Himmel
die Wanderung der Lichter nimmt kein Ende. . .
Goldener Oktober, nun sind im Pilzrevier die Herbstlorcheln wieder zu finden und die Violetten Rötelritterlinge, die Halimasch und Stockschwämmchen und die Trompetenpfifferlinge; und zuweilen noch die letzten Steinpilze.
Es war dieses Jahr ein großartiger Pilzsommer, und ich durfte hier in den Wäldern Altes und Neues entdecken. Davon ein paar Eindrücke.
Strubbelkopfröhrling, (STROBILOMYCES
STROBILACEUS), von oben.
Eine echte Seltenheit: Der Kegelige Saftling (HYGROCYBE CONICA), ein hübscher, aber giftiger Pilz. Steht unter Shutz.
Fichtenreizker (LACTARIUS DETERRIMUS), sieht giftiger aus, als er ist. Ein guter Bratpilz
Die gab es dieses Jahr viel: Hexenröhrlinge
Dieses Jahr auch überaus häufig: Der Gelbstielige Trompetenpfifferling (CANTHARELLUS TUBAEFORMIS). Ein leckerer Speisepilz.
Der giftige Doppelgänger des Trompetenpfifferlings: Das Gallertkäppchen (LEOTIA LUBRICA)
Noch eine Seltenheit: Der Dottergelbe Spateling (SPATHULARIA FLAVIDA), zwar essbar, sollte jedoch geschont werden
Veranstalter: Bildungswerk Leben
& Umwelt e. V., Alte Schule Fredelsloh
mit Unterstüzung der Klosterkirche
Fredelsloh;
gesponsert von der
Hedi-Kupfer-Stiftung Fredelsloh
Male Rinsland
Male Rinsland, Malerin,
Liedermacherin, Sängerin aus Dillenburg: „Das Singen hat
mich durch sehr schwere Zeiten getragen.Ich fühle mein
Herz wenn ich singe, und andere Menschen fühlen es dann auch.“
Erd Ling Judith, noch
wohnhaft in Alzey, bald Fredelsloherin, bezeichnet sich auf dem Didgeridoo
immer noch als „Anfängerin“. Nun gut, sie vergleicht sich auch mit den
australischen Aborigines, die das Spielen dieses Instrumentes von Kindesbeinen
an gelernt haben. Urteilt selbst, wenn Ihr am 9. September auf den Glockenborn
kommt!
„Was für ein wunderschöner Vormittag mit dem gar seltsamen
Wanderer, der vom Rosenbogentor berichtet. Jörg Krüger, der Dingefinder
hatte uns gefunden und war nach Frankfurt und Bonn zu uns ins kleine Leezder
Kultur-Forum gekommen. Unser runder Tisch voller Instrumente bzw. Dingen, denen
man Töne entlocken konnte. Bambusstäbe, Fahrradklingeldeckel (60 hat er schon
gefunden) - alles Teil seiner musikalischen Textrevue. Manchmal entführte die
Musik, so dass es schwer war, den Texten zu folgen, vielleicht sprachen sie
dann vor allem das Unterbewusste an. Manchmal die Texte so eindringlich,
berührend, Erinnerungen wachrufend, Hoffnungen malend, dass die Musik in den
Hintergrund trat und nur noch musikalische Umrahmung war.
Lyrik vom Bleiben, vom Gehen, von den Kleinigkeiten,
die einen Tag und ganz viel Freude ausmachen, vom Nichteinverstandensein mit
dem was ist, vom Widerstand, vom Abschiednehmen, vom Lieben, vom Traurigsein
-wie schade, dass man sie nicht auf CD mitnehmen konnte, weil diese Texte muss
man immer wieder hören.“
Leezdorf, 28. 7.2014
Yunus: „Die Klaviermusik, die
ich spiele, besteht hauptsächlich aus Eigenkompositionen, die stilistisch
zwischen Filmmusik, Rock, Klassik und New Age angesiedelt sind. Vor allem die
ersten beiden Musikrichtungen sind in meiner aktuellen CD „running against
time“ vertreten.
