Mittwoch, 11. September 2013

Blaue Schweden

Blaue Schweden mit einem Roten Riesen
Die Kartoffelernte dieses Jahr fiel sehr unterschiedlich aus. Auf dem einen Stück vor dem Indiianerbeet im Gemeinschaftsgarten, wo die Kartoffeln erst spät im Juni gelegt wurden: Ganz passabel. Das große Kartoffelbeet dagegen in Frederikes Garten: Dort artete die Ernte zu einer Suchaktion aus. Dem Gartennachbarn gegenüber war es übrigens genauso gegangen, er hatte schiebkarrenweise Grün und wenig Knolle. 

Anders jedoch die zehn Pflanzen, welche im Gemüsegarten gelegt worden waren, der zum KleinHäuschen gehört. Im Frühjahr hatte ich beim Biogärtner in der Stadt zehn Pflanzkartoffeln der Sorte "Blauer Schwede" erstanden. Im Hinweisblättle zu dieser Sorte war vermerkt, dass sie für schweren Boden eine ausgezeichnete Wahl sei. Das bestätigte sich heuer. 

Zum einen gefiel uns, dass, während das Kraut der anderen Sorten schon komplett verschwunden war, die Blauem Schweden noch vereinzelt grünes Laub aufwiesen. Auch das Ernten machte Spaß, da sich die Knollen schön um die Mutterknolle herum gruppierten und so nach dem Herausziehen der Pflanze fast die gesamte Ernte unter dieser ans Licht kam. Und: Es war eine wirklich passable Ernte, trotz schlechtem Kartoffeljahres.

Die Herkunft der Sorte verliert sich in der Geschichte, doch scheint sie schon sehr lange in Europa kultiviert zu werden. Die Kartoffeln sind innen blau (violett) marmoriert und sie kochen mehlig, sind also gut für Kartoffelbrei und besonders für Kartoffelklöße geeignet. Es war übrigens ein Ereignis für uns, daraus Kartoffelklöße mit Pfifferlingen zu bereiten. Die Kartoffeln für die Klöße werden ja am Vortag vorgekocht. Als ich am nächsten morgen in den Topf schaute, schillerten dort die Kartoffelstücke in allen Blautönen bis hin zu türkis. Ein wunderbares Farbspiel, was sich nachher beim Kochen der Klöße leider etwas verlor.

Nun steht unser Entschluss für das nächste Anbaujahr fest: Wir werden genügend Knollen der Blauen Schweden als "Saatkartoffeln" zurück halten, und nächstes Jahr weiter vermehren. Vielleicht sogar einige "äugeln", das heißt, die Augen mit einem Kegel aus der Knolle schneiden, in Urgesteinsmehl tauchen, damit die Schnittflächen trocken sind, und auspflanzen. So sind die Pflanzen gezwungen, sich die Nährstoffe von Anfang an aus der umgebenden Erde zu holen und nicht aus der Mutterknolle. Die daraus erwachsenen Knollen sind zwar kleiner, aber ausgezeichnete und gesunde Saatkartoffeln.

So werden die Blauen Schweden dann bei uns heimisch. . .

 

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