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Walnüsse (Foto Erd Ling Judith) |
Beim
Nüsseknacken
Unsere
„Energiebällchen“ sind wieder einmal alle. Unsere so leckere
selbstgemachte Süßigkeit. Und auch die Haselnüsse, die wir letztes
Jahr gesammelt hatten, sind zur Neige gegangen. Doch gibt es noch
Walnüsse, teilweise aus dem Jahr vor dem letzten Jahr. Doch gut
gelagert, und daher noch knack- und essbar. Also machen uns wir
beide, der kleine Mann, der mich „Opa“ nennt und ich, ans Werk.
Haselnüsse
sind die süßeren, die „lieblicheren“ der beiden Nussarten, die
hier in der Region zu sammeln sind. Und das seit alters her. Am Rande
erwähnt: Bei der heiligen
Hildegard von Bingen war die Hasel nicht in hohem Ansehen: „Der
Haselbaum ist ein Sinnbild der Wollust, zu Heilzwecken taugt er
kaum.“ Nüsse wurden
nämlich mit Sexualität und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht.
(Wiki)
In der
Mythologie der Römer war der Haselstrauch ein Symbol des Friedens,
auch der Caduceus, der Merkurstab, soll ursprünglich aus Haselholz
gewesen sein.
Haselnüsse
sind hier heimisch, und das wohl schon seit langen Zeiten. „Hasel,
Corylus avellana:
Die letzte Eiszeit (diese ging vor etwa 11700 Jahren zu Ende)
überdauerte sie in einem Rückzugsgebiet in Südwest-Europa, unter
anderem im Norden Portugals. Zu Beginn der Frühen Wärmezeit (Borea,
8690
bis 7270 v. Chr)
wanderte sie von dort nach Mitteleuropa ein. Sie verdrängte hier die
Kiefer und die Birke. Ihre schnelle Wiederverbreitung wird von
einigen Wissenschaftlern mit der Einwanderung des Menschen in
Verbindung gebracht, für welche die Nüsse ein wichtiger
Nahrungsbestandteil waren. Von 7000 bis 6000 v. Chr., während der
Mittleren Steinzeit, war die Hasel das dominierende Gehölz in
Mitteleuropa. Danach wurde sie in Mitteleuropa von Eichenmischwäldern
zurückgedrängt.“ (Wiki)
„ . .
. heute wissen wir, dass die frühen Ökonomien die Umwelt stärker
beeinflusst und verändert haben, als gemeinhin angenommen wird. Die
Menschen im mesolithischen Britannien holzten im Themsetal Wälder ab
oder brannten sie nieder, um auf diese Weise das Wachstum von
Haselnussträuchern zu fördern.“
Gary
Snyder, aus: Lektionen der Wildnis, Matthes & Seitz, Berlin 2011,
S. 131
Walnüsse
sind dagegen als „Welsche Nüsse“ wohl mit den Römern zu uns
gekommen. Die Bäume sind hier im Norden seltener, da immer noch
empfindlich gegen Spätfröste. Auch tragen sie nicht jedes Jahr, auf
jeden Fall nicht so üppig. 2022 gab es sie in solchen Mengen, dass
wir noch dieses Jahr ausreichend haben. So sind wir am Ende der
Haselnussvorräte immer noch mit Walnüssen gesegnet. Dafür machten
sie im letzten Jahr Pause.
Diese
Nüsse knacken wir, in der Menge die wir gerade verbrauchen können
(in der Schale sind sie besser haltbar). Die Nusskerne werden ohne Öl
angeröstet in einer nicht beschichteten Pfanne. Dadurch bekommen sie
mehr Aroma. Dann werden sie in der Küchenmaschine zu feinem Mehl
gemahlen, mit Rosinen, Honig und Haferflocken verfeinert noch einmal
in der Küchenmaschine gemust, und zum Schluss mit den Händen
gerollt und in gemahlenen Haferflocken gewälzt, damit sie beim
Lagern nicht aneinanderkleben.
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Walnusskernmehl |
Das ist
unser Wanderproviant auf unseren Gängen in unserem Revier, wenn wir
nach Kräutern, Pilzen, Nüssen und Beeren Ausschau halten. Dazu gibt
es unseren „Tee der Landschaft und der Jahreszeiten“, mit etwas
Honig gesüßt lauwarm in einer Thermoskanne gehalten. Mit dabei habe ich dann meinen Wanderstab, dreifach gewunden (eine Je-länge-je-lieber –
Ranke hat dabei geholfen), und selbstverständlich aus -
Haselholz.