Mittwoch, 26. März 2014

Aus Dingefinders Lesebuch: Dierk Schmitz - Wortgold
















                                                                 Wortgold


                                                    Wort, das sich ausspinnt
                                                    Wort, das verbindet
                                                    gesprochene Worte, Namen
                                                    unter den Hiesigen
                                                    und
                                                    Grüße,
                                                    Umgang belohnt mit dem Küsschen

                                                    Schöne Geste, Umarmung
                                                    Wort unter der Laube
                                                    mehr als ein Sommerabend:
                                                    fremder Geschichte aufziehender Grat –
                                                    Wolkenhände und Horizont. . .
                                                    aus der Feder fließender Tinte Blau
                                                    gefloßene Striche über den Dächern
                                                    und bis in die Schwellen klingelnden Besuchs:

                                                    mehr als Klienten und Management
                                                    eine lebendige Währung, Wortgold



                                                    Raschelnder Stoff auch
                                                    und leise geschobene Schritte –
                                                    und junge Mütter vor dem Atem,
                                                    Suche nach Wegen und fließende,
                                                    zähe Bahnen. . .
                                                    . . . unter Lärm und geklopften Steinen –
                                                    Im Schweißerlicht früheren Schiffbaus

                                                    unter Klinkern die schwere Zeit –
                                                    und Riesenzeit –
                                                    wo Werften und Arbeit Heimat schufen. . .
                                                    Heute die hingeworfene Zeitung und Rotz.
 
                                                    Wie das Aufsprießen von zartem Frühling –
                                                    von Grün und Sonnenlicht
                                                    so junges  Gewächs und an den Mauern
                                                    eingesessenes Efeu hier

                                                    Bröckeln, und der Versuch den Farbton
                                                    der Mauern zu treffen dort:
                                                    wo manchmal zu langsam die Zeit
                                                    neu hervorgeholt werden will. . .



 
                                                   Dem Aufstand der Tüchtigen
                                                   und der bröckelnden Zeit aufwartend
                                                   heißt es
                                                   neuen Mut und neuer Reigen,
                                                   dass neues Wort und Geschichte
                                                   im lebendigen Interesse die Kurve kriegt:

                                                   Westend, Heimatstraße und Lindenhof.



© Dierk Schmitz 2013

Samstag, 22. März 2014

6. 4. Kräuterwanderung im Gemeinschaftsgarten Gröpelingen

Purpurrote Taubnessel


Am 6. April 2014 um 11 Uhr treffen wir uns im Gemeinschaftsgarten (Cox Orangenweg 42) zu einer ca. zweistündigen Kräuterwanderung im Kleingartenpark In den Wischen.

Thema: Kräuter für die Küche und die Hausapotheke

Jörg Krüger wird uns führen, einer der Schwerpunkte sind die Kräuter für die Frühjahrskur. Im Anschluss wird es im Garten der Freunde bei Frederike Herrlich (Cox Orangen Weg 41) einen Imbiss geben, für den jede/r etwas mitbringen kann. Die dazugehörigen Kräuter werden selbstverständlich unterwegs gesammelt, zubereitet wird gemeinsam. 

Wenn Ihr kleinere Kinder mitbringen möchtet, die vielleicht noch nicht im lange Wandern und Zuhören geübt, dann sind auch die herzlich willkommen und können mit Frederike den Garten entdecken. Eine Voranmeldung in diesem Falle wäre nett. 

 Bitte auf wetterfeste Kleidung achten!

Die Teilnahme ist frei, über eine Spende würden wir uns jedoch freuen. Einnahmen werden ausschließlich für Sachmittel für den Gemeinschaftsgarten verwendet (Werkzeug, Dünger, Sämereien etc.)

Zum Vormerken: Weitere Termine sind der 4. Mai und der 22. Juni 2014
 
 
Mehr zum Gemeinschaftsgarten Gröpelingen hier: 
 

Freitag, 21. März 2014

Steckhölzer und eine Wette

Steckhölzer werden transportfähig verpackt

Gestern bin ich einmal wieder in meinem alten Garten gewesen und diesmal habe ich es wahr gemacht, was ich schon lange tun wollte: Ich habe mir von einigen meiner Lieblinge Steckhölzer geschnitten. Steckhölzer sind etwa zwanzig Zentimeter lange Abschnitte von einjährigen, möglichst gerade Zweigen von Gehölzen. Bevorzugt werden sie von den Gehölzen geschnitten, die leicht bewurzeln: Liguster, Holunder, Duftjasmin. Sie werden unterhalb von Augen (Nodien) geschnitten, der Zapfen unterhalb der Augen sollte nicht länger als ein viertel Zentimeter sein, da er sonst zu faulen beginnen kann und so die Wurzelbildung gefährdet. 

