Montag, 21. Juli 2025

Küche durch das Jahr: Fladenbrot mit Wildhefe / Gazpacho aus Pflaumen und Tomaten

 


Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Letzten Dienstag hat es mit dem Fladenbrot mit Wildhefe endlich geklappt. Dabei hatte ich das Mehl für die Brote mit einem Rest Hefeteig (auch aus Wildhefe), den ich noch im Kühlschrank hatte, gemischt. Ich lasse immer etwas von meinem Hefeteig übrig. Dieser Rest kommt bis zur Weiterverwendung in den Kühlschrank. Dort kann er eine Woche auf seinen nächsten Einsatz warten. Ähnlich wie beim Sauerteig aus Roggenschrot oder wie den seligen Hermann, wer kennt ihn noch?

Die Flüssigkeit wurde durch meinen flüssigen Wildhefeansatz ersetzt. Diese Mischung knetete ich zu einer Teigkugel, die über Nacht gehen durfte. Damit wurde dann weiter verfahren wie im Rezept: Die Teigkugel halbieren. Jedes Teigstück wird dann auf einer bemehlten Fläche rund ausgerollt auf etwa 25cm Durchmesser und auf ein eingeöltes Blech gelegt. Abgedeckt 10 Minuten gehen lassen, dann mit einem Messer in jeden Fladen ein Schachbrettmuster einritzen. Beide Fladen abdecken und weitere 60 Minuten gehen lassen.

Der Ofen wird auf 200 Grad (Umluft: 180 Grad) vorgeheizt und die Teigfladenladen mit Milch bestrichen. Sesam und Schwarzkümmelsamen darüber streuen und im vorgeheizten Ofen ca. 20 Min. backen. Diesmal war das Fladenbrot so, wie ich es mir gewünscht hatte: Fluffig und aromatisch. Wie geschaffen, um die Sauce vom Teller aufzunehmen. Oder, wenn der Sommer heiß ist, zu einer kalten Gurkensuppe reichen.


Die Ernte war gut. Ein Dorf weiter, und dann noch etwas, gibt es Mirabellen und Kirschpflaumen zu pflücken. In verschiedenen Sorten. Einige der Mirabellen waren schon fast überreif, andere noch hart und sauer. Es lohnt also, noch einmal wieder zu kommen. Wir hatten erst einmal verköstigt. Die verschiedenen Sorten schmecken unterschiedlich. Da gibt es welche, die eher wässerig daher kommen, dann wieder andere mit einem guten Aroma. Jetzt geht es ans ausprobieren. Einige sollen eingemacht werden, wie es meine Großmutter immer getan hatte.

Ich war als Grundschulkind in den Sommerferien immer bei den Großeltern in Stade, und in der Nähe ihres Hauses, zu Fuß gut zu erreichen, war ein kleiner See, die Ufer ringsum zur Hälfte mit Mirabellenbäumchen bewachsen. Gelbe. Dort pflückte ich immer und meine Großmutter weckte sie ein. Mit Stein.

Auch hatte ich einige mit einem Kirschkernentsteiner entsteint. Für Marmelade. Das Entsteinen klappt bei den Vollreifen klappt nicht, dafür sind sie zu weich (aber dafür am aromatischsten). Da werde ich mir noch etwas für überlegen.

Die großen aber nicht so geschmackvollen möchte ich probeweise zu Latwerge einkochen, in der Hoffnung, dass sie dann an Aroma zunehmen. Morgen geht’s in die zweite Runde mit den kleinen Dingern. Zwischendurch möchte ich ein Rezept ausprobieren: Gazpacho aus Pflaumen und Tomaten. In diesem Falle Kirschpflaumen, Mirabellen und Tomaten.

Die gleiche Menge reife Tomaten und Pflaumen, die Tomaten werden vom Strunk befreit und grob zerkleinern, die Pflaumen entkernt. Pürieren, durch ein Haarsieb streichen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das wäre die Grundlage, die ich variieren kann, Brot und Paprika würde ich beiseite lassen, Knoblauch auch. Doch etwas Gemüsebrühe, Olivenöl und Essig kann in das Püree mit eingearbeitet werden. Falls es dann zu flüssig sein sollte, kann man immer noch eingeweichtes und wieder ausgedrücktes helles Brot (Toastbrot, Fladenbrot, entrindet) beigeben. Gazpacho wird selbstverständlich gut gekühlt serviert.

Morgen steht neben der weiteren Beschäftigung mit den Pfläumchen noch anderes an: Die Juninüsse haben ihre zwei Wochen Vorbereitung hinter sich: Die grünen Nüsse wurden mit der Kuchengabel ringsum eingestochen und mit kaltem Wasser übergossen. Das Wasser wurde täglich gewechselt, das durfte zwei Wochen lang so gehen. Morgen dann werden sie eingelegt. Auch können wir die Frischkäsekügelchen verköstigen, die vor zwei Wochen in Olivenöl eingelegt wurden. Und der Holunderblütenessig, vor zwei Monaten angesetzt, kann abgeseiht werden. Und wenn dann noch Zeit ist: Die Basilikumpflanzen wollen durchgestutzt werden und verlangen nach größeren Töpfen.

Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Das Filzen mit Judith im Anschluss geht zur Zeit in die Sommerpause, und beginnt in vier Wochen wieder. (Dann sind auch Peter Pateter und die Waldlilli wieder dabei)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen