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Holunderblütensternenhimmel auf dem Küchentisch |
Jeden
Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh:
Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen
produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern
Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade
Saison hat.
Es ist
gerade Blütenzeit, und so wurden verschiedene Arten Blüten zu Sirup
und Gelee verarbeitet, als da wären Rosen, Holunder, Robinie.
Wie ich
die Rosenblüten verarbeite habe ich schon hier: Die hohe Zeit der Rosen beschrieben; auch
habe ich wieder Heckenrosenblüten (Rosa rugosa) gesammelt, auch dazu
habe ich mich vor einiger Zeit ausgelassen: Feines aus und mit Rosen
Im
Grunde sind da meine Abläufe bei den Blüten die gleichen, ob jetzt
Rose, Lavendel oder andere. Es sind im Netz viele verschiedene
Anleitungen für die Herstellung von Blütensirup und -gelee zu
finden. Es variiert, ich selber bleibe in der Regel bei meiner
Rezeptur (nur beim Löwenzahn habe ich dieses Jahr eine Ausnahme
gemacht). Manchen Menschen ist das zu zuckerlastig, insbesondere, da
ich meistens raffinierten Zucker nehme. Doch der Zucker nimmt beim
ziehen lassen über 24 Stunden und mehr die ätherischen Öle und
Aromastoffe 1 zu 1 auf, ohne einen Eigengeschmack hinzu zu geben. Das
schätze ich. Mit anderen Methoden habe ich da oft nicht so
befriedigende Ergebnisse, was das spätere Aroma der Zubereitungen
betrifft. Es gab eine Zeit, lange liegt sie zurück, weit vor der
Erfindung des Rübenzuckers, da wurde Zucker in Apotheken verkauft,
als Heilmittel. Auch gab es da viele Zuckerzubereitungen wie Sirups,
Pastillen und Kräuterbonbons. Die heutigen Eukalyptusbonbons zum
Beispiel sind ein Echo davon.
Auch las
ich über eine Studie, in der ausgeführt wurde, dass süß
verabreichte Medizinen vom Körper besser aufgenommen werden als
bitter schmeckende. Bei süß öffnen sich die Geschmacksknospen, und
die Aufnahmebereitschaft steigt. Bei Rosen, Holunder und später
beispielsweise Mädesüß agiere ich mit Heilpflanzen, und ich denke,
einiges von der Heilwirkung findet sich dann auch in meinen Sirups
und Gelees wieder.
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Robinienblüten |
Bei den
Robinienblüten habe ich jeweils den grünen Stielansatz entfernt,
denn ich machte einmal die Erfahrung, dass der Sirup davon „erbsig“
schmeckt, wenn ich die mitkoche. Ich habe auch von einer Frau die
Anleitung gelesen, von den Rosenblütenblättern die weißen Ansätze
abzuschneiden. Doch das halte ich für übertrieben. Besonders, da
meiner Meinung nach in diesen oft vermehrt Harze und Gerbstoffe zu
finden sind, welche das Geschmackserlebnis eher abrunden als
beeinträchtigen.
Mit den
Robinien hatte ich heuer eine Erfahrung machen dürfen, die etwas
schade war. Ich hab die Blüten länger als 36 Stunden ziehen lassen,
was normalerweise kein großes Problem darstellt, eher im Gegenteil.
Doch diese Blüten haben nach 24 Stunden an Aroma verloren, darauf
war ich nicht vorbereitet. Der Sirup ist daher nicht so
geschmackskräftig geworden, wie er hätte sein können. Leider
regnete es die Tage, so dass die Blüten morgens nass waren. Bei
Rosen ist das kein Problem, die kann man „auswringen“, also eher
sanft mit einem Geschirrtuch trockentupfen, sie bleiben aromatisch.
Anders unsere Diva Robinie. Da ist bei Feuchtigkeit so ziemlich alles
Aroma verduftet. Sie wollen sich in Sonnenwärme verströmen.
Am
morgigen Dienstag ist noch einmal Blütentag: Die Blütenansätze
kommen morgen als Gelee und Sirup in die Gläser; dabei bekommen
einige der Rosen Begleitung, denn ich war noch spazieren und habe
eine gute Menge Walderdbeeren gesammelt, die wollen als Fruchtmus mit
Rosen vermählt werden.
Dann
möchte ich mich dem Thema Toastbrot mit Wildhefe annehmen (ich denke, das passt gut zu Blütengelee. . .), Brötchen
habe ich damit schon gebacken, das ging ganz gut. Doch erst einmal
wird der Wildhefeansatz weiter vermehrt. Und, ich möchte mich noch
einmal der Lindenblätter annehmen und welche einlegen.
Damit
beginnen wir wieder um 15:00 Uhr. Wir haben für alles bis 18:00 Uhr
Zeit, dann kommt Judith wieder zum Filzen.
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Peter Pateter und die Waldlilli sind auch wieder dabei |
Wer
dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder
dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten:
Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Für
das Filzen: Nach Absprache.