Dienstag, 26. November 2013

Wechselwarm

Nein, ich bin nicht zum Reptil mutiert, nicht ich bin wechselwarm, sondern meine häusliche Umgebung  -  In den Fällen, wo ich "draußen" übernachte, im kleinen weißen Haus. 

Es hat einen Ofen. Der ist etwas mächtig ausgelegt für die Größe des Raumes, und so muss ich achtgeben, dass ich ihn des Abends nicht zu sehr füttere. Ein Holzscheit zu viel, und im kleinen weißen Haus wird es tropisch. 

Das ist jedoch immer nur temporär. Am Morgen ist es wieder kühl. Kühl genug, dass ich am Morgen gerne noch eine Weile unter der Decke bleibe, solange es denn geht. Kühl genug auch, um morgens wirklich munter zu werden, noch vor dem ersten Kaffee. 

Wenn es wirklich knackig kalt in der Nacht wird draußen, dann gibt es am Morgen sogar Eisblumen auf den Fensterscheiben. Eisblumen! Da werden Kindheitserinnerungen wach. Die frühen Jahre, in denen die Familie noch in einem mehrstöckigen Mietshaus wohnte, mit Ofenheizung. 

Wir Kinder staunten an den Wintermorgenden über die Eisblumen, zärtlich-zerbrechliche Gebilde, die sich in floralen Formen über die Scheiben zogen, und die beim Anhauch verblassten und dann verschwanden. 

Auch wenn es in Zeiten gleichmäßiger Wärme in den Innenräumen altmodisch sein mag. Ich liebe das Wechselwarme. 


Das kleine weiße Haus im Winter





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