Samstag, 9. November 2013

Wert schätzen

Nun bin ich ja dabei, einige Dinge auszusortieren, und meine Habe auf einen angenehm handhabbaren Bestand zu reduzieren. Wie es bei uns beiden so ist, geht es meiner Liebsten genauso. Die vielen Dinge machen arm. Jetzt bekam sie von einer guten Freundin einen Tipp zum Umgang mit Dingen, die zu verabschieden sind: Die Dinge noch einmal wert zu schätzen. 

Alles, was in die Kisten "zu verschenken" und "zu verkaufen" gepackt werden soll, vorher noch einmal behutsam in die Hände nehmen und die Erinnerungsfäden, die daran geknüpft sind, aufnehmen, und sich an dem Wert erfreuen, welches dieser kleine Schatz im Leben hatte. Was dabei gewogen und zu leicht befunden, gehört in den Müll, auch wenn das Behältnis dafür "Wertstoffsack" heißt. 

Was wertvoll ohne große anhängende Emotion ist, bekommt einen Preis. Einen guten Preis, der dem Ding angemessen ist. Nur was mir als Abgebender wertvoll ist, kann auch von der oder dem Annehmenden als wertvoll erkannt werden. 

Dann bleiben noch die Dinge, die ich in Liebe verschenken möchte. Das sind die schönsten Dinge, deren Wert darin liegt, dass ihnen Liebe, meine Liebe innewohnt. Diese dürfen ausgewählt verschenkt werden. 



 

Schenken


Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.

Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So dass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.

Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.


Joachim Ringelnatz






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