Der
Weg des Friedens ist ein langer schmaler Pfad. Er führt durch einen inneren und
äußeren Dschungel an Widerständen. Und wenn Du nicht aufpasst, verlierst Du
Dich in politischen Ideologien, um zu einem Instrument derer zu werden, die mit
Deiner Hilfe an die Macht kommen wollen."
"Ich gönn’
mir jeden Tag aufs Neue etwas Neues. Doch am liebsten gönne ich mir Zeit."
Diese Zeilen des Bremer Dichters Jörg Krüger klingen banal, aber um solche
hehren Vorsätze in der heutigen umtriebigen Gesellschaft in die Tat umzusetzen,
muss man schon Lebenskünstler sein. Die Künstlergruppe YuDiFee verstand es, mit
ihrem ungewöhnlichen Auftritt in der Pfarrscheune in Rod an der Weil eine
Ahnung von dem, was Leben für sie bedeutet, einem ausgewählten Publikum zu
vermitteln.
YuDiFee, das
sind der Weilroder Pianist Yunus Barbaros Kuru, der als "Dingefinder"
bekannte Dichter Jörg Krüger und Himmelsgängerin Frederike Herrlich, die sich
ganz im Sinne von Krügers Philosophie vom Finden und Gefundenwerden
zusammengetan hatten. Ihre Performance war kein klassisches Konzert, auch keine
Lesung nach traditionellen Mustern und erst recht kein Spektakel. Man musste
sich schon darauf einlassen wollen, auf die etwas andere Art der Darstellung,
in der Musik und Lyrik zu einer Einheit verschmolzen, beseelt von der
Spiritualität als verbindendem Element.
Taunus-Zeitung 29. 11. 2012
über unser Konzert, damals noch mit Frederike.
Fährmann
Fährmann, der als
Sänger-/Liederschreiber in der „Song-Noir“ Kategorie rangiert,
beweist, dass es möglich ist, wertvolle Texte mit guter handgemachter Musik zu
paaren. Seine fein gesponnenen, zugleich ausdrucksstarken sowie bildvollen
Texte
erzeugen mehr als nur nachdenkliches Schmunzeln.
„Es ist definitiv nicht mehr im
Mainstream, so schonungslos scharfsichtig in die Nacht
zu schauen wie der Fährmann mit Gitarre und Mundharmonika.“ (Main-Echo am
25.
April 2015)
Man könnte es sich einfach machen und schlicht
erklären, dass es sich
bei ihm um einen Liedermacher handelt. Falsch wäre es nicht. Aber es ist nicht
ausreichend. Zwischen gefühlvollen Liedern und witzigen Anekdoten pendelnd holt
er uns geschickt in sein Boot, entführt aus dem grauen Alltag nimmt er uns mit
auf
eine spannende Reise. Auf seine Reise. Fährmann lässt uns teilhaben an seinem
Leben, seinen Geschichten, Erlebnissen, seiner Sicht auf die Welt. All dies
umhüllt
und getragen von verdichteter Poesie und feinfühliger Musikalität. „Wenn der
Fährmann singt oder Harp spielt, läuft es einem den Rücken runter. Weil er gut
spielt, weil seine Texte einen ins Herz treffen.“ (Schaumburger Nachrichten am 23.
Januar 2017)
Petra eisend
Petra Eisend: Handmade
Vol. II – neues Soloprogramm
Auf den Flügelschwingen des Klanges
Vom ersten Herzschlag, vom ersten Atemzug an erfahren wir Rhythmus.
Rhythmus ist Leben und die Welt der Percussion ist weit und grenzenlos. Unser
Ohr ist das Sinnesorgan, das zuletzt erlischt, wenn wir uns auf den Weg in
andere Dimensionen machen. An diesem Abend unter dem Motto „Auf den
Flügelschwingen des Klanges“ soll der Klang seine Zuhörer in die Stille und zu
sich selbst führen.
Seit nahezu 30 Jahren bildet Percussion in unterschiedlichsten Stilrichtungen,
überwiegend mit westafrikanischem und afro-kubanischem Hintergrund, den
großen Fokus der Musikerin Petra Eisend. Heute ist die erfahrene
Percussionistin mit ihrem neuen Soloprogramm „Handmade Vol. II“ vor allem
an Hang und verschiedenen Handpans zu hören. Ebenso finden auch
klanggewaltige Gongs mit unglaublichem Frequenzspektrum, sphärische
Klanglandschaften ihren Platz.
Somit verspricht „Handmade Vol. II“ einen dynamisch spannenden Bogen:
von meditativen Stimmungswelten bis hin zu impulsiven rhythmischen
Trommelgewittern. Metall, Holz, Feuer, Wasser und Luft – alle Elemente vereint in
einem musikalischen Soloprogramm.
Petra Eisend wohnt in Schweinfurt und bietet auch Workshops zum Thema Perkussion etc. an. Infos dazu auf ihrer Website:
Zweiter Fredelsloher
Rosentag Sonntag, 18. Juni 2017
15:00 Uhr Rosenspaziergang durch Fredelsloh,
Treffpunkt beim Rosengarten vor der Klosterkirche
In Fredelsloh gibt es
vielfältige Rosen zu bestaunen, unter anderem die hundertjährige Rose, eine
Alba-Rose, die sicher schon sehr alt ist. Ein Kurzweiliger Rundgang mit vielen
Informationen zu Sorten, Arten, Heilwirkung und Pflege der Rosen. Die Führung
wird gestaltet von Jörg Krüger, der sieben Jahre als Verkaufsgärtner in einer
Rosenbaumschule gearbeitet hat.
Im Anschluss gibt es
Rosen-Prosecco und Rosenbowle zu verköstigen (alkoholfrei).
Am Sonntag, 28. Mai um
17:00 Uhr in der Klosterkirche Fredelsloh:
Überraschungskonzert
Klaus der Geiger und Gäste
Klaus der Geiger, deutsche
Straßenmusik-Legende, spielt und singt nicht nur bei Demos, auf der Straße und
in Konzerten, sondern gibt auch Musik- Workshops.
Das Konzert ist der
Abschluss eines solchen Musik-Improvisations-Workshops, den Klaus der Geiger vom 25. bis 28. Mai anleitet. Aus dem Ausschreibungstext: „Wir
trainieren Improvisation und Zusammenspiel, sowie Songs und Instrumentals, die
von den Workshop-Teilnehmern eingebracht werden und die wir in der kurzen Zeit
einigermaßen konzertreif hinkriegen! Was Stimmlage und Instrumentarium angeht:
Es geht alles!“
Eintritt
frei, um Spende wird gebeten.
In Kooperation
mit dem Bildungswerk Leben und Umwelt (BLU) e. V., Alte Schule Fredelsloh,
gefördert durch die Hedi-Kupfer-Stiftung, Fredelsloh.
Wilde Küche im Frühjahr: Junge Triebe vom schmalblättrigen
Weidenröschen (Epilobium angustifolium) wie Grünspargel zubereitet: Viel (!)
Olivenöl in einen Bräter, dazu Rosmarin, Knoblauch und Zitronenscheiben,
salzen, und im geschlossenen Topf im Ofen bei 180° ca. eine halbe Stunde garen.
Dazu Baguette, unbedingt lecker!
Das Weidenröschen ist weder eine Rose, es gehört zu den
Nachtkerzengewächsen, noch wächst es auf Weiden, sondern eher an Waldrändern
und auf Waldlichtungen (oft Erstbesiedler nach Kahlschlägen). Die
"Weide" im Namen bezieht sich auf die Blätter, welche den Blättern
der Weide ähnlich sind.
