Sonntag, 14. Januar 2024

Aus Dingefinders Büchergarten: Perfekt Kochen

 



Aus Dingefinders Büchergarten: Perfekt Kochen

Kochbücher gibt es wie Sand am Meer. Und jedes Jahr erhebt sich ein erneuter Sandsturm, und der Stapel der Kochbücher erhebt sich in Höhen wie einst die Wunderbohne, mit der man zum Monde gelangen konnte.

Dass bei dieser Menge nicht alles Gold sein kann, was da zu glänzen versucht, liegt auf der Hand. Meine persönliche Neugier auf weitere Koch- und Rezeptbücher ist ziemlich geschrumpft, zumal sich im Laufe der Jahre eine kleine Auswahl herauskristallisiert hat, mit der ich durchaus zufrieden sein kann. Ergänzend sei erwähnt, dass ich gerne „aus der Hüfte“ koche.

Bei der alljährlichen Durchsicht meiner Bücher zum Jahresbeginn (das kann in die Tonne, das kann verschenkt werden, das kann in die Bibliothek der Alten Schule, das bleibt. . .) bin ich wieder auf ein Schätzchen gestoßen, das schon länger in meinem Besitz ist, und das ich heute vorstellen möchte: Perfekt Kochen - gewusst wie; Der Basisratgeber für die Küche; von James Peterson; erschienen 2007 als deutsche Ausgabe bei h. f. ullmann als ein Reprint der Tandem Berlag GmbH.

„Manchmal, wenn ich in einer Buchhandlung stehe und Kochbücher durchblättere, habe ich das ungute Gefühl, dass da etwas fehlt, dass bestimmte Dinge unerklärt bleiben, die mir wichtig erscheinen. Dieses Gefühl ähnelt der Enttäuschung über gewisse Gespräche beim Abendessen, bei denen man keinerlei gemeinsamen Nenner findet, und es war für mich der Ansporn, dieses Buch zu schreiben.

Ich beschloss, eine Art Handbuch oder Nachschlagewerk für Leute zu schaffen, die gerne nach Rezept kochen, sich aber mehr Sicherheit und `Bewegungsfreiheit´ beim Kochen wünschen. Rezepte können hinderlich und verunsichernd sein, und auch, wenn ich selbst bereits viele veröffentlicht habe, bezweifle ich, dass Kochbücher entscheidend dazu beitragen, die Kochkünste des Lesers zu verbessern. Küchentechniken lehren uns, wie man aus einer Zutat das Maximum herausholt, sie fördern unsere Kreativität und unseren Geschmackssinn.“
, so schreibt der Autor in seiner Einführung zu dem Buch, und dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Und wirklich, was hier so vollmundig versprochen wird „Perfekt Kochen“, „Der Basisratgeber für die Küche“, das wird gehalten. Es beginnt mit dem Kapitel „Gemüse schälen“ und endet mit „Große Kaninchen vorbereiten und schmoren“ auf Seite 257.

Dazwischen können wir lernen, wie Fonds zubereitet werden, oder eine Sauce Hollandaise, wie Butter geklärt wird, ein Kapitel handelt von Pommes Frites und Kartoffelchips, eines hat den Titel „Eier kochen“. Auch für letzteres Kapitel werden zwei Seiten beansprucht, und es ist schon erstaunlich, was über diese simple Alltäglichkeit zu erfahren ist.

Insgesamt gibt es 104 Kapitel, und jedes ist reich und anschaulich bebildert nach dem Motto „Schritt für Schritt“. Allein für das Thema „Gemüse schälen“ lässt sich der Autor fünf Seiten Zeit. Um dann auf drei Seiten mit „Gemüse entstielen, vorbereiten und entkernen“ fortzufahren.

Also, kurz: Ein wirklich vortreffliches und uneingeschränkt zu empfehlendes Grundlagenwerk.

Nur eine Erwähnung noch: „bezweifle ich, dass Kochbücher entscheidend dazu beitragen, die Kochkünste des Lesers zu verbessern.“, schreibt der Autor in der Einführung. Da möchte ich doch Einspruch erheben. Es gibt einige Kochbücher aus der Feder des 2016 verstorbenen Journalisten, Gastrokritikers und Autors Wolfram Siebeck, die ich genauso uneingeschränkt empfehlen kann, wie das hier besprochene, und aus denen ich viel gelernt habe. Meine Auswahl aus dem umfangreichen Werk des Autors wäre: „Aller Anfang ist leicht“, „Eine Prise Süden“, „Nicht nur Kraut und Rüben“, „Frisch gewürzt ist halb gewonnen“ und „Das leckere Dutzend“, alle erschienen im Heyneverlag,

Heute ist so ein grauer Wintertag, draußen ist es grisselig, manchmal fliegen ein paar Schneeflocken vorbei. Was gibt es da schöneres, als ich Kochbüchern zu stöbern, sich auszumalen, was es leckeres zum Abend gibt und nachher entspannt in die Küche zu gehen?

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