Montag, 9. Juni 2025

Küche durch das Jahr: Blütenküche

 

Holunderblütensternenhimmel auf dem Küchentisch 

Jeden Dienstag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Alten Schule Fredelsloh: Küche durch das Jahr. Es sollen keine Mahlzeiten zum Auftischen produziert werden (was trotzdem durchaus passieren darf), sondern Grundrezepte ausprobiert, dabei wird darauf geachtet, was gerade Saison hat.

Es ist gerade Blütenzeit, und so wurden verschiedene Arten Blüten zu Sirup und Gelee verarbeitet, als da wären Rosen, Holunder, Robinie.

Wie ich die Rosenblüten verarbeite habe ich schon hier: Die hohe Zeit der Rosen  beschrieben; auch habe ich wieder Heckenrosenblüten (Rosa rugosa) gesammelt, auch dazu habe ich mich vor einiger Zeit ausgelassen: Feines aus und mit Rosen

Im Grunde sind da meine Abläufe bei den Blüten die gleichen, ob jetzt Rose, Lavendel oder andere. Es sind im Netz viele verschiedene Anleitungen für die Herstellung von Blütensirup und -gelee zu finden. Es variiert, ich selber bleibe in der Regel bei meiner Rezeptur (nur beim Löwenzahn habe ich dieses Jahr eine Ausnahme gemacht). Manchen Menschen ist das zu zuckerlastig, insbesondere, da ich meistens raffinierten Zucker nehme. Doch der Zucker nimmt beim ziehen lassen über 24 Stunden und mehr die ätherischen Öle und Aromastoffe 1 zu 1 auf, ohne einen Eigengeschmack hinzu zu geben. Das schätze ich. Mit anderen Methoden habe ich da oft nicht so befriedigende Ergebnisse, was das spätere Aroma der Zubereitungen betrifft. Es gab eine Zeit, lange liegt sie zurück, weit vor der Erfindung des Rübenzuckers, da wurde Zucker in Apotheken verkauft, als Heilmittel. Auch gab es da viele Zuckerzubereitungen wie Sirups, Pastillen und Kräuterbonbons. Die heutigen Eukalyptusbonbons zum Beispiel sind ein Echo davon.

Auch las ich über eine Studie, in der ausgeführt wurde, dass süß verabreichte Medizinen vom Körper besser aufgenommen werden als bitter schmeckende. Bei süß öffnen sich die Geschmacksknospen, und die Aufnahmebereitschaft steigt. Bei Rosen, Holunder und später beispielsweise Mädesüß agiere ich mit Heilpflanzen, und ich denke, einiges von der Heilwirkung findet sich dann auch in meinen Sirups und Gelees wieder.

Robinienblüten

Bei den Robinienblüten habe ich jeweils den grünen Stielansatz entfernt, denn ich machte einmal die Erfahrung, dass der Sirup davon „erbsig“ schmeckt, wenn ich die mitkoche. Ich habe auch von einer Frau die Anleitung gelesen, von den Rosenblütenblättern die weißen Ansätze abzuschneiden. Doch das halte ich für übertrieben. Besonders, da meiner Meinung nach in diesen oft vermehrt Harze und Gerbstoffe zu finden sind, welche das Geschmackserlebnis eher abrunden als beeinträchtigen.

Mit den Robinien hatte ich heuer eine Erfahrung machen dürfen, die etwas schade war. Ich hab die Blüten länger als 36 Stunden ziehen lassen, was normalerweise kein großes Problem darstellt, eher im Gegenteil. Doch diese Blüten haben nach 24 Stunden an Aroma verloren, darauf war ich nicht vorbereitet. Der Sirup ist daher nicht so geschmackskräftig geworden, wie er hätte sein können. Leider regnete es die Tage, so dass die Blüten morgens nass waren. Bei Rosen ist das kein Problem, die kann man „auswringen“, also eher sanft mit einem Geschirrtuch trockentupfen, sie bleiben aromatisch. Anders unsere Diva Robinie. Da ist bei Feuchtigkeit so ziemlich alles Aroma verduftet. Sie wollen sich in Sonnenwärme verströmen.

Am morgigen Dienstag ist noch einmal Blütentag: Die Blütenansätze kommen morgen als Gelee und Sirup in die Gläser; dabei bekommen einige der Rosen Begleitung, denn ich war noch spazieren und habe eine gute Menge Walderdbeeren gesammelt, die wollen als Fruchtmus mit Rosen vermählt werden.

Dann möchte ich mich dem Thema Toastbrot mit Wildhefe annehmen (ich denke, das passt gut zu Blütengelee. . .), Brötchen habe ich damit schon gebacken, das ging ganz gut. Doch erst einmal wird der Wildhefeansatz weiter vermehrt. Und, ich möchte mich noch einmal der Lindenblätter annehmen und welche einlegen.

Damit beginnen wir wieder um 15:00 Uhr. Wir haben für alles bis 18:00 Uhr Zeit, dann kommt Judith wieder zum Filzen.

Peter Pateter und die Waldlilli sind auch wieder dabei

Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Für das Filzen: Nach Absprache.




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