Der Pflanze werden allerlei Heilwirkungen zugeschrieben,
insbesondere bei Prostataproblemen. Die jungen Triebe schmecken roh leicht
säuerlich und ergeben ein spargelähnliches Gemüse. In der obigen Zubereitung
ein echter Genuss. Doch in Kürze sind die Triebe lang und begonnen zu
verholzen. Also jetzt wäre einmal die rechte Zeit, sie zu sammeln. . .
Am Sonntag, dem 23. 4. 2017 ist wieder einmal so weit: Wir veranstalten einen Kräuterspaziergang in und um Fredelsloh.
Kräuter für die Küche und Hausapotheke
Treffpunkt ist um 11:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh, Am Kapellenbrunnen 2
Der Spaziergang dauert ca. 1 1/2 Stunden. Bitte festes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung mitbringen. Im Anschluss gibt es einen Kräuterimbiss in der Alten Schule. Kinder sind willkommen. Kosten: Um eine Spende für die Alte Schule und einen Kostenbeitrag für den Imbiss nach Selbsteinschätzung wird gebeten.
Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 05555 / 522 wäre nett
Leitung: Jörg Krüger, Gärtner und Pädagoge aus Fredelsloh. "Kräuterwanderungen biete ich nun schon seit Anfang der neunziger Jahre an, zuerst für die VHS Bremerhaven und Bremen, später auch im Botanischen Garten Bremen, in der dortigen Heilpflanzenabteilung. Meine Ausführungen beschränken sich auf die Anwendung der Kräuter für kulinarische Zwecke und zur Linderung der kleinen Wehwehchen im Alltag".
Heute war es endlich so
weit. Ich konnte ein Vorhaben verwirklichen, welches mich schon lange umtreibt:
Mit Eichelmehl etwas zubereiten. Immer wieder hatte ich den Zeitpunkt verpasst
im Herbst, Eicheln zum Verarbeiten zu sammeln. Letztes Jahr war es ganz dumm
gelaufen, hatte ich doch eine ergiebige Sammelstelle ausgemacht, begann am
darauf folgenden Tag eine lange Frostperiode.
Eicheln
wurden in Vorzeiten von vielen Völkern gegessen. Ich habe einiges an Informationen
darüber gesammelt. Bevor der Mensch die Eichenfrüchte den Säuen vorwarf, aß er
sie selber. Erinnert sich doch Telemach, der Sohn des Odysseus, bei den
schmutzigen Bergbewohnern des Peloponnes, diesen „Eichelfressern“, gewohnt zu
haben. Plinius geht in der Einleitung zum 12. Buch seiner im 1. Jahrhundert
verfassten Naturkunde sogar noch weiter: „Die Früchte der Steineichen waren die
erste und ursprüngliche Nahrung der Menschen...“. Die Eiche galt als Symbol
eines längst vergangenen „goldenen Zeitalters“, als „die Felder in Gemeinbesitz
waren und die Fülle gleichbleibend war und es weder Leiden, noch Krieg, noch
Zerstörung gab“.
Auch bei Indianischen
Völkern in Nordamerika standen Eicheln hoch im Kurs, und in Spanien gibt es
eine essbare Eichelsorte, die nicht einmal entbittert werden muss. Ansonsten
müssen Eicheln, um genießbar zu werden, nach dem Mahlen lange in fließendem
Wasser liegen, um die reichlich vorhandenen Gerbstoffe auszuwaschen.
Oder aber man lässt
die ankeimen. Während des Aufbaus des Keimlings wird ein hoher Anteil der
Bitterstoffe verbraucht. Ich selber hatte schon einmal die Erfahrung gemacht,
dass angekeimte Eicheln kaum noch bitter schmecken, und dann sogar „geknabbert“
werden können.
