Sonntag, 30. Juni 2013

Aus Dingefinders unergründlicher Plaudertasche oder: Meine erste große Liebe

Auf diesem Foto sind ein junger Dingefinder und eine Mandju zu finden
Eines Tages öffnete sich die Tür des Klassenzimmers und eine Neue kam herein. Inderin, Mandju hieß sie. Ich verliebte mich sofort in sie. Mandju beherrschte ab nun meine Tagträume. Immer sah ich ihr feingeschnittenes, braunes Gesicht vor mir. Sah, wie ihre beeindruckende Mutter sie abholte. Die Mutter hatte einen roten Punkt auf der Stirne.

Auf dem Hinweg zur Schule, auf dem Rückweg, immer träumte ich von Mandju. Ich holte sie als Musketier des Königs auf weißem Pferd von der Schule ab. Das war mein liebster Traum, Mandju und der Musketier, das weiße Pferd, wehender Umhang, staunende Mitschülerblicke. Eines Tages übertrieb ich es so mit dem Träumen, dass ich auf dem Nachhauseweg mit meinem Kopf gegen einen Briefkasten stieß, der frei an einer Hauswand hing. Das blutete, das tat weh. Aber für Mandju nahm ich jedes Opfer auf mich.

Am nächsten Tag holte ich sie wieder von der Schule ab. Mit einem verwegen aussehenden Verband am Kopf auf einem weißen Pferd. Mit wehendem Umhang. Unter den staunenden Blicken der Mitschüler. Mandju.

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