Der
Teig für diese kleinen Köstlichkeiten ist der gleiche, wie für die
Quark-Ölteig-Brötchen (folgt sofort), nur, dass soviel mehr
Mehl dazugetan wurde, das der Teig sich gut ausrollen lässt. Dieser
Teig lässt sich seeehr dünn ausrollen, und das dünne Ausrollen ist
für die nachfolgenden Auflagen sehr wichtig, dadurch brauchen die
bunten Gemüsepizzas nur sehr kurz (ca. 10 Minuten) im Backofen (bei
200 Grad) gebacken
werden, und somit ist Gewähr geleistet, dass die Farben nicht
anbräunen.
Quark-Ölteig-Brötchen
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Teig kneten |
Diese
Brötchen sind sehr variabel, bleiben mehrere Tage schmackhaft und
eignen sich hervorragend als Beilage für die verschiedensten
Gelegenheiten. Dabei lassen sie sich schnell herstellen. Für das
Grundrezept brauche ich ca. 400 g Dinkel- oder Weizenmehl, 500 g
Quark, 100 ml Öl, einen Block frische Hefe, etwas Zucker und Salz.
Für
den Vorteig das Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde formen, in
welche die Hefe gebröckelt wird, die Hefe mit etwas Zucker füttern,
ein, zwei Esslöffel warmes Wasser dazu, mit Mehl bedecken und
abgedeckt zwanzig Minuten warm stellen.
Nach
zwanzig Minuten ist die Hefe aufgegangen, jetzt kommen der Quark, das
Öl und das Salz hinzu. Dieses Rezept ist ein „Ca. – Rezept“.
Wieviel von genau von jeder Zutat richtet sich nach der Tagesform.
Die Masse wird zu einem geschmeidigen, sich gut formbaren, sich etwas
fettig anfühlenden Ball geknetet. Hefeteig liebt es, geknetet zu
werden, und Kinder lieben es, Hefeteig zu kneten. Also, wenn Kinder
greifbar sind, ruhig diese die Arbeit machen lassen, zu
beiderseitigem Nutzen. Außerdem sind danach die Hände schön
sauber.
Der
Teig muss jetzt noch einmal abgedeckt zwanzig Minuten gehen. Der Ofen
wird auf 200 Grad vorgeheizt und ein Backblech eingefettet.
Es
werden dann mehr oder weniger große Kugeln aus dem Teig geformt, wie
groß die einzelnen Kugeln sind, spielt keine Rolle, sie sollten nur
gleichmäßig groß sein.
Die
Brötchen werden dann bei 200 Grad je nach Größe zehn bis zwanzig
Minuten gebacken. Sie sind Fertig, wenn sie aussehen, als hätten sie
einen Strandurlaub auf Mallorca gehabt.
Der
Geschmack dieser Brötchen richtet sich sehr stark danach, welches Öl
ich verwende. Meistens nehme ich ein fruchtiges Olivenöl, dann
passen sie ausgezeichnet zu Tsaziki und mediterranen Gerichten. Sehr
lecker sind sie, wenn etwas frischer Rosmarin in den Teig kommt.
Meine Favorit ist Olivenöl, das mit frischem Thymian, Knoblauch,
Rosmarin und getrockneten Tomaten aromatisiert wurde (in diese
Mischung lege ich Schafskäse ein und lasse es drei Wochen stehen).
Es können von den in Öl eingelegten getrockneten Tomaten beigegeben
werden, und ich habe auch schon Fetakäse mit eingebacken.
Und
wenn ich mehr Mehl nehme, dass der Teig trockener wird und sich
ausrollen lässt, dann habe ich einen guten Pizzateig.
Entwickelt habe ich dieses Rezept, als wir nach einer Aktion unseres mobilen Kinderrestaurantes noch eine große Menge Quark und einiges an Olivenöl übrig hatten. Ich erinnerte mich, dass meine Mutter für ihre Pizzas einen Quark-Ölteig herstellte, allerdings mit Backpulver. Das habe ich durch Hefe ersetzt, und das Ergebnis ist für mich überzeugend.
Die Pizzas
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Bunte Minipizza |
„Kleine
Köstlichkeiten“: Eine Kugel Teig, einige Teigroller, eine große
bemehlte Arbeitsfläche und eine Reihe Kasserollen mit buntem Inhalt:
Das verführt gerade dazu, mit Essen zu spielen, und je kleiner die
Pizzas, umso größer das kreative Vergnügen.
Die
Rezepte sind entstanden, als mir die ehrenvolle Aufgabe zuteil wurde,
mit einer dritten Schulklasse im Rahmen eines Kunstprojektes einen
Paul Klee in Überlebensgröße aus Fingerfood darzustellen. Alle
meinten, diese Farben hinzukriegen, ließe sich ohne
Lebensmittelfarben nicht bewerkstelligen. Wir traten den Gegenbeweis
an.
Also,
viel Spaß.
Orange: Möhre mit Ingwer und Kokos
Möhren
werden geschält und in kleine Würfelchen geschnitten. Ingwer wird
geschält und in noch kleinere Würfelchen geschnitten. Butterschmalz
wird in einer Kasserolle erhitzt, der Ingwer hineingegeben (wer die
Farbe etwas kräftiger mag, fügt etwas Gelbwurzelpulver hinzu), die
Möhrenwürfel dazu, kurz andünsten, mit der Kokosmilch ablöschen,
etwas salzen und solange bei milder Hitze und geschlossenem Deckel
simmern lassen, bis die Möhren
weich sind. Mit dem Zauberstab
pürieren. Vielleicht etwas Zucker zugeben.
Goldgelb: Gelbe Bete
Gelbe Bete
ist eine Schwester der Roten und mit einem wundervollem Goldgelb
gesegnet. Auch hier wird die Gelbe Bete in geschält und in kleine
Würfelchen geschnitten. Je feiner die Würfelchen sind, um so kürzer
ist die Garzeit. Das Gleiche passiert einem süßsäuerlichen Apfel
(z. B. die Sorte Rubinette). Im Mörser werden Korianderkörner
gemahlen. In einer Kasserolle Butter erhitzen, wenn sie flüssig
geworden ist, den gemahlenen Koriander und die Apfelwürfel darein,
nach kurzem Dünsten die Gelbe Bete dazu und eventuell einen Schuss
heißes Wasser. Bei geschlossenem Deckel so lange simmern lassen, bis
die Gelbe Bete weich ist. Pürieren und mit Apfelessig, Zucker und
Salz abschmecken.
Gelb: Frischkäse mit Gelbwurzel
200
g Frischkäse mit 200 g Schmand, zwei Eigelb und eine ordentliche
Portion Gelbwurzelpulver mit der Gabel gut verrühren. Mit Salz
abschmecken. Vorsicht, die Pizzas kommen „gelber“ aus dem Ofen,
als sie hineingeschoben wurden! Eine wundervolle Komplementärfarbe
zum Violett des Kartoffelbreis!
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Pizzagruß |
Rot: Tomatensauce
Dafür
brauche ich nur hauchfein gewürfelte Schalotten, Tomatenmark,
Zucker, Pfeffer und Salz. Die Schalotten in Butter andünsten, das
Tomatenmark dazu, mit heißem Wasser ablöschen, verrühren und mit
Zucker, Pfeffer und Salz abschmecken.
Rosa: Rote Bete mit Schmand
Das
gleiche Rezept wie bei der Gelben Bete, nur dass ich den Koriander
und den Apfelessig weglasse und stattdessen soviel Schmand einrühre,
das ich ein sattes Rosa bekomme. Wegen des Schmand werde ich etwas
mehr Salz benötigen.
Grün: Spinat
Am
einfachsten ist es, tiefgefrorenen Spinat zu nehmen, den mit etwas
Knoblauch in Butter andünsten und mit geriebenem Parmesan und etwas
Sahne und Muskat zu verfeinern. Bei frischem Spinat die Blätter nur
kurz blanchieren.
Violett: Kartoffelbrei mit Knoblauch und Olivenöl
Hierfür
brauche ich Kartoffeln der Sorte „Vietelotte“ oder „Blauer
Schwede“ (Wer lacht denn da? Die heißen wirklich so!) Die werden
geschält, gekocht und zu Brei gestampft. Salzen. Einen ordentlichen
Schuss fruchtiges Olivenöl und durch die Knoblauchpresse geschickte
Knoblauchzehen unterrühren. (Knoblauch nach belieben). Der
Kartoffelbrei darf ruhig sehr würzig schmecken. Kartoffeln auf
Pizza? Den Kindern hat´s geschmeckt.
Wenn
ich eher Pastelle gestalten möchte: Alle Farben lassen sich mit
Deckweiß, sprich Schmand, ins Ätherische verflüchtigen. In diesem
Falle das Nachsalzen nicht vergessen!
Und
Blau? Tja. . . da gibt es nur eine Möglichkeit: Sich Blüten von
dem wundervoll himmelblau blühenden
Blauen
Salbei (Salvia patens) zu besorgen und mit diesen die Pizzas nach dem
Backen zu dekorieren.
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Pizzadelphin |
Das Rezept ist dem kleinem Büchlein "Kunterbunte Gartenküche" entnommen, in dem ich die Rezepte aufgeschrieben habe, die ich in meinen Kinderprojekten entwickelt habe, teilweise mit den Kindern zusammen. Es hat 60 Seiten und kostet acht Euro. Die Erlöse werden ausschließlich für Sachmittel unseres Gemeinschaftsgartenpojektes am Mittelwischweg in Bremen verwendet. Bestellung bei mir.
hab ich mir gleich mal das Quarkbrötchenrezept geholt. Und da gibt es noch so viel mehr außergewöhnlich Leckeres. Wo kann man dieses Büchlein denn ERWERBEN?
AntwortenLöschenBei mir. . . Hab gerade wieder neu gedruckt. . .
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