Eigentlich hatte ich
den heutigen Sonntag, der wirklich seinem Namen Ehre machte und sehr sonnig und
warm war, nutzen wollen, um einmal alle Stellen zu besuchen in der Umgebung, an
denen Speisemorcheln wachsen könnten, vom Habitat her. Doch leider ist es hier
noch nicht so weit, es braucht wohl noch ein paar Tage Wärme.
Doch fand ich im Walde
Eicheln, welche sich gerade anschickten, Wurzeln zu schieben. Die Schale war
aufgeplatzt, und das helle Fruchtfleisch sichtbar und oft leicht gerötet. Sie
ließen sich leicht aufsammeln, und schnell hatte ich fünfhundert Gramm
zusammen, mit denen ich experimentieren konnte. Zu Hause in der Küche: Das
Schälen der Eicheln ging flott, und die braune Haut ging gleich mit. Mit einem
scharfen Messer konnte ich leicht die manchmal vorhandenen schwarzen Stellen
entfernen. Ich hatte gelesen, dass Eicheln oft angeröstet werden, bis die
Schale aufplatzt, da sie so leichter zu schälen sind (und nicht wegen des
Geschmackes). Das war bei meinen Fundstücken nicht notwendig.
Nach dem Schälen
Nach dem Schälen vermahlte
ich sie in der Küchenmaschine zu groben Mehl. Dieses probierte ich das erste
Mal, und es wahr nicht bitter, sondern hinterließ nur ein leicht pelziges
Gefühl auf der Zunge, was davon zeugte, dass noch ein Rest der Gerbstoffe
vorhanden war. Da die Tanine wasserlöslich sind, weichte ich das Mehl eine
Stunde in Wasser ein, und seihte es danach durch ein Tuch: Das reichte, um es
einwandfrei zu machen.
Eichelmehl
Eichelmehl hat keine
Klebstoffe, und so mischte ich es zur Hälfte mit Weizenvollkornmehl und stellte
aus dieser Mischung einen einfachen Waffelteig her: Zu 1 kg Mehlmischung halb
und halb noch sechs Eier und Milch, bis der Teig rührfähig war. (Ich benutze
weder Fett noch Backpulver für Waffelteig). Da ich pikante Waffeln zubereiten
wollte, und da es nun einmal wilde Waldküche war, gab ich keinen Zucker dazu
sondern eine gute Menge Bärlauchsalz. Dann den Teig noch einmal ca. eine halbe
Stunde ruhen lassen, und das Waffelbacken konnte beginnen.
Die fertigen Waffeln rochen
angenehm nussig, und schmeckten ziemlich neutral (abgesehen von der
Bärlauchnote). Da ich noch Petersilienpesto vorrätig hatte, fand sich die
passende Begleitung. Fazit: Lecker und auch bekömmlich, ich werde weiterhin mit
Eicheln experimentieren, es scheint recht lohnenswert zu sein. Vor allem, da
Eicheln sehr nahrhaft sind.
Wenn hinter den Bergen die Sehnsüchte schweigen und sich vor dir das weite Meer sonnensatt von Horizont zu Horizonte dehnt, als ein Spiegel die blauen Himmel trinkend,
und du, von langer Reise ermattet, vor den Blüten der großen Mutter kniest, deine Seele ganz Auge, schauend das liebliche Gelb des Scharbocks,
und du, von langer Reise ermattet, den seligen Morgen begrüßt, deine Seele ganz Ohr, lauschend dem Frühlingsliede der Amsel,
und du, von langer Reise ermattet, die Hände in den Staub senkst, dass er Erde werde, deine Seele ganz tastende Hand, mit zärtlicher Leichtigkeit den Spuren der Zeit folgend,
und du, von langer Reise ermattet, das erste zarte Grün umarmst wie einen lange vermissten Freund, deine Seele ganz lüsterne Nase, zwischen allen Mauern Blütendüften folgend,
und du, von langer Reise ermattet, einen dunkelrot funkelnden Wein im Glase, deine Seele ganz Zunge, erspürend die trockenen Hügel der Weinstöcke,
und die langen Wellen des Atems der großen Mutter um dich und deine Wellen schwingen sich ein und erstaunt lauscht Du den Melodien, die aus deinem Munde kommen. . .
