Samstag, 26. August 2023

16. 9. 2023 Café Klett, Fredelsloh: Jan Kuhlbrodt und Timm Völker

 



Am Samstag, 16. September 2023 19:30 Uhr im Café Klett in Fredelsloh

In der Reihe „Texte und Töne in Fredelsloh“, veranstaltet vom Bildungswerk Leben und Umwelt e. V. Alte Schule Fredelsloh, mit Unterstützung der Hedi-Kupfer-Stiftung:

Hotel New York Pt.II

Stories und Songs mit Jan Kuhlbrodt und Timm Völker

Blues als Urgrund musikalischer Erfahrung. Zu Hause kreisen die Platten von John Lee Hooker und Muddy Waters. Rhythmisches
Sediment, das die späteren Texte grundiert. Der Auwald bei Leipzig als Delta. Memphis in Mitteldeutschland.

Songs und Stories mit Mundharmonika. Jan Kuhlbrodt an der Harp und Timm Völker an der Gitarre. Natürlich mit einer Brise Melancholie.

Eintritt frei, Spende wäre nett

Jan Kuhlbrodt, Jahrgang 1966, war von 2007 bis 2010 Geschäftsführer der Literaturzeitschrift Edit, Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Leipzig. Für sein Prosawerk „Krüppel Passion“ erhielt er den diesjährigen Alfred-Döblin-Preis.

Timm Völker, Gitarrist und Songschreiber, letztes Jahr erschien seine 5 – Track – EP „Dieb für ein Lied", die er zusammen mit Patrice Robert Lipeb bei Trocadero einspielte. Unter anderem war er mit seiner Band Timm & the Busy Men für die Musik des Filmes „Zeit der Fische“ verantwortlich, der 2013 erstmals gezeigt wurde.


Foto: Stefan Nobel-Heise

Freitag, 4. August 2023

Fremd blicken mich Vergangenheiten an - Dichter August 1914

 



Fremd blicken mich Vergangenheiten an - Dichter August 1914

Es war die Zeit der Gärung,
und es hatte letztlich in den Krieg gegärt,
Heldenpathos war die neue Währung,
Heldenpflicht der neue Wert.

Die Wenigen, die nicht verehrten,
bekamen Kerker und Zensur
und Wandervögel, die einst unbeschwerten,
fielen aus den Himmeln auf blutige Flur.

Verse aus dem Schützengraben,
aus den Abseiten der Literatur,
und die, welche, ach so jung, dann starben
blieben Fußnote nur.

So viele, die Erneuerung träumten,
Prinz Vogelfrei war dann doch Kriegernatur,
so viele, welche die Verweigerung versäumten
hinterließen eine blutige Spur.

Und Wildgänse rauschten durch die Nacht,
trotzdem alles so sinnlos war.
Was hat denn das falsche Pathos gebracht?
Und wer war letztendlich der Narr?

Das eigentlich war der Beginn der neuen Zeit:
Senfgas und Massensterben. . .
und noch immer sind so viele nicht bereit,
noch immer sind wir die Erben.


Verse aus dem Schützengraben in meinem Blog Dingefinders Lesebuch