Über der Nodie, die in die Erde gesteckt wird, sollten sich zwei, höchstens drei weitere Augen befinden. Diese dürfen, was zur Zeit durch die Wärme meist schon der Fall ist, schon getrieben haben. Zum Transport wickle ich die unteren Enden meiner Steckhölzer in feuchtes Küchenpapier und dann werden sie in eine Plastiktüte gehüllt. 

"versandfertig"

Die Steckhölzer können direkt in lockere Gartenerde gesteckt werden. Dieses Mal möchte ich jedoch einen kleinen Versuch starten. In einem Internetforum wurde ich daran erinnert, dass Weidenwasser die Wurzelbildung fördern soll (vielen Dank für die Erinnerung!). So schäle ich eine gute Handvoll Rinde von einem jungen, einjährigen Zweig der Salweide und koche diese auf und lasse sie mindestens zehn Minuten ziehen. Weidenrinde ist dank des Gehaltes einer Vorstufe der Salicylsäure ein mildes "Naturaspirin" und hilft als Tee getrunken gegen Kater und Kopfschmerz, ohne auf den Magen zu schlagen. Die Salicylsäure soll auch die Wurzelbildung fördern.

Da ich heute weder Kater noch Kopfschmerz habe, stelle ich in diesen Weidenrindentee, nachdem er abgekühlt ist, meine Steckhölzer. Dort bleiben sie über Nacht. Dann wird die eine Hälfte wie gewohnt gesteckt, die andere bekommt täglich frisches Wasser oder Weidenwasser, und ich möchte einmal die Wurzelbildung beobachten. 

An Steckhölzern habe ich bis jetzt geschnitten: Rose "Königin von Dänemark", eine einmalblühende Albarose, die ich gerne wurzelecht ziehen möchte, den "Sieben-Söhne-des-Himmels"-Strauch,  Heptacodium miconioides, ein Geißblattgewächs aus China, das bis zu drei Meter hoch werden kann und von August bis Oktober weiße, siebenzählige duftende Blüten trägt. Durch die späte Blüte ist dieser Strauch ein Segen für die Bienen. Doch allein schon der märchenhafte Name verleitet mich dazu, dieses Gehölz hier anzusiedeln.

Des weiteren möchte ich die Lonicera x purpusii "Winter Beauty" vermehren,  eine etwas großblütigere Sorte der wundervollen Winterheckenkirsche, die Duft in den "Wintergarten" trägt. Die sollte hier auf keinen Fall fehlen. Nach weiteren möglichen Neulingen wird noch gefahndet. (Noch habe ich ja die Rosen nicht geschnitten zum Beispiel).

 

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Eine Wette, die ich schon letztes Jahr mit meinem Sohn eingehen wollte, wurde wegen des langen Winters 2013 verschoben auf dieses Jahr: Also, ab Anfang Juni bis Anfang Januar werde ich laut Wette kein frisches Obst und Gemüse mehr kaufen, sondern dieses vollständig dem Garten entnehmen. Ausnahmen sind nur Früchte wie Aprikosen und Erdbeeren zur Marmeladenbereitung für den Winter. Topp, die Wette gilt, spornt sie mich doch zur Selbstversorgung an, und der Wetteinsatz ist auch nicht ohne:



Ein hochwertiger Lederfussball und ein Kaktus gegen eine Säckelblume, drei Rosen meiner Wahl und zwei Kräuterpflanzen oder fünf Samentütchen.

Wenn das kein Ansporn ist. . .  Dass mein Sohn durchaus generös mit dieser Wette umgeht zeigt sich daran, dass ich zu meinem Geburtstag von ihm eine Tomaten- und eine Gurkenpflanze geschenkt bekam, zwei Erdbeer- und zehn Eichblattsalatjungpflanzen. (Eigentlich wollte ich dieses Jahr nur Pflücksalat im Garten haben, doch Eichblatt ist sehr gut, denn der lässt sich lange von außen nach innen Blatt für Blatt beernten, bis kurz vorm Schießen der "Kopf" fällig ist).