Die Tage meiner Sehnsucht sind gezählt!
Das Bild ist von Jean-François Millet (1814 - 1874)
Vom Donnerstag, dem 25. Mai 2017 (Himmelfahrt) bis Sonntag, dem 28. Mai ist Klaus der Geiger wieder in Fredelsloh
Musik-und Impro-Workshop in Fredelsloh mit Klaus dem Geiger
Klaus der Geiger, deutsche Straßenmusik-Legende, spielt und singt nicht
nur bei Demos, auf der Straße und in Konzerten, sondern gibt auch Musik-
Workshops, die normalerweise mit einem meist erfolgreichen (öffentlichen)
Konzert der Workshop-Teilnehmer enden.
Wir trainieren Improvisation und Zusammenspiel, sowie Songs und
Instrumentals, die von den Workshop-Teilnehmern eingebracht werden und die wir
in der kurzen Zeit einigermaßen konzertreif hinkriegen! Was Stimmlage und
Instrumentarium angeht: Es geht alles!
Der Workshop findet in der Alten Schule und der wunderbaren Klosterkirche in
Fredelsloh statt:
Bildungswerk Leben und Umwelt e. V.
Alte Schule Fredelsloh
37 186 Moringen
Tel. 05555 522
Am 25. Mai dürft Ihr anreisen, und abends an der
Gemeinschaftsküche in der Alten Schule teilnehmen. Am Freitag nach dem
Frühstück beginnen wir mit dem Workshop, wer erst am Samstag kommen
kann, darf noch dazu kommen. Am Sonntag um 17:00 Uhr ist dann ein
Abschlusskonzert in der Klosterkirche Fredelsloh, zu dem wir herzlich
einladen.
Für Gäste von ausserhalb: Private Unterbringung ist möglich. Es wird um eine Kostenbeteiligung für Verpflegung in der Alten Schule und den Workshop gebeten. Spende nach Selbsteinschätzung.
Diese Veranstaltung wird von der Hedi-Kupfer-Stiftung, Fredelsloh, gefördert.
Später dann werde ich in meinem Tagebuche lesen: Das war dieses Jahr gewesen, in dem der Frühling warm und früh begann und Licht aus blauem Himmel kam, und in den Wallanlagen frühe Blüten dieses Blau in Wiesen sprühten, während ich mich in der warmen Märzensonne aalte. . .
Das war das Jahr, als Fukushima strahlte.
Ich mit der Liebsten Hand in Hand, den Bauch gefüllt mit Straciatella-Eis, wir beide satt von Sonne, Sahne, Glück. Es waren Tage, ganz vom Glück durchtränkt, Tage, wie von leichter Hand geschenkt, und in den Zweigen begannen Vögel mit den Liebesspielen. . .
Das war das Jahr, in dem in Libyen die Bomben fielen. . .
In der Nacht vom 15. auf den 16. 2. dieses Jahres verstarb die Fredesloher Künstlerin Andrea Rausch im Alter von sechzig Jahren. Das Foto oben zeigt ihr letztes Bild vom 14. 2. mit dem Titel "Das große
Ölbild an der Wand wächst ins Zimmer hinein - ist jetzt schon das Ende der Welt
gekommen, oder das Ganze eine Folge des Klimawandels??"
Andrea war ihr eigener Kosmos, und sie schuf in ihren Bildern eine ihr eigene Welt:
"Malerei als
höchstpersönliches Ausdruckmittel, gleichzeitig leider auch so unzulänglich.
Die Phantasie ist allgegenwärtig. Ich kenne es nicht anders seit es im
Jugendalter aus mir heraus gebrochen ist wie ein Vulkan. Überbordend ohne Ende." So beschrieb sie ihre Kunst.