Kriechender Günsel, Ajuga reptans |
Letzten Dienstag war noch einmal Waldmeistersirup auf dem Plan, und dann machten wir gleich mit Gundermannsirup weiter. Von letzterem bereiteten wir auch noch Gelee, indem wir den Sirup mit Apfelpektin gelierten. Davon gab es zwei Varianten, eine hellgrüne, so, wie der Sirup auch (dafür siehe das Rezept vom 5. Mai), und eine Partie versetzten wir mit Tee von Blüten des kriechenden Günsels (Ajuga reptans).
Für diesen Tee nahmen wir wirklich nur die Blüten, das gab etwas Zupfarbeit, diese wurden dann mit kochendem Wasser aufgegossen und etwa fünf Minuten ziehen gelassen. Da war das noch hellgrün, doch etwas Zitronensaft dazu, und – schwupp - hatten wir eine schöne violette Farbe. Damit färbten wir den Gundermanngelee. Morgen ist wieder der kleine Mann, der mich Opa nennt am Nachmittag dabei, und er möchte wieder Gummibärchen machen, so wie die, die wir aus Veilchenblütensirup herstellten. Also wird es morgen wohl Gundermanngummibärchen geben. Da ist eine schöne Färbung sicher willkommen.
Da unser Küchenprogramm auch die Kräuterpflanzen auf dem Fensterbrett und auf der Terrasse mit einbezieht, haben wir uns um die Neuankömmlinge aus der Gärtnerei gekümmert. Wie auf dem Foto zu sehen, waren sie nach der langen Reise etwas strubbelig und mitgenommen, und sie durften sich erst einmal erholen. Doch nun haben wir die ersten umgetopft (diejenigen, die auf dem Fensterbrett bleiben). Das waren unter anderem eine Tagetesart, Tagetes lucida, die etwas anderes ausschaut als die gewohnten Studentenblumen. Das ist unser Zimmerestragon, diese Art ist sehr wüchsig, und kann mehrmals im Jahr beerntet werden, ihr Aroma kommt dem Französischen Estragon (Artemisia dracunculus) sehr nahe. Letzteren haben wir in unserem Kräutergarten, er ist zwar mehrjährig, jedoch recht heikel durch den Winter zu bekommen. Nicht wegen der Kälte, sondern wegen der Nässe, er mag überhaupt keine „nassen Füße“, wie so viele der mediterranen Kräuter. Daher braucht er eine sehr gute Drainage in den Wintermonaten. Auf einer Kräuterspirale gehört on top, zusammen mit Griechischem Bergtee, den Thymianen und dem Bergbohnenkraut.
Da ist die Tagetes lucida einfacher zu handhaben, und sie überwintert auf dem Fensterbrett, im Sommer kann sie als Kübelpflanze nach draußen. Über die weiteren Neuankömmlinge werde ich so nach und nach berichten, es sind unter anderem die Brautmyrte und ein Rosmarin der Sorte Arp dabei, einer der winterhärtesten Rosmarine überhaupt.
Pikiert hatten wir dann noch Anisysop und Andorn. Ersterer hat wenig mit dem eigentlichen Ysop zu tun, außer, das er auch ein Lippenblüter ist, botanisch ist es eine Agastache, jedoch haben seine großen weichen Blätter ein gutes Anisaroma, letzterer soll uns Hustenbonbons (oder Gummibärchen?) liefern. Dazu mehr, wenn es soweit ist.
Dann noch die Aussaaten: Diesmal waren dran Italienische Petersilie (die ganz große glatte aromatische), zwei Würztagetessorten und ein Blattkoriander, Cilantro, und zwar eine Variante die eine zusätzliche Zitronennote als Aroma hat. Hier säten wir in einer gekauften Anzuchterde für Kräuter aus.
Am morgigen Dienstag sind die oben erwähnten Gundermanngummibärchen dran, und dann wollen wir uns noch einmal der eingelegten Lindenblätter annehmen. Die letzte Partie wurde verköstigt, und das Resultat war schon ansprechend, doch bin ich der Meinung, es geht besser. Unter anderem wollen wir Zitronensaft statt Essig verwenden, und mehr Salz beigeben.
Peter Pateter und die Waldlilli im Waldmeister |
Alles wie immer: Ab 15 Uhr in der Küche, bis 18 Uhr, dann übernimmt Judith um mit uns von 18:00 bis 21:00 Uhr schöne Dinge aus Filz herzustellen.
Wer dabei sein möchte: Anmeldung unter 05555 / 522 (AB Alte Schule) oder dingefinder@gmx.de. Kinder dürfen mitgebracht werden. Kosten: Lebensmittelumlage, eine Spende für die Alte Schule wäre nett. Für das Filzen: Nach Absprache.
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