Montag, 26. August 2013

Ein friedlicher Morgen

Ochsenzunge, Anchusa officinalis, gesehen im Waldviertel
Wie friedlich so ein Tag, so eine neue Woche beginnen kann. Morgens der blaue Himmel, wolkenlos und klar, nur der abnehmende Viertelmond steht darin, und ein dunkler Habicht zieht seine Bahn. 

So berührend ruhig und einfach, dass sich Wärme in meinem Herzen ausbreitet, und ich kaum verstehen kann, dass es Unfrieden in dieser Welt zu geben vermag. Das sind die Momente, in denen ich froh bin, dass neben meiner Tasse Kaffee keine Morgenzeitung liegt, dass hier kein Radio oder geschweige denn ein Fernseher läuft, und dass mein erster Weg des morgens nicht der zum Laptop ist, um die Neuigkeiten der Welt zu erlauschen. 

Die drohenden Kriege und die neuen Preissteigerungen, die kleinen und die großen Skandale werden früh genug in mein Sein getragen, es ist da kein wirkliches Entkommen möglich. Manchmal kann ich es mir drei oder vier Tage von der Seele halten, doch spätestens, wenn ich wieder meinen Abenddienst im Nachbarschaftshaus antrete oder Freundinnen und Freunde mich besuchen, kommen die drängenden Themen der Welt in meine Welt.

So freue ich mich an diesem Morgen, dass es noch nicht so weit ist. Ein sonniger Tag beginnt. Das ist gut so, denn für heut vormittag habe ich mir vor genommen, noch einiges an Kräutern für meinen Tee der Landschaft und der Jahreszeiten zu sammeln. Seit Maria Himmelfahrt ist der "Frauendreißiger", dreißig Tage, an denen die besonders heil- und zauberkräftigen Kräuter gesammelt werden. Da ist ein solcher Tag ein Geschenk, und für Kräuter, welche zum Trocknen gesammelt werden, ist der abnehmende Mond eine besonders gute Zeit. So stimmt alles.

So werde ich diesen Tag des kleinen Friedens genießen und ihn der Welt zum Geschenk machen. 



-  Die anderen Seiten  5  -

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen