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Dienstag, 22. April 2025

Lesung Klosterkirche Fredelsloh am 9. 5. 2025 - Ich weiß noch Wälder. . .

 


Ich weiß noch Wälder. . . 

Waldviertel trifft Solling - Lyrische Lesung mit Musik 

Indigo H. Ullrich (Raabs an der Thaya, Waldviertel, Österreich)

Judith Zahn-Dahlen (Fredelsloh)

Jörg Krüger (Fredelsloh)

                                                                    . . . in denen Gott wohnt

Klosterkirche Fredelsloh, 9. Mai 2025, 19:00 Uhr

Die Mottozeilen stammen aus einem Gedicht von Ite Liebenthal,: "Ich weiß noch Wälder, in denen Gott wohnt", beginnt es. Am 10. Mai ist der Jahrestag der Bücherverbrennung 1933, Ite Liebenthal ist eine der „verbrannten“ Dichterinnen, sie kam im KZ um, und so möchten wir am Vortag zum Gedenken animieren, indem wir neben eigenen Werken auch Gedichte von Ite Liebenthal, Hedwig Lachmann, Marianne Dora Rein und Gertrud Kolmar präsentieren. 

Indigo H. Ullrich 1958 in Waidhofen/Thaya geboren, Lyrikerin, schreibt seit frühester Kindheit Gedichte und Geschichten. Die Gabe Verborgenes und Unaussprechliches in Worte zu fassen, wurde ihr in die Wiege gelegt. Durch ihre starke Verbindung zur Natur und ihren Geheimnissen ist es ihr möglich die vielen kleinen Wunder des Lebens in Worte, Geschichten, Erzählungen zu fassen. Werke unter anderem „Wilde Rosen“ (2008), „Geliebtes Waldviertel (2010)

Judith Zahn-Dahlen, Jahrgang 1958, Kreativität ist ihr zweiter Vorname, unter anderem musiziert sie, singend, Gitarre oder Didgeridoo spielend. 

Jörg Krüger, Jahrgang 1957, schreibt seit dem fünfzehnten Lebensjahr Gedichte, Seit Ende der Achtziger Jahre veranstaltet er Lesungen mit Musik mit eigenen Werken und Werken anderer Autorinnen und Autoren. 

Eintritt frei, Spende wäre nett

Das Bild ist von der 2017 verstorbenen Fredelsloher Künstlerin Andrea Rausch.


Ich weiß noch Wälder, in denen Gott wohnt.
Da geht er groß und gelassen im Schweigen
heiliger Bäume, die sich schützend verzweigen,
auf Wegen, die noch jeder Fuß verschont.

Und um ihn her sind nur die unschuldigen
Tiere, die träumend im Moose ruhn,
und die mit ihren stillen, geduldigen
Augen einander nichts Böses tun;

die dicht am Rand seines Kleides spielen
und doch nicht wissen, wem sie nahe sind.
Aber die Gräser und Blumen auf hohen Stielen
beugen sich ihm entgegen im singenden Wind.

Wer, du mein Freund, weist uns den Weg ins Gehege.
Ob wir in Ewigkeit wandern, wir finden ihn nie.
Und doch wartet Gott auf einen, der an sein Knie
kindlich gelehnt das Haupt in den Schoß ihm lege . . .

Ite Liebenthal, Lyrikerin, geboren am 15. Januar 1886 in Berlin, am 27. November 1941 wurde sie zusammen mit anderen deutschen Juden nach Riga deportiert. Dort wurde sie unmittelbar nach ihrer Ankunft am 30. November mit allen anderen Insassen des Massentransports im Wald von Rumbula bei Riga ermordet.

Bereits 1906, mit 20 Jahren, veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband (Aus der Dämmerung). Weitere Veröffentlichungen folgten in der Zeitschrift Die Argonauten. 1921 erschien ein Band mit Gedichten im Erich Lichtenstein Verlag Jena.

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